Themen:

1) Überblick über die GND-Entwicklung (Jürgen Kett)

kett_IAML2021.pdf

2) Vorstellung der AG Musik und ihrer aktuellen Themen (Christoph Steiger)

3) NFDI4Culture und Normdaten, u.a.  Kooperationsprojekt mit RISM vorstellen (Desiree Mayer)

Mayer_IAML2021.pdf

4) Fragen- und Diskussionsrunde 




Fragen und Diskussionsrunde
FrageImpulsDiskussion

Wie verhalten sich Formal- und Inhaltserschließung in Normsätzen (Werktitelsätze) und deren verschiedenen Feldern zueinander?

Die Zusammenhänge sind implizit in der EH-M-01 geregelt. Hier wird festgehalten, dass je nach Erschließungskontext (FE oder IE) unterschiedliche Felder obligatorisch bzw. empfohlen sind, Mit dem hinzukommen weiterer Erschließungskontexte (Stichwort "Musikforschung") muss über eine weitere ausdiffernzierung von Anwendungsprofilen gesprochen werden.

Maßgebliche Regelwerke (RDA – RSWK – andere?)?

In der Musikerschließung in Bibliotheken im DACH-Raum bilden aktuell die Regelwerke RDA und RSWK die Grundlage. Für die praktische Anwendung wurde RDA um für den DACH-Raum gültige Konkretisierungen ergänzt (Anwendungsrichtlinien (AWR)). Aktuell wird an einem Erschließungshandbuch gearbeitet, das die ehemaligen AWRs ersetzen wird. Auch an einer Revision der RSWK wird aktuell gearbeitet. In beiden Fällen wird auf weitere Standards (z.B. im Bereich der Zeit- und Datumsangaben, Zuständigkeitsangaben über ISIL, Geokoordinaten, ...) zurückgegriffen.

Die GND ist ein zentrales Instrument in der praktischen Umsetzung der Erschließungsregeln im DACH-Raum. Die GND kommt sowohl in der Formal- als auch in der Inhaltserschließung zum Einsatz. Insbesondere in den RSWK ist sie tief im Regelwerkstext verwoben und war bislang maßgeblich für die Regelung des Bereichs der Ts-Sätze. Zur GND existieren aber noch Regelungen, die über RSWK, RDA und die DACH-AWRs hinausgehen. Dies sind unter anderem die Erfassungshilfen, die Redaktionsanleitung und die Erfassungsleitfäden (siehe Informationsseite zur GND). Wir bezeichnen die Gesamtheit an Regeln rund um die GND inwzischen mit dem Begriff "GND-Regeln". Die GND-Regeln entsprechen nicht der Summe aus RDA und RSWK, sie sind aber kompatibel zu beiden, so dass Bibliotheken die GND nutzen können, um entsprechend ihrer Verabredungen im DACH-Raum mit der GND regelkonform erschließen können.

Aber: Die GND enthält auch Daten, die nicht diesen Standards entsprechen. Aktuell werden Daten, für die eine solche Einschränkung gilt, gekennzeichnet (Katalogisierungslevel). An weiteren Markierungsmöglichkeiten auf Feld-Ebene wird gerade gearbeitet (sogenannte "PLUS-Markierungen" für den Nutzungskontext).

Weiterhin wurden im Bereich der Sachschlagwörter über die Jahre Ausnahmen eingeführt, um spezielle Vokabulare abweichend von den ursprünglichen Anwendungsfall der RSWK, der inhaltlichen Erschließung, anlegen zu können. Z.B. wurden Regeln zum Anlegen von Ts-Sätzen für Formangaben und Gattungsbegriffe ergänzt. Weitere solche Ausnahme bilden zum Beispiel die Begriffe für musikalische Besetzungsangaben (AH-001) und Begriffe für die Kompositionsart (AH-002).  


Vokabularien (AH-001 – AH-002 – GND-Vokabular - andere?)

Der Umgang mit speziellen Vokabularen muss im Hinblick auf die Öffnung der GND einer Revision unterzogen werden. Dem Wunsch nach einer möglichst präzisen fachbegrifflichen Ausdiffernzierung steht die Idee der GND als verbindendes Allgemeinvorkabular entgegen. Theoretisch könnte dies durch die Einführung eigenständiger Fachthesauri als vollwertiger Teil des GND-Datennetzwerks gelöst werden, die mit durch die Allgemeinbegriffe, die üblicherweise im Rahmen der bibliothekarischen Inhaltserschließung entstehen, durch semantische Verknüpfungen miteinander verbunden werden. In der Praxis ist dieser Ansatz jedoch (noch) schwer zu realisieren:

- Technische Hürden: die angeschlossenen Systeme können solche Strukturen noh nicht angemessen auswerten oder unterstützen

- Organisatorische Hürden: Eine Konkordanz zwischen Fachthesauri und GND-Allgemeinschlagwörtern dauerhaft zu pflegen ist aufwändig. Solange die Systeme diese Informationen nicht für zentrale Geschäftsprozesse nutzen, wird dieser Mehraufwand in der Regel nicht bezahlt werden (sieh auch "technische Hürden")


Inhalte und besonders Recherche der 380er-Felder (besonders 380 und 382)?


Hier kann es keine zentrale Lösung geben. Es sind lokale Lösungen bei den einzelnen Institutionen notwendig.

Inhalt der 380er-Felder (besonders 380 und 382) und anderer Felder (430, 548 etc.) im Hinblick auf Fassungen – Expressionen?

Die Datenstruktur dieser Felder ist nicht gut für die differenzierte Erfassung von Informationen geeignet. Gleichzeitig muss geklärt werden, on die GND für die Art der Differenzierungen der richtige Ort ist. Falls ja, müsste mittelfristig das Datenmodell überarbeitet werden, um eine differenziertere Erfassung zu unterstützen.

Internationalität wie?

Was bedeutet Internationalität?
  • Mehrsprachigkeit?
  • Verknüpfung mit internationalem Vokabular?
  • Organisatorisch? Wie kann Internationalität gelingen?

Wie gehen wir mit nicht RDA-gerechten Daten um?

... am Beispiel des Projekts "Quellenkorpus Bach-Söhne"

  • Interessenskonflikte:
    • Eine Schwierigkeit mit solchen Projekte ist, dass aus Bibliothekssicht zu detailierte Datensätze entstehen, die in der bibliothekarischen Erschließung nicht benötigt würden
    • Diese Datrensätze erschweren in Auffindbarkeit der im Tagesgeschäft der Bibliotheken in der Regel benötigten allgemeineren Werksätze.
    • Die Filter- und Recherchemöglichkeiten der Bibliothekssysteme sind hier häufig unzureichend
    • Eine Lösung könnte es sein, dass diese Sätze je nach Art des bisherigen "Context of use" per Default nicht in die Erschließungssysteme importiert werden. Die Entstehung vion Doubletten kann dann nur verhindert werden, wenn vor Anlegen eines nuen Satzes noch eine zusätzliche Recherche durchgeführt wird.
  • Kommunikation:
    • Projekte sind manchmal nicht ausreichend in die Kommunikation zwischen GND-Redakteur*innen eingebunden oder mit den entsprechenden Workflows vertraut (Mailboxen, Telkos, etc.)
    • Dadurch fehlt es am Austausch und Abstimmungsprozessen mit erfahrenen Redakteur*innen
  • Regeln:
    • Projekten fehlt es manchmal an Kenntnissen über aktuelle Konzepte und Regeln
    • Häufig zeigen Projekte auch Lücken in den Regelungen auf, da bisher wenige vertretenene Beispiele der benötigten Konzepte in der GND enthalten sind. Diese Regelungen müssen im Dialog innerhalb von Arbeitsgruppen erarbeitet werden.

Projekt Geschmacksbildung und Verlage:

Datenteam kümmert sich hier. Keine Vermischung von Werk- und Expressionsebene.

http://musikverlage.slub-dresden.de/


GND-Arbeit, welche Regelungen gelten? Was ist nachvollziehbar. Rolle der Fachredaktionen?


Schulungen:

keine Aktualisierung der Schulungsunterlagen bis zum 3R-DACH-Projekt


Ersetzen neu Agenturen die Redakteure?

Muss in der GND eine Vollständigkeit erreicht werden?

Die Normierung aus der GND steichen und eher auf Datennetzwerk setzen?

→ hin zur Schwarmintelligenz?

Sehr weitgehende These. Eher auf Verständigung setzen und mit den nicht bibliothekarischen Einrichtungen den Prozess der Verständigung zur Normierung neu starten.


Bitte um Einbeziehung/Information in Bezug auf die Weiterentwicklung der GND.






















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