Die Gemeinsame Normdatei (GND) ist ein wichtige Ressource für die semantische Verknüpfung von ganz unterschiedlichen Datenbeständen. In der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur und dort insbesondere innerhalb der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung wie auch allgemein im Kulturbereich. Die einschlägigen Konsortien der nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), die neuen GND-Agenturen aber auch die Verbünde selbst, haben daher ein großes Interesse nicht nur mehr Datensätze für die GND zu erschließen, sondern vor allem auch mehr Menschen zu vermitteln, wie man die GND nutzen und wie man bei der GND mitmachen kann. Wissensvermittlung ist das zentrale Stichwort.
Immer wieder wird in Gesprächen mit den Kolleg*innen der Bedarf nach Informationsangeboten, Schulungen und Workshops diskutiert. Insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt der Integration neuer Communities, die mit der GND bisher keine Berührungspunkte hatten. Dabei geht es sowohl um die Vermittlung von Kenntnissen, wie man die GND besser nutzen kann – Recherche, Abgleich, Verknüpfung mit den eigenen Daten, GND Einführung, Einführung in die GND-Erfassungsregeln – als auch um Schulungen für potenzielle Anwender/innen, die zum Beispiel neue GND Datensätze anlegen, die Webformulare nutzen oder wissen wollen, wie sie ihre Bedarfe an das Regelwerk adressieren können – Beteiligungswege, Eignungskriterien. Es soll aber auch allgemein um Meta- und Normdaten gehen, denn auch hier bestehen Informationslücken. In dem Designworkshop haben wir uns gemeinsam überlegt, wie ein modularer Baukasten von Informationsmaterial, Workshops und Schulungen zum Community-Empowerment aussehen könnte und welche Teile sich zum Selbststudium eignen.
Wichtig ist dabei, die spezifischen Bedingungen in den jeweiligen Datendomänen zu berücksichtigen. Um dem gerecht zu werden und um eine möglichst breite Perspektive auf die Problemstellung zu gewinnen, haben wir vier Zielgruppen als Experten angesprochen. Es waren sowohl erfahrene GND-Trainer*innen aus den GND-Redaktionen eingeladen, als auch Mitarbeitende aus den neu gegründeten GND-Agenturen im DFG-Projekt GND4C. Sie brachten ihre Erfahrungen aus Denkmalpflege, Museum und Archiv ein. Deren Sicht ergänzten wiederum die Beiträge der Kolleg*innen aus NFDI4Culture und Text+, die die Bedarfe der Forschung repräsentierten. Vor diesem zum Teil sehr unterschiedlichen Erfahrungshorizont wollten wir eine Grundlage für ein konzertiertes Vorgehen schaffen. Insgesamt beteiligten sich gut zwei Dutzend Menschen an der Schaffung eines gemeinsamen Bildes, wie wir künftig gemeinsam und effektiver Wissensvermittlung für die GND-Community stemmen können.
In gut zwei Stunden haben wir uns intensiv mit folgenden Fragen befasst:
Wie stellen wir uns die Angebotspalette grundsätzlich vor?
Welche Angebote braucht es für welche Zielgruppe?
Was sollten wir priorisieren und was können wir leisten?
In schon bewährter Weise bei derartigen Onlineworkshops wechselten Phasen von Arbeit im kleinen Kreis mit der Ergebnissicherung im Plenum ab. Grundsätzlich wurde klar, dass wir ein modulares und zielgruppenorientiertes Angebot ausarbeiten wollen, aber immer auch Fragen des Zeitmanagements (Arbeitszeit als kritische Ressource!) und der Interoperabilität (Anwendbarkeit in verschiedenen Datendomänen) beachtet werden sollten.