Vor einem halben Jahr haben wir in Frankfurt an der Deutschen Nationalbibliothek in großer Runde die erste GNDCon mit vielen von Ihnen celebriert. Zusammen haben wir über die Öffnung der Gemeinsamen Normdatei, der GND, aus ganz unterschiedlichen Perspektiven diskutiert und uns für die weitere Zusammenarbeit verabredet. Die GND ist ein sehr praktisches Werkzeug des Bibliothekswesens, um allgemein die eindeutige Identifizierbarkeit, Kontextualisierung, Vernetzung und Auffindbarkeit von der wachsenden Zahl von Kulturdaten im Netz zu erhöhen. Ein thematischer Schwerpunkt der GNDCon war das DFG geförderte Projekt GND für Kulturdaten (GND4C).
In Projekt GND4C geht es darum, strukturelle Voraussetzungen für die Anwendung der GND über den bibliothekarischen Bedarf hinaus auch für Museen, Archive und die Forschung zu entwickeln. Das betrifft natürlich zuerst die technische Infrastruktur, wie Werkzeuge zum Datenformatmatching, dem Datenmapping und der Datenqualitätsprüfung vor dem eigentlich "Match and Merge"-Prozess, mit dem Datenimporte in die GND selbst durchgeführt werden. Aber, um den Bedarfen der anderen Kulturbereiche mit Blick auf Normdaten gerecht zu werden, untersuchen wir auch das Basisdatenmodell, klären die Kerneigenschaften des Normdatensatzes der GND und machen uns Gedanken darüber, wie und ob weitere communityspezifische Eigenschaften und Verknüpfungen in die GND integriert werden können. Zudem brauchen wir klare Relevanzkriterien, die regeln, wann ein Datensatz ein Normdatensatz sein kann. Beide Arbeitsbereiche bedingen letztlich zwei weitere. Die bisherige Organisationsstruktur der GND-Kooperative, das sind neben den Bibliotheksverbünden, im Wesentlichen die Staatsbibliotheken und die Nationalbibliotheken des D-A-CH-Raums, muss erweiterbar gestaltet werden. Weitere Interessensgruppen sollen die Möglichkeit bekommen, einen konstitutiven Platz in der Kooperative einnehmen zu können. Die Arbeitslast der Redaktion, Schulung und Qualitätssicherung soll durch ein Netz von Agenturen besser auf mehr Schultern verteilt werden. Schließlich braucht es viertens ein Kommunikationsnetzwerk, um sicherzustellen, dass möglichst viele an der offenen GND konstruktiv mitwirken können. Im Projekt GND4C arbeiten wir seit Mai 2018 in einer sechsköpfigen Partnerschaft an dieser neuen Struktur.
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Fischer, Barbara AUTHOR
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