Zum Start der Website GND.network

Die Website zur GND ist online. Das ist ein wichtiger Meilenstein in der Öffnung der GND. Denn, um bei dem Bild des Titels zu bleiben, man stelle sich vor, die GND-Datensätze repräsentierten die Bäume im Wald. Doch erst die komplexe Gesamtstruktur aus Organisation, Infrastruktur und Regelwerk formen mit den Datensätzen zusammen die ganze Gemeinsame Normdatei, wie das Ökosystem eines Waldes. In den letzten drei Jahren, die seit der Erstveröffentlichung des GND-Entwicklungsprogramms vergangen sind, haben wir zusammen manches erreicht. Die GND-Kooperationsvereinbarung wurde ausgearbeitet und unterzeichnet und seitdem auch schon aktualisiert. Im Dezember letzten Jahres hat als erste nicht-bibliothekarische Einrichtung das Landesarchiv Baden-Württemberg die Vereinbarung unterzeichnet. Gemeinsam mit dem Bibliotheksservicezentrum haben sie die Pilot-Agentur LEO-BW-Regional gegründet. Hier können sich jetzt Museen und Archive des Landes zur Anwendung der GND für die Erschließung ihrer Sammlungen mit Normdaten beraten lassen und nach entsprechender Schulung auch eigene neue GND-Datensätze anlegen. Und weitere Agenturen, die ergänzend zu den gewohnten Verbundzentralen der Bibliotheken arbeiten sollen, werden folgen. Wir haben eine Gesprächsreihe für GND-Anwender*innen gestartet, in der wir aktuelle Fragestellungen der Öffnung und Lösungsvorschläge diskutieren. So liegen seit kurzem die lange nur informell existierenden Vorstellungen, welche Datensätze als Normdatensätze für die GND geeignet sind, als geordneter Geschäftsgang mit entsprechenden Erläuterungen als nachlesbare Eignungskriterien vor. Im Juni richten wir zum zweiten Mal die GNDCon aus. Sie steht unter dem Motto "Digital Divers Dezentral" und lädt einen größeren Kreis von GND-Interessierten zum Austausch ein. Wir werden Sie in diesem Blog über das Programm und die Registrierung schon bald informieren. Mit der GND-Website ergänzen wir unser Informationsangebot.

credit: Külli Kolina, CC BY-SA, via Wikimedia Commons

Orientierung bieten

Im Dialog mit unseren Partner*innen, sei es in den Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), im DFG geförderten Projekt GND4C - GND für Kulturdaten, bei Wikimedia Deutschland oder bei ORCiD.de, sowie mit Interessierten auf Tagungen und Konferenzen im In- und Ausland, wurde immer deutlicher, dass wir ein zentrales und übersichtliches Informationsangebot brauchen. In den letzten Monaten haben wir gemeinsam mit unseren Partnereinrichtungen intensiv an einer informativen Orientierungsseite zur GND gearbeitet. Im Fokus des neuen Angebotes steht die GND-Kooperative mit all ihren Facetten. Es geht um die organisatorischen Aspekte, um die Möglichkeiten des Mitmachens, ebenso wie um unterschiedliche Offerten, die Daten der GND zu recherchieren oder nachzunutzen, und schließlich schlicht um die möglichst allgemein verständliche Darstellung von Fachthemen dieser ingesamt recht komplexen Gesamtkonstruktion. Vielfach verweist die Website auf schon bestehende und öffentlich zugängliche Seiten. Diese Seiten sind jeweils in eigene Kontexte eingebunden. Sie sind nicht immer leicht zu finden, wenn man nicht weiß, wo man nach ihnen suchen soll. Manche wenden sich an einen definierten Expertenkreis. Andere sind nur bestimmten Nutzergruppen zugänglich. Die GND-Website bietet einen offenen und zentralen Zugangspunkt. Sie möchte Menschen aus ganz unterschiedlichen Sparten und Sachgebieten einladen, die Potentiale der GND für sich und ihre Arbeit zu nutzen. Und sie möchte es erfahrenen GND-Anwender*innen leichter machen, im größer werdenden Netzwerk der GND den Überblick zu behalten. Die Arbeit ist noch lange nicht fertig, weder an der Website selbst noch am Netzwerk der GND. Helfen Sie uns, besser und vollständiger zu werden.

Berdorf (LU), Werschrummschloeff -- 2015 -- 6306.jpg

credit: By Dietmar Rabich, CC BY-SA, via Wikimedia Commons

Struktur vorgeben

Die Website hat eine einfache Struktur. Es gibt neben der Startseite fünf weitere Seiten. Über die GND führt in die Thematik und die unterschiedlichen Facetten ein. Es ist derzeit die einzige Seite, die noch weitere Untergliederungen, wie zu den Partnern der GND-Kooperative, der Organisationsstruktur, hat. Dort sind such der Download- Bereich und die FAQ angesiedelt. Unter dem Titel Entdecken haben wir unterschiedliche Angebote von Partnern und Dritten gesammelt, mit deren Hilfe man zum Beispiel in der GND recherchieren kann. Die Seite Mitmachen erläutert die notwendigen Schritte, wenn eine Einrichtung selbst in der GND aktiv werden möchte. Und schließlich findet man Portraits der Projekte und Veranstaltungshinweise. Die GND-Website wird die anderen Informationsseiten, sei es auf der Website oder im Wiki der Deutschen Nationalbibliothek oder den Seiten der Partnereinrichtungen nicht ersetzen. Vielmehr verweist sie auf deren weiterführende Angebote. 

Die Website wurde mit dem Content-Management-System für Behörden, dem Government-Site-Builder gebaut. Sie kann laufend aktualisiert werden und wird in den kommenden Wochen noch um zusätzliche Seiten wie eine Einführung in Englisch, sowie in Gebärden- und Leichter Sprache ergänzt. Die GND.network ist eine Informationsplattform der GND-Kooperative. Alle Mitglieder der Kooperative sind eingeladen, sich an dem Ausbau der Website aktiv zu beteiligen. Melden Sie uns zum Beispiel Veranstaltungen mit GND-Bezug oder Tools und Anwendungen, die auf der GND aufbauen. Sagen Sie uns, welche Aspekte Ihnen fehlen. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge und Hinweise.

Der Seitenbaum der GND.network Seite in einer vereinfachten Darstellung.

Klicken Sie auf die Abbildung, um sie zu vergrößern.

Die Öffnung der GND ist ein Prozess. Dieser Prozess umfasst viele Aspekte, aber vor allem den der Integration. Information ist ein wesentlicher Schlüssel für die Integration sowie das Verbindende von neuen und etablierten Communities. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Surfen durch die neue Website.

gnd.network


Die Waldbilder sind von Preisträger*innen des Fotowettbewerbs "WikiLovesEarth" aufgenommen und der Allgemeinheit geschenkt worden.

credit: Войчук Владимир, CC BY-SA, via Wikimedia Commons

Fußnote*: Zitiert nach Horst Stern (Horst Stern, Unerledigte Einsichten - Der Journalist und Schriftsteller Horst Stern (= Beiträge zur Medienästhetik und Mediengeschichte. Nr. 4). Lit Verlag, Hamburg 1997, ISBN 3-8258-3397-6, S. 269, Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/130993-aristoteles-das-ganze-ist-mehr-als-die-summe-seiner-teile/) der Aristoteles paraphrasiert.

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