Blog-Eintrag

 Dokumentation zum 2. GND Forum Museen und Sammlungen

Die Dokumentation wurde collaborativ in der IG Museen und Sammlungen erstellt.


Einladung & Programm: 2. GND Forum Museen und Sammlungen „Normdaten in der musealen Erfassung“ (online)

Am 25. November 2024 war es soweit: Anderthalb Jahre nach der Gründung der Interessengruppe Museen und Sammlungen 2023 zeigten ihre Mitglieder im 2. GND-Forum, was sich seit der Auftaktveranstaltung am 6. März 2023 getan hat. Über 200 Teilnehmende verfolgten die Vorträge der Referent*innen sowie die Präsentationen der Arbeitsgruppen und engagierten sich in den Diskussionsrunden. Ziel der Veranstaltung war es, einen Blick zurückzuwerfen, den Stand der Dinge zu diskutieren und einen Ausblick in die Zukunft zu wagen. 

Folgende Punkte bestimmten das Programm: 



Input: “Zur Nutzung von kontrolliertem Vokabular, Thesauri und Normdaten in Museen und Sammlungen"

Magdalene Schlösser (Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin) und Johannes Schäffer (Koordinierungsstelle Wissenschaftliche Sammlungen in Deutschland) stellten die Ergebnisse der von NFDI4Objects durchgeführten Umfeldanalyse zum Forschungsdatenmanagement in Museen und Universitätssammlungen vor. Besonderer Fokus des Vortrags lag auf der Nutzung von kontrolliertem Vokabular, Thesaurii und Normdaten. Die Umfrage wurde zwischen Mai und August 2024 durchgeführt. Rund 400 Museen und 1200 Universitätssammlungen waren eingeladen, sich an der Erhebung zu beteiligen.  Insgesamt nahmen 530 der Sammlungen und 183 der Museen teil. 

Die Umfrage zeigt, dass die GND sowohl für Universitätssammlungen und Museen ein zentraler Anbieter von Normdaten ist. Besonders bei Angaben zu Personen und Körperschaften wurde auf das Angebot der GND zurückgegriffen. Viel verwendet neben der GND werden u.a. GeoNames für Ortsbezeichnungen und der Getty AATfür Material und Objekttypen. Daneben finden besonders in den Bereichen Restaurierung, Datierung und Material eigene Vokabulare Verwendung.

Die Diskussion “Zur Nutzung von kontrolliertem Vokabular, Thesauri und Normdaten in Museen und Sammlungen" wurde anschließend in Breakout-Sessions anhand folgender drei Fragen geführt:

  • (Wie) Lassen sich dezentrale Ressourcen (z. B. museumsinterne Vokabulare) (z. B. mit der GND) vernetzen? Ist dies gewünscht? 
  • Welche Rolle spielt die Sammlungsmanagement-Software bei der Verwendung oder Nicht-Verwendung von Normdaten?
  • Werden unterschiedliche Normdaten für unterschiedliche Zwecke verwendet (z. B. zum internen Gebrauch und zur externen Veröffentlichung)?

Einblicke in die Diskussion im Miroboard: https://miro.com/app/board/uXjVLBgRCCs=/?moveToWidget=3458764615679949757&cot=14

Die Folien zum download: 2024-11-25 TWG 2.1 GND Forum.pdf



Erste Ergebnisse der Umfeldanalyse wurden in Form eines Whitepapers veröffentlicht: Schlösser, M., Schäffer, J., von Hagel, F., & Schäfer, F. (2024). Überblick über das Forschungsdatenmanagement in Museen und Universitätssammlungen. Zenodo. https://zenodo.org/records/13789201



Update zur GND: Informieren, Nutzen, Mitmachen

Barbara Fischer (DNB) gab einen kurzen Überblick zum Stand der Entwicklung einer integrativen Infrastruktur in unterschiedlichen Bereichen. Zentral für das Gelingen der Integration von Communities jenseits der Bibliotheken ist ein ganzheitlicher Ansatz des Community Organisation: 

1)    über die GND als Datenhub und Organisation informieren, 

2)    die Nutzung der GND-Identifikatoren zu fördern und 

3)    die Mitarbeit in den Strukturen der GND-Organisation zu ermöglichen. 

Für alle drei Bereiche werden die Ergebnisse in den nebenstehenden Folien präsentiert. Zentrale Angebote: Inzwischen haben zwei regionale Agenturen den spartenübergreifenden Dauerbetrieb aufgenommen und eine weitere GND Agentur ist jetzt im Pilotbetrieb. Der GND Explorer Version 1.0 ermöglicht die detailierte und aktuelle Recherche in 10 Millionen Datensätzen. Der GND Abgleich ist mit dem Reconciliation-Service machbar und die unterschiedlichen Communities organisieren sich in Interessen- und Arbeitsgruppen im Netzwerk des Standardisierungsausschusses

Die Folien zum download:  GND update 25.11.24



Die IG Museen und Sammlungen

Die Gründung der IG Museen und Sammlungen (IG MuS) erfolgte im Oktober 2023 auf der Herbsttagung der Fachgruppe Dokumentation des Deutschen Museumsbundes. Damit wurde dem Wunsch der Museums- und Sammlungscommunity nach einem engeren Austausch zur (GND-)Normdatennutzung entsprochen. In der IG MuS engagieren sich derzeit 17 Partnerinnen aus dem Museums- und Sammlungsbereich.

Seit der Arbeitsaufnahme im Dezember 2023 ist die IG MuS in das Netzwerk des Standardisierungsausschusses voll integriert und informiert dort über ihre Arbeit. Diese zielt auf die Ermittlung von Bedarfen der Museums- und Sammlungscommunity bei der Nutzung kontrollierter Vokabulare und Normdaten und die Vertretung der Community-Interessen in den Gremien GND. Gefördert werden soll eine aktive Mitgestaltung des GND-Netzwerks durch Museen und Sammlungen. Im Vordergrund der Tätigkeiten der IG Mus stehen der Austausch und die Vernetzung zu Fragen der Nutzung von (GND-)Normdaten in der Arbeit von Museen und universitären Sammlungen, die Vermittlung zwischen den Anliegen der Sammlungscommunity und dem  GND-Netzwerk, die Einbringung von Fachvokabularen und Thesauri, die im Museums- und Sammlungsbereich verwendet werden, in die GND sowie der Austausch mit Anbietern von Sammlungs- und Museumssoftware, um die Verknüpfung mit Normdaten in der digitalen Sammlungsarbeit zu erleichtern. Perspektivisch ist auch die Ausrichtung von Informationsveranstaltungen und Workshops zu Fragen von Standardisierung, kontrollierten Vokabularen und Normdaten vorgesehen. Diese Tätigkeitsfelder werden in vier Arbeitsgruppen umgesetzt:

  •     Die AG Wissensvermittlung
  •     Die AG Fachvokabulare und Mappings
  •     Die AG GND Dokumentation
  •     Die AG Organisation GND Forum MuS

Die AGs zur Wissensvermittlung, zu Fachvokabularen und Mappings und zur GND Dokumentation stellten sich und ihre Arbeitsprogramme im folgenden Programmblock ausführlich vor.

Die Folien zum download:  Die IG MuS - zum Status quo

Die Vorstellung der AGs und Breakout Sessions

AG Wissensvermittlung

Die AG Wissensvermittlung hat sich zum Ziel gesetzt, den Austausch von Wissen und Informationen in verschiedenen Fachbereichen zu fördern. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf der präzisen Definition der Zielgruppen, um passgenaue Inhalte zu entwickeln. Die AG sammelt und bereitet Handreichungen und wissenschaftliche Papers auf, die als wertvolle Ressourcen für die Zielgruppen dienen. Zudem kann ein Ziel sein, in regelmäßigen Veranstaltungen praxisnahe Use Cases vorzustellen, die den Teilnehmern konkrete Beispiele für den Einsatz von Fachwissen in der Praxis näherbringen und die Relevanz der behandelten Themen verdeutlichen.

 

Die Folien zum download:  AG Wissensvermittlung

Stichpunkte der Diskussion via Miroboard: https://miro.com/app/board/uXjVLBGrQwo=/

 

AG GND Dokumentation

In dieser AG geht es vornehmlich um die Darstellung der Regeln, oder wie GND-Normdatensätze zu erfassen sind, in der im Aufbau befindlichen GND-Dokumentation. Die Gruppe wird derzeit von Frank von Hagel (IfM) und Barbara Fischer (DNB) koordiniert. Die IG-Mitglieder sind eingeladen, sich ab Februar 2025 an einem Peer Review Prozess der neu gefassten Regeln zu beteiligen, um sicher zu stellen, dass diese auch ohne bibliothekarische Ausbildung verständlich und überzeugend sind und, um gegebenenfalls Bedarfe für community-spezifische Regeln der Normdaten-Erfassung zu formulieren. Dies könnte perspektivisch Teil eines so genannten Anwendungskontextes für Museen und Sammlungen in der GND werden. In der Breakout-Session meldeten bereits etliche Teilnehmende Interesse an der aktiven Unterstützung des Peer Review Prozesses. Weitere Interessenten sind willkommen und können sich bei den Sprecher*innen der IG Museen und Sammlungen melden.

 

Die Folien zum download: AG Regelwerk GND 

Spontanumfrage via Mentimeter zur AG GND Dokumentation

 AG Fachvokabular und Mappings

Die AG Fachvokabulare und Mappings beschäftigt sich mit der Entwicklung und Pflege von standardisierten Begriffssystemen und deren Verknüpfungen, um die Kommunikation und den Austausch von Daten in verschiedenen Fachbereichen zu erleichtern. Dabei werden Fachvokabulare erstellt, die eine präzise und einheitliche Sprache für spezifische Themen bieten. Zudem sorgt die AG für die Erstellung von Mappings, die unterschiedliche Vokabulare miteinander verbinden, um die Interoperabilität und eine effiziente Datenverarbeitung zu gewährleisten. Ziel ist es, eine bessere Verständigung zwischen verschiedenen Systemen und Akteuren zu ermöglichen.


 

Die Folien zum download: AG Fachvokabulare

 

Stichpunkte der Diskussion via Miroboard: https://miro.com/app/board/uXjVLBgRCCs=/?moveToWidget=3458764615681223008&cot=14





Input: Zum Einsatz von KI in der Stiftung Stadtmuseum Berlin

Zum Abschluss des Forums widmete man sich der Frage, was der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Erschließungsarbeit für  Museen und Universitätssammlungen bereit halten kann. Hierzu lieferte Sebastian Ruff (Stadtmuseum Berlin) einen Einblick in die Arbeit des Team eCulture der Stiftung Stadtmuseum Berlin.

Er betonte, dass die Vermittlung von Daten im Verantwortungsbereich von Kulturinstitutionen liegt. KI kann als unterstützendes Werkzeug eingesetzt werden, das neue Forschungsfragen ermöglicht und die Erschließung von Sammlungen unterstützt. Als Beispiel diente ein umfangreicher Bestand an Abbildungen, die zunächst adhoc mittels KI schnell und standardisiert erfasst werden konnten (u.a. Personen, Gegenstände). Darüber hinaus lassen sich weitere inhaltliche Aspekte berücksichtigen wie Stile, Schlagworte und Farben. Vorgestellt wurde auch die Möglichkeit eines Emotional Tagging.

Durch den Einsatz von KI ließen sich neue Ansätze herauskristallisieren, auf die das Team so nicht gekommen wäre. KI kann zudem zum einen die Verschlagwortung unterstützen. Zum anderen kann der Erschließungsprozess auch komplett übernommen werden, um so eine Grundlage für bisher kaum oder nicht erschlossene Bestände zu schaffen. Als Beispiel stellte Sebastian Ruff hierzu die automatische Erschließung von Zeitzeugeninterviews mit Hilfe des KI-Start-ups Aureka aus Berlin vor.


Ergänzende Links zum Vortrag:

Stadtmuseum Viewer: https://sebastianruffberlin.github.io/Stadtmuseum_Viewer/

Berliner Zimmer: https://berliner-zimmer.net/

n8n und OCR-HCR: https://n8n.io/integrations/nanonets-ocr/and/ocrspace/

eScriptorium für OCR-BW:  https://ocr-bw.bib.uni-mannheim.de/escriptorium


Das Treppenhaus in einem der Gebäude, die gemeinsam das Stadtmuseum Berlin bilden.
credit: Museum Ephraim Palais by Fritz CC BY via Flickr

Serviceteil



Wir beginnen das Jahr 2025 mit  drei Publikationen. Die IG Archiv hat in gemeinschaftlicher Arbeit eine Handreichung zur Verwendung der der Gemeinsamen Normdatei (GND) im letzten Jahr erarbeitet. Das Ergebnis liegt jetzt vor. Parallel hat die Arbeitsstelle für Standardisierung im Rahmen des Projektes PID Network Deutschland mit Fördermitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Peer Review Verfahren zwei barrierefreie und interaktive E-Learnings zur GND als Open Educational Ressource publiziert.




GND im Archiv

Die Publikation "Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten" wurde von Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsgruppe "Information und Wissensvermittlung" der Interessengruppe Archiv in Zusammenarbeit mit weiteren Arbeitsgruppen im GND-Netzwerk erarbeitet. Sie will den Umgang mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) in Archiven durch die Bereitstellung von Informationen und Beispielen guter Praxis erleichtern. Wir wollen für den Einsatz von GND-Normdaten in Archiven motivieren und den Nutzen von Normdaten aufzeigen, ganz besonders für all diejenigen, die Archivgut recherchieren. Die Handreichung ist mit Screenshots aus der Praxis der Verzeichnung und Erschließung vieler unterschiedlicher Einrichtungen angereichert, darunter aus kommunalen Archiven, Universitätsarchiven, privaten und staatlichen Archiven.

Der volle Titel lautet: Sprau, Mirjam; Bohn, Anna; Göllner, Simon, Köppl, Chantal; Marra, Stephanie; Marquet, Andreas; Mücke, Franziska; Watzlawzik, Stefan: Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten. Berlin, Bonn, Frankfurt am Main.

Version 1.0. 17.01.2025. URN: urn:nbn:de:bo133-2-37.

Zur Handreichung: https://collections.fes.de/publikationen/1562378

Screenshot des Titelblattes der ersten publizierten Handreichung der IG Archiv



Einfach normiert

Die zwei modularen auf ca. 30 bis 50 Minuten konzipierten Lerneinheiten (WBT haben jeweils ein Produkt der GND Plattform zum Thema. Im ersten Modul führen wir mittels des GND Explorers in die Nutzung der GND ein. Es wendet sich an die Menschen, die vorwiegend wissen wollen, was Normdaten sind, wo sie sie finden und wie sie die GND in ihrer Arbeit am Museum, im Archiv oder in Forschungsprojekten nutzen können. Das erste Modul zur Einführung in die Nutzung der GND zur Anreicherung der eigenen Sammlungsdaten heißt „Einfach normiert - Mit der GND die Qualität von Sammlungsdaten verbessern“. Den Entdeckungen der Persona Dr. Anna Mayer folgen die Lernenden in diesen Abschnitten:

  • Was ist die GND?
  • Vorteile der Nutzung
  • Die GND Suche
  • Kurzer Blick auf technische Belange
  • Quiz


Die Vertonung beider Module erfolgte durch eine KI-Stimme. Das vereinfacht spätere Änderungen oder Aktualisierungen.

Direktlink zum Modul 1

Mitarbeiten in der GND

Das zweite Modul 2 wendet sich an diejenigen, die bereits die GND kennen und schon nutzen, aber jetzt selbst aktiver die GND anwenden möchten, sei es weil sie neue Datensätze anlegen wollen, oder sich fragen, wie sie ihre Bedarfe in Bezug auf Formate, Datenschemata und Regeln in die GND einbringen könnten. Daher auch der vollständige Titel “Mitarbeiten in der GND – Einführung in die kooperative Pflege von Normdaten in der GND”. Das Modul verfolgt die GND-Story der Persona Beate Batic über folgende Kapitel:

  • Quiz zu Modul 1
  • die GND als Organisation
  • Eignungskriterien & Relevanz 
  • eine Auswahl in die GND einbringen 
  • Abschlussquiz


Beide Module stellen jeweils eine Einführung dar. Sie wollen keine “Schritt für Schritt”-Anleitungen liefern. Weder, um mit einigen Klicks die eigenen Sammlungsdaten mit GND-Nummern anzureichern, noch um direkt mit dem Editieren neuer GND-Datensätze starten zu können. Aber warum das so ist, wird nach dem Selbststudium beider Module hoffentlich klarer.


Direktlink zum Modul 2

Die beiden fiktiven Museumsmitarbeiterinnen, Frau Dr. Anna Mayer, Abteilungsleiterin Provenienzforschung der Kunstsammlung Gleimwinkel, und Frau Beate Batic, Dokumentarin am Museum für Technik und Erfindergeist in Heilbeuren, teilen ihre Erfahrungen in der Arbeit mit der GND.



Wir sind gespannt auf Ihre Meinung. Bitte schauen Sie auch in die Infothek auf der GND-Website und im GND Wiki. Auch dort veröffentlichen wir Informationsmaterial zu Themen rund um die GND. Wenn Sie Informations- und Lehrmaterial zur GND und Normdaten haben, dann möchten wir Sie herzlich einladen, es über diesen Weg einer breiteren Fachöffentlichkeit bekannter zu machen. Miteinander können wir besser das Wissen über die GND fördern.

Mehr zum Entstehungsprozess der beiden E-Learnings finden Sie in der November-Ausgabe von BuB, Seite 583 ff.: Neue Wege der Wissensvermittlung durch E-Learning-Module – Ein Werkstattbericht, von Barbara K. Fischer

 Über einen Dienst, der beim Abgleich der eigenen Datensammlung mit der Gemeinsamen Normdatei hilft.

Autoren:

Adrian Pohl und Fabian Steeg beide hbz


Mit der Nutzung von Identifikatoren der Gemeinsamen Normdatei (GND) in Datensets von Gedächtnisinstitutionen oder Forschungsprojekten werden die Daten Teil eines reich verlinkten Wissensgraphen. Unter reconcile.gnd.network wird ein Dienst angeboten, der den automatisierten Abgleich größerer Listen von Personen, Organisationen, Orten, Veranstaltungen etc. mit Einträgen in der Gemeinsamen Normdatei (GND) unterstützt und auf einer kollaborativ entwickelten, öffentlich dokumentierten und damit interoperablen Schnittstelle basiert.

Motivation


Immer wieder kommt es vor, dass Menschen Listen von Personen, Organisationen, Sachbegriffen oder andere Entitäten mit der GND abgleichen wollen, beispielsweise um Politiker*innen, Orte oder Bauwerke mit der GND zu verknüpfen. Ziel dieses Abgleichs, im Englischen Reconciliation genannt, ist die Verknüpfung der Einträge einer Datenquelle auf der Basis von Namen (einer Person, eines Ortes, eines Schlagworts etc.) und ggf. weiterer Angaben mit jeweils einem GND-Identifikator. Auf der Basis dieses Abgleichs können die lokalen Daten dann mit zusätzlichen Angaben aus der GND erweitert werden.

Entsprechende Anforderungen entstehen regelmäßig in verschiedenen Kontexten, zum Beispiel in Forschungsprojekten, in Migrationsprojekten bibliothekarischer Datenbanken oder im Kontext der Integration existierender lokaler Normdaten in die GND im Zuge der Öffnung der GND für Daten aus den Archiven, Museen und anderen Kulturgut bewahrenden Einrichtungen. Eine vielfach in diesem Kontext genutzte Software ist OpenRefine, das allgemein die Säuberung, Vereinheitlichung und Anreicherung von Daten innerhalb einer vertrauten tabellarisch organisierten Oberfläche unterstützt.

Das Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) bietet seit sieben Jahren eine Reconciliation-Schnittstelle an, die etwa bei der Arbeit mit OpenRefine für den Abgleich von Daten mit der GND angesprochen werden kann, siehe den Blogbeitrag “GND Reconciliation for OpenRefine”. Der Dienst stieß auf rege und stetig steigende Nachfrage, siehe etwa die Zugriffszahlen für 2024. Im Juni 2024 veröffentlichten die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) und das hbz ein Memorandum of Understanding, in dem sich beide Partner u.a. darauf einigten, die Reconciliation-Schnittstelle offiziell unter reconcile.gnd.network anzubieten, um deutlich zu machen, dass es sich hier um einen durch Mitglieder der GND-Kooperative dauerhaft und verlässlich bereitgestellten Dienst handelt. Dieser Schritt ist nun umgesetzt.

Nutzung

Der Dienst zum Abgleich von Daten mit der GND kann z.B. in OpenRefine genutzt werden. Im entsprechenden Anwendungsdialog zur Auswahl eines Reconciliation-Dienstes wird dann lediglich https://reconcile.gnd.network/ eingegeben. (Die vorherige URL https://lobid.org/gnd/reconcile wird weiterhin unterstützt.)

Aber auch andere Clients können den Dienst nutzen, etwa die Alma Refine App zur Ergänzung entsprechender Funktionalitäten im Bibliotheksmanagementsystem Alma. (Eine Liste sonstiger Reconciliation Clients wird hier gepflegt.)

Fragen zur Nutzung des Dienstes werden gerne im metadaten.community-Forum beantwortet.

Weiterführende Informationen

Es existiert eine Vielzahl an Tutorials und anderen Materialien zur Nutzung der Datenabgleich-Funktion, insbesondere in OpenRefine. Hier eine Auswahl:


Für Details des zugrunde liegenden Protokolls und zur Vorbereitung seiner Standardisierung innerhalb einer Community Group des World Wide Web Consortium (W3C) siehe:

round, chain, old, dirt, macro, cycling, worn, oil, reconciliation, fatty, bicycle part, bicycle chain, bicycle drivetrain part

Reconciliation: 

the process of comparing different accounts etc. in order to check that they add up to the same total or to explain any differences between them

 (Definition nach Cambridge dictionary)

Credit: public domain, via pxhere

Dokumentation des GND Forums NFDI, FID und Co


Auch wenn sich noch weitaus mehr Menschen für das GND Forum NFDI, FID & Co am 10. Dezember 2024 angemeldet hatten, so waren wir von den tatsächlich teilnehmenden 250 Menschen wirklich sehr angetan. Für die Teilnehmenden hatte das Team der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und der Arbeitsstelle für Standardisierung der Deutschen Nationalbibliothek aus den Communities der geisteswissenschaftlichen Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), den Fachinformationsdiensten der Wissenschaften und weiteren Forschungsvorhaben einen Strauß an Vorträgen zu einem dichten Programm zusammengestellt.

Das GND Forum NFDI, FID & Co lud so alle Interessierten ein, sich über aktuelle Vorhaben zur Gemeinsamen Normdatei (GND) im deutschsprachigen Raum zu informieren. Da es sich im Wesentlichen um eine Informationsveranstaltung handelte, liegt der Schwerpunkt der Dokumentation auf der Bereitstellung der Folien zu den neun Vorträgen. Die Vorträge behandelten die unterschiedlichen Aspekte der Arbeit mit der GND aus verschiedenen Perspektiven und stellten die Rolle der GND für die unterschiedlichen Communities vor. Die meisten Vorträge kann man gut mit der Kategorie ”Werkstattbericht” beschreiben. Sie waren so heterogen in Inhalt und vorausgesetztem Wissen, wie das Publikum selbst. Der neunte Vortrag rundete das Programm mit einer Präsentation einer Pilotanwendung für eine KI-gestützte Inhaltserschließung ab. Nebenstehend das vollständige Programm.

Das Programm






GND-Serviceangebote für Forschende 

Im ersten Block dominierten die Serviceangebote rund um die GND für Forschende spezifischer Fachrichtungen. Neben Beratung zum Mehrwert der Verknüpfung eigener Daten mit GND Identifikatoren im Sinne der FAIR Prinzipien und Recherche nach geeigneten Entitäten in der GND, umfasst das Angebot auch die Neuansetzung von GND Normdatensätzen “on demand”. Zentrale Frage aus dem Chat zu diesem Block war daher: “Diskutieren Sie mit den Forschenden Kriterien für die Aufnahme von Entitäten in die GND oder werden prinzipiell alle Wünsche umgesetzt?” Die Antwort auf die Frage orientiert sich einerseits an den Eignungskriterien der GND. Auch die Service-Angebote der Fachinformationsdienste wie die Forschungsprojekte RISM und Qalamos legen GND Datensätze regelkonform im Rahmen der bekannten Verbundstrukturen an. Zum anderen wächst die Einsicht in die Notwendigkeit, hier mit allen Stakeholdern sowohl communityseits als auch innerhalb der GND-Kooperative Lösungen zu finden, die den Bedarfen jeweils gerecht werden.

Vielversprechende Lösungen könnten sowohl die Entwicklung von Relevanzkriterien für den community-spezifischen Bedarf sein, als auch die Formulierung bestimmter Anwendungskontexte. Diese Anwendungskontexte betreffen z. B. die Normdatenerfassung für Produktionen und Ereignisse in den darstellenden Künsten, für Werke der Musik, die nicht (mehr) als Publikation existent sind, auf die dennoch referenziert werden soll oder für Textfragmente der Orientalistik.

Screenshot zur Vielfalt der Communities



Der erste Vortrag des Tages wurde vom FID-Netzwerk  “Künste und Kultur” bestritten. Es trugen vor: Franziska Voss (FID Darstellende Kunst), Elisabeth Hufnagel (FID musiconn) und Maria Effinger (FID arthistoricum). 

GND-Forum_musiconn, arthistoricum, FID DK_2024.pdf 
Vortrag des FID Netzwerks "Künste und Kultur"

Der zweite Vortrag von Anett Krause und Christoph Rauch (beide Staatsbibliothek zu Berlin) galt dem Portal Qalamos, das Handschriften und historische Textobjekte aus dem Nahen Osten und Indien in Sammlungen in Deutschland repräsentieren möchte. Das Portal selbst verfügt über ein wachsendes Repositorium lokaler Normdaten. Von diesen werden in Zusammenarbeit mit dem FID Nahost die Daten in die GND übernommen, die den Eignungskriterien der GND entsprechen.

 Vortrag zu dem Portal Qalamos

Den dritten Vortrag zu dem Projekt im Rahmen von NFDI4Culture, die Musikwerknormdatensätze aus dem Repositorium RISM mit der GND zu verknüpfen, hielten Desirée Mayer und Alexander Faschon (beide Sächsische Universitäts- und Landesbibliothek Dresden (SLUB)). Sie stellten neben dem eigentlichen Projekt den geplanten GND-Editor vor, der in die Erschließungsumgebung des Muscat integriert werden soll. Gemeinsam mit dem FID für Musikwissenschaften musiconn möchte man sich für die offene Diskussion zur Erfassung von Werknormdatensätzen der Musik in der GND und Regelungen dafür einsetzen.

Vortrag zu RISM

Den Abschluss machte folgerichtig Barbara Fischer (DNB), indem sie auf die beiden kurz vor der Veröffentlichung stehenden einführenden E-Learnings für Forschende im GLAM-Bereich zur GND-Nutzung und Mitarbeit in der GND in einem kurzen Impuls verwies. Die beiden Module werden es sicherlich allen Interessenten der zuvor vorgestellten Serviceangebote erleichtern, diese wahrzunehmen, da die Module das dazu erforderliche Basiswissen zum Selbststudium vermitteln.

Impuls zu den GND-E-Learnings

Sich der GND nähern

Wer mag, kann die vier Vorträge des zweiten Blocks in einer leicht veränderten Reihenfolge auch als einen schrittweisen Annäherungsprozess der eigenen Daten an die GND lesen. Der Bogen spannt sich von ganz grundsätzlichen Überlegungen im NFDI4Objects Konsortium zur Standardisierung von Daten und ihre Anreicherung mit verschiedensten Normdaten und kontrolliertem Vokabular, über eine verdichtete Zusammenstellung von Kriterien zur Beschreibung von Objekten zum Minimaldatensatz, weiter zu einer detaillierten Darstellung, wie man mit Hilfe von openRefine seine Daten schließlich mit den gewünschten Normdaten anreichert bis hin zur Beschreibung des Workflows für das Ansetzen neuer GND Normdaten und deren Übermittlung als Batch-Import im Datenformat MarcXML an die GND-Zentrale, damit sie diese nach einer letzten Validierung in die GND aufnimmt.




Anja Gerber (Klassik Stiftung Weimar) schilderte in ihrem Vortrag die schon weit gediehenen Überlegungen des NFDI4Objects Konsortiums zur Standardisierung der doch sehr differenten Daten dieser Community.

Den Vortrag finden Sie bei Zenodo publiziert.

Vortrag zu NFDI4Objects

Sophie Rölle (SLUB) und Domenic Städtler (Institut für Museumsforschung) warben für die Nutzung der Empfehlungen des Minimaldatensatzes für Museen und Sammlungen und den dort gesetzten Verweisen auf die GND als PID-System.

Das Slidedeck finden Sie bei Zenodo publiziert.

Vortrag zur Minimaldatensatzempfehlung

Für Hanna Meiners, die leider ihren Vortrag nicht selbst halten konnte, sprangen ihre Kolleg*innen Klaus Bulle und Julia Rössl (alle drei Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte (DDK)) ein. Die Folien erläutern detailliert und textreich, die teilautomatisierten Arbeitsprozesse am DDK zur Anreicherung der Daten im Bildindex mit Normdaten aus der GND und Wikidata.

Vortrag zur Datenanreicherung

In Sinne einer schrittweisen Annäherung an die GND böte sich jetzt der dreiteilige Vortrag von Christine Erfurth (Bayerische Staatsbibliothek), Johannes Haslauer (Staatsarchiv Bamberg) und Uwe Sikora (GND Agentur Text+ ) zu einem Vorhaben im Rahmen von NFDI4Memory an. Im Programm stand er jedoch an dritter Stelle des zweiten Blockes. Ein über Deutschland verteiltes Team ging gemeinsam vor, um Daten zu selektieren, aufzubereiten und in die GND einzubringen. Denn während man in Bamberg die nötige inhaltliche Expertise zu den historischen Personen hatte und die Daten in die nun schon bekannte Anwendung openRefine einspielte, konnte man mit der Expertise der GND-Agentur in München die Personen identifizieren, die noch nicht in der GND enthalten waren, und so weit die Daten strukturieren und ergänzen, dass sie für regelkonforme Personendatensätze in der GND geeignet waren. Diese wurden nun mit Hilfe der Göttinger und der Anwendung entityXML in das Datenformat MarcXML konvertiert. Der Arbeitsprozess ist im GitLab der GWDG zur Nachnutzung dokumentiert. Im letzten Schritt wird man die Daten an die GND-Zentrale in Frankfurt übergeben, die sie nach einem Validierungsprozess in die GND aufnimmt.

Vortrag zum Arbeitsprozess



Ein Ressourcen sparender Ansatz

Den letzten Vortrag hielt Cecilia Maas (Aureka). Sie stellte ausführlich bis in die technisch-mathematischen Details dar, wie sie prototypisch und mit guten Ergebnissen mittels Künstlicher Intelligenz gestützter Verfahren dem Stadtmuseum Berlin bei der automatisierten Inhaltserschließung von Zeitzeugeninterviews helfen konnten. Die Anwendung wird konstant weiterentwickelt und ist bereits jetzt generell für die meisten textbasierten Ressourcen einsetzbar.

Das Slidedeck des Vortrags ist hier dokumentiert.

Vortrag zur KI gestützten Erschließung



Die Veranstaltung war ein Versuch, im Rahmen des Dialogformats der GND-Foren quer über die Communities hinweg zu aktuellen Vorhaben zu informieren. Herausgekommen ist eine kleine GNDCon. Die Teilnehmerzahlen belegen das große Interesse an solchen Informationsangeboten durchaus neben den mehr interaktiven Formaten der Veranstaltungen im Rahmen der community-spezifischen GND-Foren oder den deutlich kleineren projektübergreifenden Arbeitsgruppen “Community-Empowerment” und “Agenturentreffen”.

Doch wir wollen es gern etwas genauer wissen, und laden Sie daher ein, unseren kurzen Fragebogen zu beantworten. Ihre Antworten dienen uns als Orientierung, welche Angebote wir im kommenden Jahr machen werden. Bleiben Sie uns gewogen und genießen Sie die Festtage.

Weiterführende Links aus dem Chat 

(sofern nicht bereits  im Fließtext integriert)


Sechste Veranstaltung zur PID-Landschaft des DFG-Projektes PID Network Deutschland: Die Gemeinsame Normdatei als ein PID-System für Kulturelle Objekte in GLAM-Institutionen. Eine Dokumentation

GLAM: 

GLAM ist das englische Akronym für galleries, libraries, archives and museums und hauptsächlich in der digitalen Transformation gebräuchlich.



Am 4. Dezember fand die nunmehr sechste Veranstaltung zur Ausleuchtung der Bedarfe und Angebote in zehn verschiedenen Anwendungsfelder von Wissenschaft und Forschung für persistente Identifikationssysteme (PID) statt. Die Workshopreihe ist eine der Säule der Untersuchungen des Projektteams PID Network Deutschland, bestehend aus den Partnereinrichtungen Helmholtz Open Science Office , Universitätsbibliothek Bielefeld, Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB), Datacite und der Deutschen Nationalbibliothek, für die Ausarbeitung einer nationalen PID Roadmap zur Orientierung für Wissenschaft und Politik. Im Fokus standen diesmal kulturelle Objekte und ihre Kontexte (Link zur Workshop Ankündigung). Im Gegensatz zu anderen Anwendungsfeldern, wie wissenschaftliche Instrumente, Projekte, Organisationen oder Forschungsdaten, ging es hier nicht um Identifikatoren für einzelne Kulturobjekte, wie zum Beispiel die Steinaxt aus der Sammlung eines Museums für Vor- und Frühgeschichte, ein Röhrenradio aus dem Bestand eines Technikmuseums oder eine Videoinstallation in einer Kunstgalerie, sondern vielmehr um unterschiedliche PIDs in den Metadaten zu diesen Objekten. Die umfängliche Gemeinsame Normdatei (GND) mit ihren sechs Entitätstypen ist im GLAM-Bereich bereits gut eingeführt, wie auch die Umfrage unter den ca. 130 Angemeldeten zeigte. Danach gaben drei Viertel an, gelegentlich oder regelmäßig die GND anzuwenden (Diagramm 2).  Ein gutes Ergebnis vor dem Hintergrund, dass nur ein knappes Viertel der Beteiligten einen bibliothekarischen Hintergrund angab (Diagramm 1). Hierzu nebenstehend die beiden Diagramme:

        

Diagramm 1: Selbstkategorisierung in Bezug auf das Berufsfeld

Diagramm 2: Selbsteinschätzung in Bezug auf die Vertrautheit mit der GND

Nach einem Überblick über das Gesamtprojekt durch Steffi Genderjahn vom Helmholtz Open Science Office (siehe die nebenstehenden Folien), ging es im folgenden Beitrag von Barbara Fischer (DNB) um die Einsatzmöglichkeiten der GND in wissenschaftlichen Sammlungen in Museen und Archiven. Drei Perspektiven wurden skizziert: die GND in der Recherche zu Literatur und Material. Die Nutzung von GND-Normdaten in den Metadaten der Sammlungsobjekte und schließlich, wie man verfährt, sollte ein Normdatensatz noch nicht Teil des GND Datenbank sein. Die nebenstehenden Folien ganz rechts mit dem entsprechenden Vortragstext bieten zu den drei genannten Perspektiven Auskunft. 

Vortrag von Steffi Genderjahn

Vortrag von Barbara Fischer

Kernstück des Workshops war die Präsentation der Betaversion der beiden E-Learnings, die interaktiv und barrierefrei als Einführung in die Nutzung der GND Normdaten und Mitarbeit in der GND Kooperative Anfang kommenden Jahres publiziert werden sollen. Das erste Modul mit dem Titel “Einfach normiert. Eine Einführung in die Nutzung der GND” beinhaltet die Punkte:

  • Grundlegender Einblick in die GND
  • Vorteile und Potenziale der GND Nutzung
  • Verwendung der GND als Recherchetool
  • Verknüpfung von Forschungsdaten mit GND-IDs

Das zweite Modul “Mitarbeiten in der GND. Eine Einführung in die GND Anwendung” widmet sich den Themen:

  • Tiefergehendes Wissen in die Struktur der GND
  • Kennenlernen der GND-Kooperative und des Netzwerks
  • Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten Normdaten in die GND einzupflegen

Nach einer kurzen Vorstellung (Folien nebenstehend ) des Produktionsprozesses und der Funktionsweise der beiden Module durch Gina Drost von der beauftragten Media-Agentur Fischer Knoblauch und Co nutzten gut die Hälfte der Anwesenden die Gelegenheit, die Module zu testen. In zwei Gruppen gaben sie differenziertes Feedback, das noch vor der Publikation in der Masterversion berücksichtigt werden soll.

Insgesamt kamen beide Module gut an. Man fand sie einladend und intuitiv in der Bedienung. Das zeigen die Abbildungen 1 und 2 stellvertretend für beide Module.


Vortrag von Gina Drost

Abbildung 1  Meinungsbild zum Modul 2 Einschätzung des Storytellings

Abbildung 2  Meinungsbild zum Modul 2 Einschätzung des Distributionspotentials

zum Vergrößern bitte jeweils auf das Bild klicken

Wesentliche Punkte im Gespräch waren der Wunsch nach mehr weiterführenden Links und eine Absenkung der Einschätzung der für den Durchgang eines Moduls erforderlichen Zeit von 50 auf eher 30 Minuten. Insgesamt wurde auch in diesem Workshop deutlich, dass es vor allem an Ressourcen in den Einrichtungen fehlt, um wirklich umfassend PID-Systeme wie die GND in die Arbeitsroutinen der Erschließung zu integrieren. Angebote wie die beiden E-Learnings helfen, sich das notwendige Wissen hierfür anzueignen. Doch bleibt am Ende festzustellen, für die gelingende Verknüpfung von Ressourcen, die Verbesserung ihrer Sichtbarkeit und Nachnutzung durch Dritte braucht es noch mehr und vor allem dauerhafte Unterstützung auf der Leitungsebene und durch die Politik als Fördermittelgeber, um die gewünschte Datenqualität zu gewährleisten.

Voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2025 werden die beiden E-Learnings online zugänglich sein. Wir informieren in diesem Blog darüber.

Der Workshop wurde vom DFG-geförderten Projekt PID Network Deutschland veranstaltet. Mehr Informationen zu vergangenen und künftigen Veranstaltungen finden Sie hier


Update  

Die beiden E-Learnings sind veröffentlicht und allgemein zugänglich unter diesem Link

https://gnd.network/Webs/gnd/DE/UeberGND/Infothek/E-Learning/eLearning.html

Neun Berichte aus der Praxis auf dem GND Forum NFDI, FID & Co

#GNDforum


In den vergangenen Monaten haben wir uns schon mehrfach im kleinen Kreis zum Arbeiten  getroffen und uns gegenseitig von unseren Vorhaben und Plänen erzählt. Jetzt ist es Zeit, die Ergebnisse einem größeren Publikum zu präsentieren und zu diskutieren. Auf dem GND Forum NFDI, FID & Co erwarten Sie insgesamt neun Vorträge aus dem wachsenden Netzwerk der Gemeinsamen Normdatei (GND). Allen gemeinsam ist, sie wollen mit zuverlässigen Normdaten ganz unterschiedliche Ressourcen verknüpfen und dabei vor allem die Fehlermeldung 404 mittels dauerhafter und gepflegter URIs vermeiden. Sie nutzen deshalb das Persistent Identifier (PID) System GND.


Am Vormittag können sich alle Gäste einen Überblick verschaffen, wie in einzelnen Bereichen der Forschung die Arbeit schon heute mit der GND aktiv unterstützt wird. Es geht sowohl um Beratung als auch um konkrete Normdaten-Edition. Wir beginnen mit einem Besuch der GND-Services im FID-Netzwerk Künste und Kultur. Die FID-Koryphäen Maria Effinger, Elisabeth Hufnagel und Franziska Voss laden zu einem Schulterblick ein. Weiter geht es mit der GND in den Bereich der Orientalistik. Anett Krause und Christoph Rauch stellen die Normdaten im Qalamos-Portal vor. Alexander Faschon und Desirée Mayer berichten über ihre Arbeit unterschiedliche PID-Systeme, nämlich das Répertoire International des Sources Musicales (RISM) und Werkdatensätze in der GND, aufeinander abzustimmen. Den Vormittag beschließt Barbara Fischer mit einer Kurzpräsentation zweier E-Learnings, die künftig Einführungen einmal in die GND-Nutzung und zum anderen in die Mitarbeit in der GND zum Selbststudium bieten werden.


Am Nachmittag berichtet uns Anja Gerber über den Umgang mit Normdaten im Rahmen von NFDI4Objects. Sophie Rölle und Domenic Städtler beleuchten die Rolle der GND im Minimaldatensatz zu Objekten des kulturellen Erbes. Im Anschluss leiten wir dann über auf Werkstattberichte über die Nutzung von OpenRefine in der Kombination mit EntityXML in einem Forschungsprojekt im Rahmen von NFDI4Culture. Hier präsentieren Christine Erfurth, Johannes Haslauer und Uwe Sikora ihre Erfahrungen. Der zweite Werkstattbericht kommt von Hanna Meiners. Sie arbeitet ebenfalls mit OpenRefine aber ihr Fokus liegt auf der Qualitätssicherung und Anreicherung der Sammlungsdaten mit GND.


Kaum eine Konferenz mag heute auf das Buzz-Thema "Künstliche Intelligenz" verzichten. Auf dem GND Forum stellt Cecilia Maas daher vor, wie durch den effektiven Einsatz von KI basierter Methoden, Verschlagwortung von textbasierten Ressourcen automatisiert werden kann.

Durch PIDs zum Beispiel Fehlermeldungen vermeiden. Wozu Normdaten sonst noch zu gebrauchen sind, können  Sie am 10.12.24 erfahren.
credit: https://www.digitalmesh.com/blog/how-to-find-and-fix-404-not-found-error/ 

Das vollständige Programm mit genauen Zeiten

(vorbehaltlich von ablaufbedingten Verzögerungen)

  • 09:45 Uhr: Begrüßung
  • 10:00 Uhr: Ansichten auf die GND-Arbeit

    • Maria Effinger, Elisabeth Hufnagel und Franziska Voß: Die GND-Services im FID-Netzwerk Künste & Kultur
    • Anett Krause und Christoph Rauch: Normdaten-Entitäten für orientalische Handschriften: Gegenwärtige Praxis, Probleme und Perspektiven im Qalamos-Portal
    • Alexander Faschon und Desirée Mayer: Musikalische Werknormdaten und Quellen
    • Barbara Fischer: Arbeiten mit der GND - Zwei einführende Kurse zum Selbststudium
  • 12:00 Uhr: Mittagspause
  • 13:00 Uhr: Ansichten auf die GND-Arbeit

    • Gerber, Anja: Forschungsdaten in NFDI4Objects
    • Sophie Rölle und Domenic Städtler: Die Minimaldatensatz-Empfehlung für Museen und Sammlungen
    • Christine Erfurth, Johannes Haslauer und Uwe Sikora: OpenRefine meets entityXML and Marc21
    • Hanna Meiners: Strategien zur Datenanreicherung und Qualitätssicherung unter Einsatz von Normdaten und OpenRefine
  • 15:00 Uhr: Pause
  • 15:10 Uhr: Cecilia Maas: KI-gestützte Erschließung mit der GND
  • 15:30 Uhr: Resümee und Ausblick
  • 16:00 Uhr: Veranstaltungsende

Termin

Dienstag der 10. Dezember 2024

Start 09:45 Uhr

Ort

online nach Anmeldung.

Wir haben durch einen Lizenzwechsel Platz für mehr Teilnehmende geschaffen!
GND Forum NFDI, FID & Co

Im Anschluss an das Forum werden wir, soweit es uns möglich ist, die Folien der Vorträge hier mit Ihnen teilen.

Der sechste Workshop der Reihe der PID Network Deutschland Workshops zu PID Systemen

Das DFG-Projekt PID Network Deutschland lädt Forschende und Mitarbeitende in GLAM-Einrichtungen ein, die GND als PID System kennenzulernen. Die Gemeinsame Normdatei (GND) bietet zehn Millionen Entitäten, mit denen persistent und maschinenlesbar kulturelle Objekte und deren Kontexte beschrieben werden können. Zwar ist die explizite Auszeichnung von individuellen Kulturobjekten als Normdatensätze in der GND nur beim Vorliegen eines entsprechenden übergeordneten Bedarfs an Referenzierung möglich, dennoch kann durch die Verknüpfung von Aussagen zu den einzelnen Objekten mit entsprechenden GND-IDs der Kontext zum Objekt beschrieben und vor allem die Sichtbarkeit kultureller Objekte durch die eindeutige Referenzierung erhöht werden. Während PID Systeme wie ORCID, ROR oder Getty-AAT meist Identifikatoren (IDs) für nur einen bestimmten Entitätstypen vorhalten, bietet die GND in einem PID System IDs zu sechs unterschiedlichen Kategorien an. Datensätze zu Personen, Organisationen, Orten, Allgemein- und Individualbegriffen, Werken und Konferenzen bilden einen eigenen Wissensgraphen, der über den GND Explorer erforscht werden kann. Die Bedeutung der GND für die Verbesserung der Metadatenqualität kultureller Objekte wird am 4. Dezember eine zentrale Rolle spielen. Ein Kurzvortrag beleuchtet zu Beginn des Workshops das reichhaltige Verknüpfungspotenzial der GND. Der Schwerpunkt des Workshops liegt jedoch auf der Präsentation von zwei E-Learning-Modulen. Sie bieten eine Einführung in die mitunter komplexe Arbeit mit der GND.  

Im Rahmen des DFG-Projekts PID Network Deutschland hat die Deutsche Nationalbibliothek die Entwicklung und Bereitstellung von barrierefreien E-Learning-Modulen als Open Educational Ressource für zwei spezifische Zielgruppen beauftragt. In diesem Seminar werden die beiden E-Learning Module erstmals einer Fachöffentlichkeit vorgestellt. Es gibt ausreichend Platz zum Testen, für Fragen und konstruktives Feedback.

  1. Modul für Nutzende der GND: Dieses Modul richtet sich an alle, die mit GND Identifikatoren arbeiten möchten. In einer modernen und interaktiven Lerneinheit werden die Vorzüge von Normdaten sowie die Grundzüge der Recherche von GND-Identifikatoren vermittelt. Die Teilnehmenden lernen, wie sie effektiv mit den bereitgestellten Daten umgehen können und welche Vorteile eine strukturierte Nutzung von Normdaten für ihre Forschungs- und Arbeitsergebnisse hat.

  2. Modul für Editor*innen und Anwender*innen: Dieses Modul bereitet potenzielle Anwender*innen auf die Redaktionsarbeit in der GND vor. Hier werden wichtige Aspekte wie die Qualitätssicherung von Datensätzen, das korrekte Anlegen neuer Einträge sowie das Ergänzen und Korrigieren bestehender Datensätze behandelt. Die Teilnehmenden erhalten praxisnahe Einblicke in die Arbeitsabläufe der GND und werden befähigt, aktiv zur Verbesserung der Datenqualität beizutragen.

Beide Module wenden sich an Mitarbeitende in Galerien, Museen und wissenschaftlichen Sammlungen, die Inhalte lassen sich jedoch ebenso auf weitere Anwendungsbereiche in der Forschung oder im Archivwesen übertragen.



Bitte melden Sie sich über diese PID Network Deutschland Seite an. 

Der Workshop ist kostenfrei und findet am 4. Dezember online von 13:00 bis 16:00 Uhr statt.

Eine Anmeldung ist erforderlich: https://gfz-potsdam-de.zoom.us/meeting/register/u5ApfuupqTkiG9Gt0HFnmqL3KwGTN-MFU2WG#/registration


Programm

13:00 Begrüßung

13:15 Impulsvortrag: Die Funktion der GND in der Beschreibung kultureller Objekte; Barbara Fischer (DNB)

13:30 Präsentation der Module 1 und 2; Gina Drost (FKC)

14:30 Kurze Pause

14:35 Zeit zum Testen der Module und anschließendem Austausch in Breakout Sessions 

15:00 Diskussion der Eindrücke aus den Sessions

15:40 Kurze Pause

15:45 Wrap up und Ausblick auf den weiteren Verlauf des Projektes 

16:00 Ende der Veranstaltung


Veranstalter sind die Projektpartner von PID Network Deutschland in alfabetischer Reihenfolge: Datacite, Deutsche Nationalbibliothek, Helmholtz Open Science Office, Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB) und Universitätsbibliothek Bielefeld. Das Projekt wird gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.


aktualisiert


Was tut sich in der IG Museen und Sammlungen?

Ein Jahr nach der Gründung der GND Interessengruppe Museen und Sammlung (IG MuS) im Rahmen der Herbsttagung der Fachgruppe Dokumentation 2023 des Deutschen Museumsbundes findet das zweite GND Forum Museen und Sammlungen statt. 

Auf dem ersten GND Forum im Frühjahr 2023 tauschten sich gut 350 Teilnehmende über den derzeitigen Einsatz kontrollierter Vokabulare und der Gemeinsamen Normdatei (GND) in den Museen und wissenschaftlichen Sammlungen aus. Die komplette Dokumentation mit allen Vorträgen, zum Teil auch Mitschnitte und eine weiterführende Linkliste findet sich auf den Seiten des Deutschen Museumsbundes, der die Initiative maßgeblich unterstützt. Auf diese Veranstaltung ging dann im Herbst 2023 gegründete IG MuS zurück.

Im Zentrum des Interesses steht der Einsatz von Normdaten wie der GND zur verbesserten Vernetzung der Daten und Objekte im digitalen Raum der Museen und Sammlungen. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die bei Erschließung und Dokumentation in Museen und Sammlungen mit Normdaten, kontrollierten Vokabularen und Terminologien arbeiten, diese (weiter-)entwickeln oder sich vertieft in diesen Bereich einarbeiten möchten. 

Hierzu beleuchten wir zum einen die Ergebnisse der von NFDI4Object in Auftrag gegebene Umfrage zur Nutzung von kontrolliertem Vokabular. Sie bestätigt u.a. den bereits auf dem ersten Forum gewonnenen Eindruck, dass die Vernetzung von Daten noch noch eine offene Flanke ist. Alle Ergebnisse dann am 25.11. direkt von den Macher*innen der Umfrage, Johannes Schäffer und Magdalena Schlösser. Nach der Mittagspause geht es um die Interessengruppe selbst. Wer ist hier aktiv? Was hat sie sich vorgenommen und in welchem Umfeld agiert sie? Die Sprecher*innen Gesa Grimme (Koordinierungsstelle wissenschaftliche Universitätssammlungen), Katja Hofmann (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) und Frank von Hagel (Institut für Museumsforschung) stellen die IG vor. Barbara Fischer (DNB) gibt einen kurzen Überblick zum Stand der Integrationsarbeit neuer Communities in die GND-Kooperative. Anschließend präsentieren die Arbeitsgruppen innerhalb der IG MuS ihre Vorhaben. In kleineren Gruppen können diese Ideen und Ansätze diskutiert werden. Alle Teilnehmenden sind eingeladen, sich aktiv in die AGs einzubringen, gern auch nach der Veranstaltung.

Die drei Schwerpunkte der Arbeitsgruppen spiegeln die auf dem ersten Forum genannten Bedarfe der Museen und Sammlungen:


  1. Wir brauchen mehr Wissen über die GND und verwandte Belange  right arrow  AG Wissensvermittlung
  2. Wir wollen besser verstehen, wie GND Datensätze angelegt werden und die Möglichkeit bekommen, auf diese Regeln Einfluss zu nehmen right arrow  AG GND Dokumentation
  3. Wir wollen (hauseigene) Fachvokabulare mit der GND verknüpfen und einzelne Begriffe auf die GND gemappen right arrow  AG Fachthesauri und Mapping

Den Abschluss des Tages bildet der Vortrag von Sebastian Ruff (Stiftung Stadtmuseum Berlin). Er gibt uns einen Einblick, wie es dem Museum gelang – trotz knapper Arbeitsstunden – Zeitzeugen-Interviews  mit kontrolliertem Vokabular aus der GND gut verschlagwortet in die Sammlung des Stadtmuseums zu integrieren. Spoiler: KI spielt eine Rolle. 

Das Forum ist öffentlich, kostenlos und online. Sie müssen sich nur anmelden.


Das Programm im Einzelnen

Zeit

Programm

Referent*innen

10:00

Begrüßung

die Sprecher*innen der IG 

Gesa Grimme, Katja Hofmann und Frank von Hagel

10:15

Zur Nutzung von kontrolliertem Vokabular, Thesauri und Normdaten in Museen und Sammlungen Präsentation der Auswertung der Umfrage des

Instituts für Museumsforschung und Koordinierungsstelle Wissenschaftliche Universitätssammlungen im Auftrag von NFDI4Objects  

mit anschließender Diskussion in kleineren Gruppen

Johannes Schäffer und Magdalene Schlösser

11:15

Pause


11:30

Die IG MuS 

zum Status quo

die Sprecher*innen der IG 

11:50

Die Öffnung der GND

zum Status quo

Barbara Fischer

12:00

Mittagspause


13:00

Themen und Programm der drei Arbeitsgruppen 

mit anschließender Diskussion in Breakout Räumen

mit Vertreter*innen aus den Arbeitsgruppen

14:00

Pause


14:15

KI im Einsatz 

ein Impuls aus der Praxis der Stiftung Stadtmuseum Berlin mit anschließendem Austausch

Sebastian Ruff

15:15

Resümee und Ausblick

die Sprecher*innen der IG 

16:00

Veranstaltungsende


Illustration des Themas hergestellt mit ChatGPT von Frank von Hagel (IfM SM Berlin) 2024


Zweites GND-Forum Museen und Sammlungen

Termin:

Montag, der 25. November 2024

von 10:00 bis 16:00 Uhr online 

Anmeldung erforderlich



Die veranstaltenden Einrichtungen:


Bitte melden Sie sich über GND.Network oder diesem Link zur Veranstaltung an. Sie erhalten dann spätestens ab dem 21.11.2024 den Link zur VC-Konferenz.


Wenn Sie für Ihre Community Interesse an der Gründung einer Interessengruppe im Netzwerk der GND oder der Ausrichtung eines GND-Forums haben, dann schreiben Sie uns bitte unter gnd-info @ dnb.de

Eine kleine Einführung zur Nutzung der GND in der Erschließung von Objekten in Museen und Sammlungen bieten diese Folien: 


credit: Barbara Fischer (DNB), CC BY, 2024


Die Dokumentation des 4. GND Forum Archiv liegt vor.

Bereits zum vierten Mal traf sich Ende September die Archiv-Community im GND Forum Archiv. Im Fokus des Austausches standen diesmal zum einen die Arbeitsergebnisse der IG Archiv und zum anderen drei Praxisbeispiele zur Anwendung der GND im archivischen Arbeitsalltag. Die vorgestellten Resultate machen deutlich: Die Archiv-Community ist schon mittendrin im GND Netzwerk.

Alle Details 

  • zur Handreichung zum Einsatz der der Gemeinsamen Normdatei in Archiven, 
  • zu den Relevanzkriterien für die Normdatenansetzung in Archiven und 
  • Tools und Anwendungen zur Arbeit mit der GND in Archiven

können Sie in der ausführlichen Dokumentation im STA-Community Wiki nachlesen und über weiterführende Links vertiefen. In der Dokumentation finden Sie auch die Folien der drei Impulsvorträge.


Das fünfte GND Forum Archiv findet voraussichtlich Anfang April 2025 statt. Wir werden Sie informieren.

Die veranstaltenden Einrichtungen

Ein Fenster wie eine Einladung – das Historische Archiv der Stadt Köln am Heumarkt. © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

In wenigen Tagen findet das 4. GND-Forum statt. Die Veranstaltung ist online, kostenlos und öffentlich. Ein extra Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Seit das GND-Forum Archiv im Herbst 2022 zum ersten Mal stattfand, ist es fast schon zu einer kleinen Tradition geworden: Als Forum für alle Themen rund um die Nutzung der Gemeinsamen Normdatei GND im Archivbereich bietet es die Möglichkeit zur gegenseitigen Information und zum Austausch in großer Runde, aber auch zur gemeinsamen Weiterentwicklung archivischer Themen im Rahmen der GND-Arbeit.
Die IG Archiv lädt herzlich ein zum

4. GND-Forum Archiv (online) "Normdaten in der archivischen Erfassung" 

am 23. September 2024 von 9.30 bis 12.30 Uhr

Meetlinglink: https://eu02web.zoom-x.de/j/65872106460?pwd=WnRQYmNjcGxOQkJmdnFsWk9iSWhFQT09
Das 5. GND-Forum informiert über Neuigkeiten, unter anderem zum aktuellen Stand bei den GND-Agenturen und -Redaktionen. Die drei Arbeitsgruppen der "Interessengruppe Archiv" stellen ihre ersten Ergebnisse vor, die den Einsatz von Normdaten im Archiv erleichtern sollen. Um beim Forum diese Arbeitspapiere mitzudiskutieren, sind Sie herzlich eingeladen, vorab einen Blick hineinzuwerfen. Die Arbeitspapiere stehen hier unter dem Reiter „Arbeitspapiere“ online zur Verfügung.
Abschließend gewähren Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreisarchiv Storman, den Staatlichen Archiven Bayerns und vom Landesarchiv Baden-Württemberg in Impulsreferaten Einblicke, wie die GND derzeit genutzt wird, um Erschließungsdaten noch besser auffindbar und sichtbar zu machen.
Das GND-Forum ist die zentrale öffentliche Plattform für alle Interessierten, die unter dem organisatorischen Dach der "Interessengruppe Archiv" im GND-Netzwerk an der Entwicklung teilhaben möchten. Die Teilnahme steht Vertreterinnen und Vertretern aller Archivsparten - und stets auch neuen Teilnehmenden - offen, das Forum kommt 1-2mal jährlich zusammen. Um über Neuigkeiten und Termine in der IG Archiv auf dem Laufenden zu bleiben, können Sie sich in die Mailingliste der IG Archiv eintragen lassen (https://lists.dnb.de/mailman/listinfo/ig_archiv).
Das GND-Forum und die Treffen der Arbeitsgruppen werden stets dokumentiert (zugänglich unter https://wiki.dnb.de/display/STAC/IG+Archiv+%7C+Veroeffentlichungen%2C+Vortraege+und+Veranstaltungen). Hier finden Sie auch die anschauliche Dokumentation des 3. GND-Forums, das am 24. November 2023 online stattgefunden hat (https://wiki.dnb.de/pages/viewpage.action?pageId=311789986)

Ein Fenster wie eine Einladung – das Historische Archiv der Stadt Köln am Heumarkt. © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Das Programm im Einzelnen

9:30
Begrüßung
mit Dr. Mirjam Sprau und Andrea Langner
9:35
GND-Update
mit Barbara Fischer und Dr. Patrick Leiske
9:55
Präsentation: Handreichungen und Positionspapier der Arbeitsgruppen zum Einsatz der GND im Archiv
mit Dr. Mirjam Sprau, Simon Göllner, Dr. des. Johannes Haslauer und Verena Mack
Moderation: Andrea Langner
10:30
Austausch und Feedback
Breakout-Sessions zu den Handreichungen und zum Positionspapier
10:50
Zusammenfassung
Berichte aus den Breakout-Sessions – wie geht es weiter?
mit Dr. Patrick Leiske
11:20
Pause
11:30
Impulse
  • Die GND im Kreisarchiv Stormarn: Das Stormarn Lexikon 
    mit Dipl.-Archivar (FH) Stefan Watzlawzik (Kreisarchiv Stormarn)
  • Hands-on Normdaten! Projekt der Staatlichen Archive Bayerns zur Implementierung der GND in die Erschließungsworkflows (NFDI4Memory-Incubator)
    mit Dr. des. Johannes Haslauer und Maximilian Stimpert M.A. (Statsarchiv Bamberg)
  • GLAM goes OPEN DATA. Wikidata-Editathon und der Nutzen von Normdaten
    mit Dr. Patrick Leiske (Landesarchiv Baden-Württemberg)
12:10
Abschlussdiskussion
12:25
Wrap-up und Ausblick

Detailinformation zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppen und der IG Archiv insgesamt:


Die Veranstalter

Wie immer werden die Ergebnisse des GND Forums im Anschluss dokumentiert und publiziert. 


In den geisteswissenschaftlichen Forschungsdisziplinen und Kulturwissenschaften spielen Daten in immer größer werdenden Umfang eine bedeutende Rolle. Um der Masse der Daten Herr zu werden, ist Forschungsdatenmanagement gefragt. Universitäten unterstützen ihre Forschenden bei der Erschließung ihrer Forschungsdaten oder zumindest bei der Erschließung der Metadaten, mit deren Hilfe die Forschungsdaten beschrieben werden, durch die Mitarbeitenden in den Universitätsbibliotheken und Fachinformationsdienste. Die Bibliothekar*innen nutzen dabei die Gemeinsame Normdatei (GND) als brückenbauendes Vokabular. Welche neuen Anforderungen dadurch auf die GND zukommen und welche Rolle der Einsatz von Künstlicher Intelligenz einnehmen könnte, diskutierten auf der BiblioCon in Hamburg 2024 Fachleute in einem Panel. Hier eine kurze Zusammenfassung der Diskussion:

Die Notwendigkeit, Forschungsdaten beziehungsweise zumindest die Metadaten zu den publizierten Datensets mittels des Einsatzes der GND interoperabler und nachnutzbarer zu machen, bekräftigte die gesamte Session. Die Diskussion mit dem Publikum oszillierte zusammenfassend zwischen zwei Polen. Auf der einen Seite die am Horizont dräuende KI mit ihren ebenso verlockenden wie bedrohlichen Perspektiven. Da steht die Erwartung insbsondere der Entscheidungsträger und Finanziers, mittels KI ließe sich alles automatisieren und damit enorm viel Arbeit rationalisieren, der Befürchtung der Experten gegenüber, dass Menschen, die den Bibliotheken vertrauen, durch falsche Kategorisierungen, verunsichert und enttäuscht werden könnten, bis hin, dass mit der KI fake news und der Verbreitung von Unwahrheiten Tür und Tor geöffnet werden könnten.  Dem kann man durch den verstärkten Einsatz von Normdaten wie der GND in der Erschließung von Forschungsdaten wirkungsvoll entgegnen. Nur – und hier kommen wir zum anderen Pol der Diskussion – für die sachgemäße Erschließung der Forschungsdaten mit der GND fehlt es letztendlich an kompetenten Personal. Diesen Personalmangel allein mit Geld ausgleichen zu wollen, wird nicht reichen. Die Bedeutung der Erschließungsarbeit und Wertigkeit der Normdaten muss noch stärker gegenüber den Entscheidungsträgern und Forschenden kommuniziert werden. Die Zugänge zur Nutzung, Edition und zum Regelwerk also insgesamt der Infrastruktur müssen noch bekannter und attraktiver gemacht werden. Die KI kann helfen, an definierten Stellen, Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten, um so Ressourcen für qualitative Entscheidungsprozesse intellektueller Art der Mitarbeitenden frei zu machen. Vor allem aber muss die Zusammenarbeit im Einsatz von GND-Normdaten zwischen den Forschenden aller Sparten, den Bibliotheken und innerhalb der GND Kooperative als elementare Grundlage für die gelingende Organisation von Daten, deren Verdichtung zu Information und Schöpfung neuem Fakten basierten Wissens gefördert werden.

Im Blog der Deutschen Nationalbibliothek können Sie den ganzen Artikel lesen:

https://blog.dnb.de/brueckenbauende-vokabeln/

Inzwischen gibt es einige Angebote in Ergänzung zur eigentlichen biliothekarischen Erschließungsarbeit an Bibliotheken, die sich gezielt an Forschende verschiedener Fachrichtungen richten.

Eine unvollständige Liste von GND-Serviceangeboten für Forschende:

  1. Musikwissenschaften: https://www.musiconn.de/services/musiconnnormdatenservice; SLUB Dresden und BSB München
  2. Performing Arts: https://www.performing-arts.eu/services/gnd/, FID DK
  3. Kunstgeschichte: https://www.arthistoricum.net/service/normdatenservice-kunst, UB Heidelberg
  4. Qalamos Orientwissenschaften https://www.qalamos.net/content/index.xed, SBB Berlin und BSB München
  5.  ...

Wenn Sie noch weitere Angebote kennen, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion. Wir lernen gern von und mit Ihnen.

Network of words, credit Anders Sandberg CC BY via Flickr

Neuigkeiten zur Zusammenarbeit des Hochschulbibliothekszentrums des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) und der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)

Die GND-Kooperative besteht aus vielen Partnereinrichtungen. Sie arbeiten im Verbund an der Pflege und Verbesserungen der Gemeinsamen Normdatei (GND). Das umfasst zum einen die tägliche Arbeit mit den Datensätzen und zum anderen die Entwicklung, Instandhaltung sowie den Ausbau von Services, die die Arbeit mit der GND erleichtern.

Die Mitglieder der GND-Kooperative orientieren sich für die Arbeit an den Datensätzen an ihren konsensual vereinbarten Regeln. Für die Arbeit an den ergänzenden Services können sie autonom für sich agieren. Letzteres funktioniert gut und zeitigt Ergebnisse, die von vielen Nutzenden der GND und den neuen Initiativen gern in Anspruch genommen werden. Das gilt auch für den Service lobid-gnd des Hochschulbibliothekszentrums des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) oder das Angebot des GND-Explorers der Deutschen Nationalbibliothek (DNB). Doch noch mehr kann man gemeinsam erreichen und daher werden die DNB und das hbz ab sofort unter anderem den GND-Reconciliation-Service gemeinsam weiterentwickeln. Der GND-Reconciliation-Service unterstützt Anwender*innen bei der Prozessierung ihrer Daten und dem Abgleich mit der GND.

Auch möchten wir alle Leser*innen des GND-Blogs einladen, das Angebot des Forums zu metadaten.community wahrzunehmen, um dort unter der neu eingerichteten GND-Kategorie Ideen zur Verbesserung der GND zu diskutieren oder Fragen zur Nutzung von Features oder der Umsetzung bestimmter Aufgaben zu erörtern. Endlich haben wir ein echtes digitales Diskussionsforum! Wir freuen uns auf Ihre Beiträge dort.

Weitere Details zum gemeinsamen Mitte Mai gezeichneten Memorandum of Understanding zwischen dem hbz und der DNB wurden in eben diesem Forum veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. 

Siehe auch Publikation https://www.hbz-nrw.de/aktuelles/nachrichten/gnd-reconciliation-service-kooperation-von-hbz-und-dnb 

Zusammenhänge stärken, screenshot aus dem GND Explorer



Rückblick

Bibliotheken vor den Fragen der Zeit

Die diesjährige BiblioCon mit ihren 4000 Gästen im sonnigen Hamburg kreiste vornehmlich um zwei aktuelle Themenschwerpunkte: Künstliche Intelligenz und die Demokratie in unruhigen Zeiten. Beides Themen, die natürlich die Bibliotheken als “dritte Orte” und ihre Aufgabe als Informationsvermittlerin und Wissensmanagerin direkt betreffen. Ja, beide Themen hängen noch miteinander zusammen, wie die Keynote von Arne Semsrott von “Frag-den-Staat” betonte. Letztlich leistet auch die GND hier ihren Beitrag, indem sie unter anderem eindeutige Sucheinstiege zu Informationen bietet und wir mit der Modernisierung und Öffnung der GND für Wissen Schaffende quer durch Forschung und Kultur dieses Werkzeug zugänglicher machen, auch für die Nutzung in KI-basierten Anwendungen.

Vier Beiträge aus der GND-Zentrale veranschaulichten dies. Zum einen braucht es für jedes Werkzeug eine gute Anleitung zu seinem Gebrauch. Die Vorträge Neue Wege der Wissensvermittlung - Die GND als Thema für E-Learning-Angebote von Barbara Fischer (DNB, AfS) und Gemeinsame Plattform des Standardisierungsausschusses für Standards rund um die Erschließung von Ressourcen von Michaela Edelmann (DNB) stellten zwei aktuelle Produkte zur Gebrauchsanleitung im Portfolio der GND Gemeinschaft vor. Die auf der Plattform abgelegten strukturierten Regeln sind zum einen dadurch auch maschinenlesbar und können mit den eigentlichen Normdaten der GND KI-basierte Anwendungen gegen betriebsimmanente Halluzinationen feien und deren Retrieval verbessern. Zum anderen präsentierte sich die so genannte STA-Community mit ihren Arbeitsgruppen und Expertenteams als Orte des Austausch und Weiterentwicklung der Standards, die für die Erstellung von Normdaten und allgemein zur Erschließung von Kultur- und Forschungsressourcen nötig sind. Aufschlussreichster Moment in dieser Session war für mich die Erkenntnis einer Teilnehmerin, dass die Standards und Regeln überhaupt veränderbar sind und im Konsens der Mitwirkenden gestaltet werden. Damit gewissermaßen die Macht der Legislative in die Hände vieler zu legen, ist das Kennzeichnen einer demokratischen Einrichtung. Wunderbar, dass im deutschsprachigen Raum die “authority files” ebenso gemeinsam erarbeitet werden. Am letzten Tag diskutierten die Panelist*innen die Neuen Anforderungen an Universitätsbibliotheken, Verbundzentralen und die GND durch die Erschließung von Forschungsdaten. Natürlich braucht es für die neuen Aufgaben für alle Beteiligten, ob Forschende, Universitätsbibliotheken, Verbundzentralen oder die Gremien der GND, einerseits entsprechend dauerhaft angelegte Strukturen und Stellen, aber vor allem, braucht es noch mehr Austausch und Verständigung. Mit der Hoffnung, die Künstliche Intelligenz könne uns allen vielleicht hierfür die erforderlichen zeitlichen Freiräume schaffen, endete die #112BiblioCon aus der Perspektive der GND.  Eine Zusammenfassung der Diskussion findet sich als Post im DNB Blog.

Vorankündigung

Vom 4. bis zum 7. Juno findet die diesjährige BliblioCon in Hamburg statt. Auch wer nicht vor Ort dabei sein kann, kann sich noch zum kostenpflichtigen Streaming anmelden oder sich im Nachgang eine Auswahl der Beiträge als Mitschnitt kostenfrei über das TIB AV Portal anschauen. Die Vorträge werden in der Regel im Anschluss allen über den OPUS-Server zu Verfügung gestellt. Es gibt viele spannende Beiträge und Diskussionen nicht nur für Menschen der Bibliothekswelt. Die Themen Standardisierung, Wissensmanagement und Informationsstrukturen betreffen schließlich den gesamten Kultur- und Forschungsbereich.

Im Folgenden verweisen wir auf die Beiträge im Programm, die sich schwerpunktmäßig mit Themen rund um die GND befassen. Unter den Links können jeweils die kurzen Ankündigungstexte und Informationen zu den Referent*innen abgerufen werden.

Alle Angaben vorbehaltlich Änderungen durch die Konferenzleitung.


1) 4.6. Session “Standards als Gemeinschaftsaufgabe” 16:00 bis 18:00 Uhr

Saal G.1 / 2. OG (Streaming)

Normdaten als gemeinsame Aufgabe von FID und NFDI  von Volker Adam (FID Nahost) und Susanne Al-Eryani (Text+)

Community Empowerment am Beispiel der AG Performing Arts des Standardisierungsausschuss (STA) von Franziska Voß (FID DK) und  Melanie Gruß (NFDI4Culture)

Persistent Identifier in Deutschland – Umfrageergebnisse zur Verbreitung und Nutzung an Kultur- und Wissenseinrichtungen von Andreas Czerniak (UB Bielefeld)

Neue Wege der Wissensvermittlung - Die GND als Thema für E-Learning-Angebote von Barbara Fischer (DNB, AfS)

2) 4.6. in der Session “KI und Erschließung: Hilfe oder Sackgasse?” 16:00 bis 18:00 Uhr

Saal C.2 / 1. OG

Gemeinsame Plattform des Standardisierungsausschusses für Standards rund um die Erschließung von Ressourcen von Michaela Edelmann (DNB)

3) 5.6. in der Session “Vernetzung von Sammlungen” 11:00 bis 12:30 Uhr 

Saal G.2 / 2. OG (Streaming)

Die Normierung des Mittelalters – Wie Linked Open Data die kollaborative Forschung und Vernetzung unterstützt von Bernhard Runzheimer (UB Marburg)

4) 5.6. & 6.6. Postersession jeweils 12:45 bis 13:45 Uhr

Ausstellung Halle H

Persistente Identifikatoren – Bekanntes und Neues für Bibliotheken mit Marc Lange (PID Network Deutschland)

5) 6.6.  #Freiraum 11:30 bis 12:30 Uhr

Ausstellung Halle H

Meet the STA Community   mit  Sprecher*innen der STA-AGs, Expertenteams und Interessengruppen und Barbara Fischer (DNB, AfS)

6) 7.6. Diskussionspanel 09:00 bis 10:30 Uhr

Saal 4 / EG

Neue Anforderungen an Universitätsbibliotheken, Verbundzentralen und die GND durch die Erschließung von Forschungsdaten mit Dirk Wintergrün (NFDI4Objects), Antje Theise (UB Rostock); Eike Spielberg (UB Essen), Barbara Fischer (DNB, AfS) und Frank Dührkohp (VZG)

Bildnachweis: Hamburger Rathaus von 'o' wie obacht, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Außerdem verweisen wir gern auf den Text+ Blog, dort wird eine Synopsis der Beiträge mit Fokus auf die Nationale Forschungsdaten Infrastruktur und des Konsortiums Text+ zu text- und sprachbasierten Wissenschaften gelegt.


Bericht von dem zweiten Treffen des projektübergreifenden Arbeitskreises der nicht-bibliothekarischen Agenturen

Faschingsdienstag in Frankfurt, während viele Menschen Richtung zum "Klaa Paris - Helau" Umzug in den Frankfurter Nordwesten strebten, bahnte sich eine kleine Gruppe Unentwegter ihren Weg an die Deutsche Nationalbibliothek. Sie folgten einer Einladung der Arbeitsstelle für Standardisierung. Insgesamt präsentierten sich ein Dutzend neuer Gruppierungen und Initiativen, denen allen gemeinsam ist, dass sie die Gemeinsame Normdatei bunter, reicher, vielfältiger, offener bei hoher Qualität machen wollen. Sie nutzen dafür die Infrastrukturangebote, wie GND-Agenturen, Fachredaktionen, Interessengruppen und Arbeitsgruppen des Standardisierungsausschusses, die die GND-Kooperative oft initiiert durch das DFG-Projekt GND4C in den letzten Jahren entwickelt hat. Manche der Initiativen sind noch in der Findung, andere in der Gründung oder im Pilotbetrieb. Bisher ergänzt nur die GND-Agentur LEO-BW-Regional im Dauerbetrieb für Kulturgut bewahrende Einrichtungen in Baden-Württemberg das Angebot der schon lange in den Verbundzentralen tätigen Agenturen für Bibliotheken.

Markieren wir die existenten Initiativen, die bei dem zweiten Treffen der Agenturen vor Ort dabei waren, mit einem (Haken):

Sie stellten sich mit einem Poster auf dem Treffen vor. Die Galerie wurde ergänzt durch Poster zu unterschiedlichen Services, wie entityXML oder die GND4C Toolbox, und Infografiken der GND-Zentrale zu Themen wie Datenimport, Organisationsstruktur und GND-Dokumentation. Alle Poster sind in der untenstehenden Galerie aufgenommen. Durch Klicken auf eine Abbildung kann man deren Ansicht vergrößern.

Nach einer Begrüßung durch den Generaldirektor der Deutschen Nationalbibliothek, Frank Scholze, und den "dienstältesten" der so genannten "neuen" Agenturen, Patrick Leiske vom Landesarchiv Baden-Württemberg, hatten die Teilnehmenden Zeit, sich auf das folgende Speeddating vorzubereiten. Die ausgestellten Poster entlang der Fensterfront boten viel Information zu den anwesenden Partnern und damit Anknüpfungspunkte für Ideen zur Zusammenarbeit, Entdeckung gemeinsamer Anliegen und Lücken. Ein Ziel der Veranstaltung war die Stärkung des Netzwerkes der Einrichtungen, aber vor allem der Menschen untereinander.

Wir sind an Ihrem Feedback zu den Postern interessiert. Schreiben Sie uns Ihre Gedanken oder Fragen.

Das Poster führt aus, was mit den unterschiedlichen Phasen auf dem Weg einer GND-Agentur in den Dauerbetrieb gemeint ist.
Credit: Chantal Köppl (DNB), CC BY-SA 4.0 Jan 2024

Gut vernetzt! Ein Klebebild der Relationen.
Credit: Stefan Buddenbohm (SUB), CC BY-SA 4.0 Feb 2024
Die Poster zum Projektübergreifenden Agenturentreffen #2

Die Poster sind lizenziert unter einer Creative Commons Lizenz CC BY SA.

Nach zwei turbulenten Speedating-Runden, die allen Gelegenheit boten, sich intensiv miteinander auszutauschen, etlichen Kannen Kaffee und zum Ende des Nachmittags, kam die Zeit der Ernte. Was hat das Treffen gebracht? Was wurde neben den bilateral geknüpften Beziehungen für die Gruppe als Ganzes erreicht? Welche Themen wollen wir in den kommenden Treffen des Arbeitskreises vertiefen? Und auf welche Lücken der Betrachtung sind wir gestoßen? Antworten wurden auf den unten abgebildeten Metaplanwänden gesammelt.

Die wichtigsten Ergebnisse waren:

  • die im Projekt GND4C entstandene Gesprächsrunde "A-Team" öffnet sich konsequent für alle neuen Agentur- und Redaktionsinitiativen. Bestimmt erinnern sich noch viele an die gleichlautende Fernsehserie aus den Achtzigern. Wie Patrick Leiske es in seiner Begrüßung erklärte, so verdankte sich der Erfolg des A-Teams im Fernsehen dem Zusammenspiel der im Team verankerten unterschiedlichen Talente. Das Prinzip passt wunderbar, bei aller Diversität der Perspektiven, auch auf die Gesprächsrunde der Agenturen. Eine entsprechende Seite für die Terminfindung und Themensetzung wird im Wiki eingestellt.
  • Da viele Einrichtungen, die über die neuen Agenturen Daten in die GND einbringen wollen, das Datenschema LIDO verwenden, ist es sehr zu begrüßen, dass Julia Rössel (DDK) und Uwe Sikora (SUB) die Anwendung entityXML für LIDO ausbauen wollen.
  • Wo immer es möglich ist, möchte man entsprechende Schulungsangebote zur GND-Anwendung für Dritte aus dem Kreis öffnen. Kursangebote und freie Plätze können künftig im Wiki bekannt gemacht werden.
  • Die Optionen für eine aktuelle und nachhaltige Beacon-Registry, die die Verknüpfungen von Daten einzelner Sammlungen mit der GND ausweist, sollen geprüft werden.

Für die kommenden Treffen haben wir drei zentrale Themen identifiziert, die wir gemeinsam intensiver diskutieren wollen:

  • das Verhältnis von Agentur und Redaktion als Organisationseinheiten. Welche Form eignet sich wofür?
  • das Thema Schulung einserseits aus der Perspektive der Didaktik betrachtet (Erfahrungsaustausch) und andererseits thematisch zur GND-Dokumentation und Nutzung der Services wie entityXML oder der GND4C Toolbox
  • Mengengerüst für den Bedarf an neuen GND-Datensätzen, ein Erfahrungsaustausch zu Nachfrage, Qualität und Umsetzung

Irgendetwas fehlt immer! In der Öffnung der GND ist noch vieles offen:

  • Die Satzarten "Personen" und "Geografika" gehen schon ganz gut, aber andere Satzarten wie "Werke" und "Sachbegriffe" sind noch kaum eingeübt. Hier ist auch die STA-Community gefragt. Eine Möglichkeit für den integrativen Umgang mit Sachbegriffen könnte die Einrichtung einer AG Terminologie sein.
  • Aufbau eines Netzwerks innerhalb der GND-Kooperative für Schulungen und Wissensvermittlung gemeinsam mit den etablierten Agenturen in den Verbundzentralen.
  • Bislang beschränken sich die Initiativen auf Deutschland. Was tut sich in Österreich und der Schweiz hinsichtlich der Öffnung der GND? Das sollten wir eruieren.

Welche der genannten Themen würden Sie als Leser*in gern vertiefen?

Wie geht es weiter? Impulse aus den Speeddating Runden auf der Leinwand.
Credit: Chantal Köppl (DNB), CC BY-SA 4.0 Feb 2024
Ergebnisse, Themen und Bedarfe gesammelt auf dem Projektübergreifenden Agenturentreffen #2

Die Poster sind lizenziert unter einer Creative Commons Lizenz CC BY SA.

Insgesamt ein voller Tag in guter Atmosphäre, der Lust auf mehr macht. Im Herbst soll das dritte Treffen des projektübergreifenden Arbeitskreises der nicht-bibliothekarischen Agenturen stattfinden. Vielleicht auch eine gute Gelegenheit sich einen griffigeren Namen zu geben. Wenn Sie mit dabei sein wollen, dann schreiben Sie uns eine Email an gnd-info (at) dnb.de.

Impressionen vom Projektübergreifenden Agenturentreffen #2

Die Poster sind lizenziert unter einer Creative Commons Lizenz CC BY SA.

Vom Suchen und Finden

Literatur und Daten mit kontrolliertem Vokabular finden

Wir wissen nicht, welche Vorschläge Ihnen die Künstliche Intelligenz (KI) Ihres Vertrauens unterbreitet, wenn Sie Hilfestellung bei der Lösung einer Forschungsaufgabe brauchen. Vielleicht lassen Sie sich gleich einen entsprechenden Text schreiben, mit oder ohne Literaturangaben. Letztere sind womöglich einfach nur plausibel klingend, ohne tatsächlich zutreffend zu sein. Vielleicht googeln Sie und bedienen sich unter den ersten zehn Suchergebnissen. Vielleicht gehen Sie auch in die nächstgelegene Bibliothek oder besuchen deren Online-Kataloge im Netz. Wir möchten Sie heute auf eine kurze Anleitung zur Daten- und Literaturrecherche mit kontrolliertem Vokabular hinweisen, die von echten Bibliotheksmenschen geschrieben wurde, und allen ab sofort kostenfrei zu Verfügung steht. 

Der Text erklärt, wie man mittels der Verwendung von Normdaten seine Suchergebnisse nach Literatur und Daten verbessern kann. Dazu wird detailliert erläutert, was Normdaten sind und welche Funktion sie bei der Beschreibung von Objekten wie Publikationen, Forschungsdaten oder Sammlungsgut haben. Im Fokus stehen dabei die Normdaten der Gemeinsamen Normdatei (GND), das zentrale kontrollierte Vokabular für Kultur und Forschung im deutschsprachigen Raum. Im Text werden dann verschiedene Anwendungen vorgestellt, mit denen man in der GND passende Suchbegriffe beispielsweise für die Suche nach geeigneter Literatur zum eigenen Thema findet. Zugleich erfährt man, wie man seine eigenen Texte und Daten durch die Verwendung von Normdaten für Dritte leichter auffindbar und damit sichtbarer machen kann.

Lassen Sie uns wissen, ob und wie sich Ihre Suchergebnisse mit der Gemeinsamen Normdatei verbessert haben. Und wer weiß, möglicherweise hilft kontrolliertes Vokabular ja auch beim Prompt Engineering.

Vom Suchen und Finden. Eine Einführung in die Recherche mit der Gemeinsamen Normdatei.

Vom Suchen und Finden im Netz

Credit: Digital Transformation by Dominic Smith via Flickr CC BY