Zum 2.Treffen der AG “GND Community Empowerment”


Bisweilen hört man, unter anderem in den GND-Foren, die Gemeinsame Normdatei (GND) sei zwar prima, aber auch ganz schön sperrig im Gebrauch. Hierfür durch Wissensvermittlung und -anwendung Abhilfe zu schaffen, ist das Ziel der projektübergreifenden Arbeitsgruppe “GND Community Empowerment”. In dem halben Jahr seit dem ersten Treffen und Konstituierung der Arbeitsgruppe im Dezember 2022 hat sich einiges in dem Bereich getan. Das Organisationsteam aus den DFG geförderten Projekten Text+, dem NFDI Konsortium für text- und sprachbasierte Wissenschaften, und GND4C, das Forschungsprojekt zur Öffnung der GND für Kulturdaten, stellte daher den Fortschrittsbericht in den Fokus für das zweite Arbeitstreffen. Der Einladung folgten am 20. Juni 2023 gut zwei Dutzend Teilnehmende aus den etablierten und neuen GND-Agenturen sowie aus den geisteswissenschaftlich orientierten NFDI-Konsortien. Sie gaben Feedback zu den fünf vorgestellten Initiativen und vereinbarten in dem abschließenden Plenum das weitere Vorgehen.

Im Folgenden eine kursorische Darstellung der fünf Beiträge.

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Eine Sammlung: Die GND-Community-Library voller Material und Medien

Den Anfang machte Marie Annisius (DNB). Sie stellte eine Tabelle vor, in der Teilnehmende der Arbeitsgruppe “GND Community Empowerment” in den zurückliegenden Monaten Materialien und Medien zur GND allgemein, ihrer Nachnutzung, der Anwendung für GND-Editor*innen sowie zur Organisationsstruktur zusammengetragen haben. Diese Sammlung soll weiter ausgebaut und aktualisiert werden. In der Tabelle sollen künftig noch besser Anpassungswünsche und Versionierungen abgebildet werden können. Viele der verzeichneten Medien sind bereits online auf der GND-Website, aber, so das Feedback aus der Gruppe, dort nicht immer leicht auffindbar. Andere Materialien werden durch Dritte angeboten und sind vielleicht einem größeren Kreis unbekannt. Daher wurde angeregt, dass die Tabelle mit leichten Anpassungen, wie dem Zusatz “user” bei Nutzende und “editor” bei Anwendende, für alle Teilnehmenden der AG editierbar gemacht wird und mittelfristig auch als Sammlung über die GND-Website der Allgemeinheit zur Verfügung stehen soll, sofern dies die jeweiligen Lizenzen zu den Materialien zulassen. 

Screenshot aus der Präsentation von Marie Annisius (DNB) zur "Community-Library"

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Ein Film: Normdaten in vier Minuten erklärt

Vier Minuten Kino! Im NFDI Konsortium NFDI4Culture hat man sich der durchaus anspruchsvollen Aufgabe gestellt: Wie erkläre ich Laien, was Normdaten sind und welchen Mehrwert sie mit sich bringen? Unterstützt durch entsprechende Profis haben vornehmlich Desiree Mayer (SLUB) und Melanie Gruß (Universität Leipzig) ein kurzes und einprägsames Video erarbeitet und vorgestellt, das leichtfüßig in die Begriffswelt der Normdaten einführt. Der Fokus liegt dabei auf der GND, aber auch andere kontrollierte Vokabulare und Sammlungen strukturierter Daten wie GeoNames oder Wikidata werden erwähnt. Das Video kann sowohl über Youtube als auch auf dem TIB Portal für audiovisuelle Medien aufgerufen oder aufgrund seiner freien Lizenzierung leicht in die Webseiten Dritter eingebunden werden. Natürlich sehen Expert*innen immer Bedarf an mehr Tiefgang, so auch bei diesem Einführungsvideo. Aber zugleich mag dies ein Ansporn sein, entsprechend weitere Beiträge selbst zu erstellen. In summa wurde das Video als ein sehr schönes Beispiel für die Art von Produkten gelobt, die im Baukasten der AG „GND Community Empowerment“ bereitgestellt werden sollen.

Der Videoclip von NFDI4Culture erklärt den Sinn und Zweck von GND-Normdaten.



Ein Prototyp: Infokarten zu GND-Nutzenden 


Letztes Jahr gab es im Designworkshop der Arbeitsgruppe neben den Vereinbarungen für die künftige Zusammenarbeit an einem offenen und modularen “Baukasten” für Materialien und Medien zur Wissensvermittlung und -anwendung mit Bezug zur GND auch einen ganz konkreten Wunsch. Um leichter weitere Einrichtungen und auch Forschende zur Einbindung von GND Identifikatoren in ihre Datensammlungen zu motivieren und diese Daten dann nach Möglichkeit zu veröffentlichen, war der Wunsch nach einer  Darstellung von Best Practice Beispielen für die GND (Nach)nutzung möglichst in standardisierter Form geäußert worden. Die Arbeitsstelle für Standardisierung stellte, ausgehend von Überlegungen, welche Informationen für andere Einrichtungen und Forschende relevant sein könnten, ein Template zur Erfassung der Angaben im Treffen vor. Einige GND-Poweruser haben das Template bereits ausgefüllt. Alle vorliegenden “Infokarten” sind in den Folien enthalten. Gestalterisch ist das Template sicher noch optimierbar, aber es enthält bereits die wesentlichen Aussagen, entschied die Gruppe. Zwei Hinweise aus der Gruppe bezogen sich auf die Einbindung eines QR Codes, um die Leser*innen direkt auf die mit der GND verknüpfte Datensammlung mit der entsprechenden Kontaktadresse zu lenken. Auch für das Ausspielen der Best Practice Beispiele gab es erste Ideen, einerseits gedruckt für Veranstaltungen, andererseits online auf der GND Website. Außerdem wurde angeregt, das Template als Fragebogen einem größeren Kreis zur Verfügung zu stellen und die Ergebnisse entsprechend zu dokumentieren. Diese Anregungen wird das AfS Team in den Weiterentwicklungsprozess aufnehmen.

Screenshot aus der Präsentation von Barbara Fischer (DNB) zur "Infokarte GND-Nutzende"

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In der Pipeline: E-Learning Angebote zur GND


Barbara Fischer (DNB) stellte den Planungsstand für zwei modulare Angebote für GND-Interessierte vor. Diese werden im Rahmen des DFG geförderten Projektes PID Network Deutschland mit Unterstützung durch eine auf E-Learnings spezialisierte Agentur erarbeitet. Mit dem Projekt wird der Einsatz persistenter Identifikatoren in Wissenschaft und Kultur gefördert. Die DNB beteiligt sich an dem Projekt mit der GND als PID-Angebot für Kulturdaten. 

Die beiden geplanten Produkteinheiten adressieren zwei Zielgruppen: Einerseits die “Nutzenden” (user) und zum anderen die “Anwendenden” (editor). Die E-Learning-Angebote sind als Einstieg in die Thematik zu verstehen. Man wird nach circa einer Stunde Lernzeit nicht erwarten können, in der Lage zu sein, maschinell die eigenen Daten mit der GND abzugleichen, um die benötigten GND-IDs importieren zu können. Auch können wir das Editieren der GND Datensätze nur simulieren, zu verschieden sind die Voraussetzungen innerhalb der Einrichtungen. Aber wir möchten ein solides Grundwissen vermitteln, das im Weiteren ausbaufähig ist. Für beide Einheiten erarbeitet das DNB-Team jeweils entsprechende Personas. Deren User Story, also was sie genau mit der GND machen wollen, auf welche Hindernisse und Herausforderungen sie stoßen, welches Wissen sie benötigen und wie sie am Ende ihrer “Geschichte” ihren Bedarf umsetzen können, bildet den “roten Faden” für das jeweilige Drehbuch der Lerneinheit. Ebenfalls werden beide Produkteinheiten einen Medienmix vorsehen und modular aufgebaut sein. Grundlage für den didaktischen Aufbau liefert die Lernzieltaxonomie nach Bloom. Durch die Definition der Lernziele wird festgehalten, was sicher an Wissen und Fähigkeiten vermittelt werden soll. Der Launch beider Produkteinheiten ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen. Die lange Produktionszeit erlaubt umfassende Feedbackschleifen durch Expert*innen und Zielgruppen. Details sind den Folien zu entnehmen.

Screenshot aus der Präsentation von Barbara Fischer (DNB) zur "Persona GND-Nutzende"

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Die NFDI-Sektion EduTrain und DALIA

Zum Ende des Treffens gewährte uns Canan Hastik (TU Darmstadt) einen Einblick in die Arbeit der Sektion EduTrain und der gerade gestarteten NFDI-weiten Infrastruktur-Plattform “DALIA” für die Bedarfe der Sektion (siehe für Details auch die beigefügten Folien). Deutlich wurde, dass die Überlegungen in der Sektion sich nicht wirklich von denen der Arbeitsgruppe unterscheiden. Auch die Sektion empfiehlt eine Offenheit für unterschiedliche Formate und Ansätze und möchte vor allem mit DALIA eine Plattform bieten, auf der Inhalte bereitgestellt werden können. Spannend war in diesem Kontext die Diskussion um zum Einsatz kommende Kategorien zur Beschreibung der Inhalte. Als Fundament sortiert DALIA zunächst die Inhalte mit den Labels “topic”, “journey” (im Sinne eines aufbauenden Curriculums) und “genre”. Die Plattform bevorzugt Inhalte im Sinne von Open Educational Resources, schließt aber proprietäre Inhalte nicht aus. Sie möchte offen für alle sein. Das Portal wird an der TIB Hannover gehostet werden und die Inhalte sollen in den NFDI-weiten geplanten Culture Knowledge Graph einfließen können. Spätestens hier werden in Zukunft dann auch Standards und Normdaten für die Beschreibung der Inhalte relevant. Ein Thema, das auch für die AG “GND Community Empowerment” von Bedeutung ist. Insgesamt freut man sich über die Möglichkeit des fortgesetzten Austauschs und lädt zur Mitwirkung in der Sektion EduTrain ein.

Screenshot aus der Präsentation von Canan Hastik (TU Darmstadt) zu DALIA

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Resümee

Zum Abschluss diskutierten alle Teilnehmenden das weitere Vorgehen. Der Fortbestand der Arbeitsgruppe stand außer Zweifel. Zum einen erfährt man viel Neues und zum anderen kann man sich in diesem Kreis auch gut miteinander vernetzen, betonte Angela Kailus (DDK – Bildarchiv Foto Marburg) stellvertretend für die AG. Daher vereinbarte man sich alle sechs Monate zu treffen. Der Kreis könne noch erweitert werden, sollte aber dennoch den Charakter eines Arbeitstreffens beibehalten, also nicht mehr als 30 Personen umfassen. Für das kommende Treffen im Dezember oder Januar stehen vornehmlich zwei mögliche Themen im Raum:

  1. Kritische Frage: Haben wir die Communities gut im Blick?

  2. Welche Bedeutung hat der Gedanke eines Curriculums für unsere Arbeit? Hierbei sollte man bedenken, dass es einmal darum gehen kann, die Lehrpläne der Universitäten für GND-relevante Themen zu öffnen und zum anderen es aber auch Ziel ist, Weiterbildungsangebote für Mitarbeitende in den Einrichtungen zu machen. Auch die Frage von Zertifizierung spielt in dieses Thema mit hinein.


Das schon bewährte Organisationsteam aus Marie Annisius (DNB), Stefan Buddenbohm (SUB) und Barbara Fischer (DNB) wird für die AG einen Wikispace einrichten und dort auch das hier vorgestellte Material, so weit wie möglich zugänglich machen. Alle, die an dem Treffen teilgenommen haben, werden zu diesem Wikispace eingeladen. Interessierte melden sich bitte unter gnd-info@dnb.de. Vielleicht findet sich für das dritte Treffen auch ein griffiger Name für die Arbeitsgruppe. (Lächeln)

Präsentationen

Moderationsfolien und alle Vorträge außer zu EduTrain und Dalia

Folien von Canan Hastik

Kommentar

  1. "Vielleicht findet sich für das dritte Treffen auch ein griffiger Name für die Arbeitsgruppe"

    GNDLab?