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5. GND-Forum Archiv: „Sichtbar machen“
Das inzwischen 5. GND-Forum Archiv fand am 4. April 2025 unter dem Motto „Sichtbar machen“ in bewährter virtuellen Form statt. Mit einer Gesamtzahl von bis zu 111 teilnehmenden Personen konnte das Niveau in etwa gehalten werden. Das Organisationsteam wurde nochmals erweitert und bestand dieses Mal aus Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsstelle für Standardisierung an der DNB, dem Hessischen Landesarchiv, der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, dem Bundesarchiv, dem Landesarchiv Baden-Württemberg mit der dort angesiedelten GND-Agentur LEO-BW-Regional, dem Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt und der Technischen Universität Dortmund.
Frau Dr. Mirjam Sprau (Institut für Stadtgeschichte Frankfurt) begrüßte zu Beginn die Teilnehmenden, stellte das Organisationsteam vor und erläuterte nochmals das Programm. Mit Hilfe einer Mentimeter-Umfrage wurde anschließend ein erstes Stimmungsbild unter den Teilnehmenden erhoben. Es zeigte sich, dass insbesondere neuer Input anhand praktischer Beispiele, Anregungen für die praktische Arbeit und das Vorantreiben archivischer Interessen für die GND gewünscht bzw. erwartet wurden.
GND-Update - Neues aus der GND-Kooperative
Barbara Fischer und Andrea Hemmer von der DND berichteten über die Aktualisierung der GND-Website, auf der u. a. auch 8 neue Blogbeiträge entstanden sind. Außerdem ist der Standardisierungsausschuss nun auch auf LinkedIn vertreten. Der GND-Explorer befindet sich inzwischen in der Version 1.01 im Produktivbetrieb. Der Aktualisierungsgrad und die unterschiedlichen Anzeigen (v. a. Ort und Zeit) konnten dabei verbessert werden. Ende 2024 fanden das 2. GND-Forum Museen und Sammlungen und erstmalig das GND-Forum NFDI, FDI & Co. statt. Ein projektübergreifendes Agenturentreffen ist für den 30. September 2025 geplant. Der Standardisierungsausschuss hat eine neue Geschäftsordnung verabschiedet. Im STA-Community-Forum finden jetzt regelmäßige übergreifende Treffen statt. Zur GND stehen zwei neue E-Learning-Angebote für die Nutzung und die aktive Mitarbeit bereit. Der von OpenRefine unterstützte GND Reconciliation Service konnte in die GND-Plattform integriert werden. Auf der organisatorischen Seite hat sich der GND-Ausschuss um zwei neue Mitglieder erweitert. Die Agenturen LEO-BW regional und data4kulthura konnten in den Dauerbetrieb übergehen, während die Agentur Text+ den Pilotbetrieb aufgenommen hat. In Arbeit befindet sich derzeit die GND-Dokumentation auf der STA-Dokumentationsplattform. Ziel ist es auch, durch die Gründung eines Expertenteams die Mitwirkung an den Erfassungsregeln zu ermöglichen und diese gegebenenfalls zu vereinfachen. Perspektivisch soll die Öffnung der GND weiter voranschreiten, indem sich diverse Communities für eine gelingende Integration in das GND-Netzwerk organisieren. Als Ziel soll die GND vielfältiger, umfassender, diverser, vernetzter und damit weit über den Kreis der Bibliotheken hinaus attraktiver und resilienter werden.
Material
Vortrag "Neues aus der GND" Barbara Fischer und Andrea Hemmer (DNB)
Block 1: Standortbestimmung und Planung
Informationen zur IG Archiv
Zu Beginn des ersten Vortragsblocks gaben Frau Dr. Mirjam Sprau und Frau Dr. Stephanie Marra (Archiv der Technischen Universität Dortmund) einen Überblick über Arbeitsweise und Ziele der Interessengruppe Archiv, der vor allem an Neueinsteiger:innen gerichtet war. Die Gruppe möchte Erfahrungen mit Normdaten teilen und Lust auf die Arbeit mit der GND wecken. Die geschieht z. B. durch die Verbreitung archivspezifischer Kenntnisse und die Erarbeitung von Materialien für archivische Zwecke. Die archivische Community soll vernetzt, archivische Bedarfe eingebracht werden, z. B. durch die Ermöglichung von Dateneinspielungen. Auf archivischen Veranstaltungen (BKK, KLA, Archivtage) soll aktiv geworben und andere damit zur Mitarbeit und zur Übernahme von Verantwortung angeregt werden. Die regelmäßig stattfindenden GND-Foren dienen zum Austausch, zur Information und zur Vernetzung. Es findet derzeit bisher 2x jährlich in einem Zeitrahmen von ungefähr 3 Stunden statt. Das erste GND-Forum fand in Präsenz statt, der Rest virtuell. Es stellt ein Großtreffen aller Interessierten, Profis und Einsteiger*innen mit ungefähr 130 Teilnehmenden dar, bietet Raum für Diskussionen und nutzt Methoden für digitale Beteiligungen. Wiederkehrende Elemente sind Informationen aus der GND-Kooperative und zur Infrastruktur, Impulsvorträge zur GND-Nutzung aus allen Archivsparten und Breakout-Sessions für den intensiveren Austausch.
Innerhalb der IG Archiv gibt es mehrere Arbeitsgruppen, die ca. alle 3 Monate in digitaler Form stattfinden Die Einladung erfolgt über die E-Mail-Liste der IG-Archiv. Sie bestehen aus 15-30 Teilnehmenden. Eine vertiefte Weiterarbeit erfolgt in Kleingruppen und UAGs. Ihre Arbeitsweise ist an der Praxis ausgerichtet. Sie bieten Einblick in die Vorgehensweise anderer Archive und diesen daneben dem offenen Austausch und der Diskussion zu Ressourcen- und Organisationsfragen. Durch die Erarbeitung von Praxisleitfäden soll Archivarinnen und Archivaren Hilfe und Unterstützung angeboten werden. Im IG-Wiki, einem Bereich des STA Community Wikis, wird auf Veröffentlichungen, Vorträge und Veranstaltungen hingewiesen und teilnehmende Institutionen aufgelistet.
Neues aus den einzelnen Arbeitsgruppen
Die AG Information und Wissensvermittlung hat ihre Handreichung „GND im Archiv“ veröffentlicht. Sie soll über diverse Gremien und Informationskanäle verbreitet werden. Geplant ist auch die Erstellung und Verbreitung einer englischen Fassung.
Auch die AG Archivische Erschließung mit der GND hat ihr Positionspapier „Archivische Relevanzkriterien“ veröffentlicht. Es soll als Aufsatz in „Archiv. Theorie und Praxis, Heft 3/2025 erscheinen und im GND-Ausschuss vorgestellt werden. Auch die Lobbyarbeit soll durch die Arbeitsgruppe abgestimmt werden, indem etwa ein Austausch über geplante größere Projekte stattfindet. Hierfür werden weiterhin Interessenten gesucht, die sich in den regelmäßigen Treffen (2-3 x im Jahr) einbringen möchten.
Für die AG Tools und Technik berichtet Dr. Johannes Haslauer (Staatsarchiv Bamberg) über die Fertigstellung der neuen Handreichung. Sie soll noch im April 2025 als PDF-Download auf dem GND-Blog und anderen Plattformen veröffentlicht werden. Die Entstehung reicht bis März 2023 zurück, als nach Eruierung der Bedarfe innerhalb der AG im Mai 2024 ein Projektteam gebildet wurde. Ziel und Zweck der Handreichung ist eine Übersicht über vorhandene Tools, Funktionalitäten und deren Einsatzmöglichkeiten. Sie ist als „lebendes Dokument“ offen für mögliche Aktualisierungen. Ein erster Entwurf war bereits beim 4. GND-Forum Archiv im September 2024 präsentiert und zur Diskussion gestellt worden.
Anschließend stellte Verena Mack (Landesarchiv Baden-Württemberg) die konkreten Inhalte der Handreichung kurz vor. Den Schwerpunkt bilden der Abgleich von Personen und Orten mit OpenRefine, die Einbindung von GND-Identifikatoren in ein AFIS, die Einspielung in Portale, Suchanfragen an die Lobid-API, Regelwerk und Lieferwege für Dateneinspielungen.
Berichte aus den Breakout Sessions
Staatliche Archive
Anliegen der Teilnehmenden aus den staatlichen Archiven in der von Silke Jagodzinski (Geheimes Staatsarchiv Berlin) und Andrea Langner (Hessisches Landesarchiv) moderierten Breakout Session war insbesondere die strategische Zusammenführung der Datenflüsse von Bibliotheken und Archiven und die Stärkung des Einflusses der Archive auf die GND. Archivische Standards sollten hierfür in die GND aufgenommen werden. Die IG Archiv kann die archiveigenen Bedarfe jeweils an die GND weiterleiten. Auch kam die Idee auf, Idee, Online-Tutorials zu veranstalten, um die Handreichungen vorzustellen oder dafür Feedback einzuholen, um diese im zwischenmenschlichen Austausch zu erproben. Es wurde außerdem ein Papier zur Unterstützung der Lobbyarbeit im eigenen Haus angeregt. Auch wird es als notwendig erachtet, die Schulungen zur Nutzung des Webformulars auszuweiten, gerade auch für Bearbeiter:innen von Erschließungsprojekten. Voraussetzung ist allerdings, dass es genügend Personen mit der „Lizenz zum Schulen“ gibt, was das Vorhandensein einer GND-Agentur in angemessener räumlicher Entfernung voraussetzt. In der Praxis sind jedoch auch verbesserte zeitliche Ressourcen für die archivische Erschließung notwendig, um den notwendigen Input für die Arbeit mit der GND zu erhalten. Eine wichtige Grundlage wäre auch die feste Verankerung der GND in der archivarischen Ausbildung, sowohl innerhalb der Ausbildungsarchive als auch an den archivischen Ausbildungsstätten in Marburg, München und Potsdam. In der Diskussion wurde auch betont, dass die Anlage neuer Normdaten alleine kein Indikator für die breite Nutzung der GND darstellt, da die Nachnutzung vorhandener GND-Datensätze eine mindestens ebenso große Rolle spielt. Wünschenswert wäre in diesem Zusammenhang eine Statistik über die Einbindung vorhandener Normdaten in die Erschließung. Vor dem Hintergrund des Inkrafttretens des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes am 28. Juni 2025 ist auch die Erstellung eines Papiers zum Thema barrierefreie Metadaten und kontrollierter Vokabulare für barrierefreie Inhalte sinnvoll sein.
Kommunale Archive
In der von Dr. Mirjam Sprau und Dr. Patrick Leiske (Landesarchiv Baden-Württemberg) moderierten Session zeigte sich, dass angesichts der in kommunalen Archiven oftmals besonders knappen personellen Ressourcen diese nach Ansicht der Teilnehmenden für eine konstruktive Arbeit mit der GND besonders effizient eingeteilt werden müssen. Oftmals wird ein Auseinanderlaufen von GND-Relevanz und archivischer Relevanz festgestellt. GND-Schulungen können hier i. d. R. nicht intern stattfinden, sondern müssen von außen erfolgen. Ein intensiver Bedarf an Schulungen für Archivar:innen und an Lobbyarbeit wird allerdings auch hier gesehen. Im Umgang mit den vorhandenen GND-Daten wurde festgestellt, dass gerade auch bei „nicht alltäglichen“ oder mittelalterlichen Personen die notwendige Disambiguierung fehlt, Datensätze mehrfach vorhanden oder nicht ausreichend mit Zusatzangaben versehen sind. Angeregt wurde das Format eines GND-Stammtisches ohne festgelegte Tagesordnung, in dessen Rahmen vorhandene Papiere verstärkt in den Gruppen diskutiert werden können. Probleme in kommunalen Archiven sind neben den mangelnden Personalressourcen auch der große Aufwand oder die Schwierigkeit, eine passende Agentur zu finden.
Sonstige Archive
Die dritte Gruppe der „sonstigen Archive“ wurde von Dr. Stephanie Marra und Gudrun Hoinkis (Geheimes Staatsarchiv >Berlin) moderiert. Auch hier hoben die Teilnehmenden den Schulungsbedarf als zentralen Punkt hervor. Es gibt einerseits großen Auffrischungs- und Aktualisierungsbedarf, aber auch den Wunsch nach Angeboten speziell für Anfänger:innen. Für das GND-Webformular gibt es mehrere Desiderate: Nicht immer können die Beziehungen mehrerer Personen untereinander durch Verknüpfungen abgebildet werden, Provenienzen oder konkrete Themengebiete etc. sind im Webformular nicht direkt verknüpfbar, teilweise werden auch Lücken bei den Entitäten festgestellt (z. B. Heiligengedenktage). Die Terminierung der GND-Foren wird insbesondere in dieser Gruppe weiterhin 2x jährlich favorisiert, ebenso besteht ein Wunsch nach zentraleren Oberthemen. Außerdem sollte es weitere Austauschformate innerhalb der Fachgruppen des VdA geben. Gegenüber den der Unterhaltsträger:innen besteht weiterhin Überzeugungsbedarf, ausreichend Kapazitäten zur Verfügung zu stellten. Außerdem wurde der Wunsch nach Nachschlagewerken und einem aktuellen Toolkit zur Verwendung der GND betont. Dieser Aspekt betrifft diejenigen Archive, die eine eigene Agentur im Haus haben (z.B. Hochschularchive) oder selber als eigene Agentur agieren (z.B. DLA Marbach).
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