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Was ist ein Normsatz?
Wozu wird dieser gebraucht? Die Graphik zeigt, welche Eigenschaften einen Normsatz auszeichnen und was ein solcher Normsatz leisten sollte. Zum Vergrößern des Bildes bitte auf das Bild klicken.
Zur Relevanz
Die Relevanz lässt sich nach drei wesentlichen Aspekten beurteilen:
- Verantwortung
Gibt es eine Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige Qualitätssicherung des Datensatzes verantwortlich fühlt? - Datenqualität / Quellenlage
Sind für die eindeutige Identifizierung der Entität hinreichend viele Eigenschaften bekannt und durch hinreichend vertrauenswürdige Quellen nachgewiesen? - Bedarf
Gibt es einen über den unmittelbaren Erschließungsbedarf der Anwendergemeinschaft hinausgehenden Bedarf zur Referenzierung auf die Entität, die der Normdatensatz repräsentiert?
- Verantwortung
Vergleicht man die Bedarfe der verschiedenen Kultursparten, so ergeben sich deutlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede:
- In allen Kultursparten besteht gleichermaßen der Bedarf, auf Akteure (Personen, Körperschaften, Familien), Geografika und Allgemeinbegriffe referenzieren zu können.
- Die in der Bibliothekswelt entwickelten Relationstypen (Akteurs-Relationen, Orts-Relationen ...) sind auch in den anderen Kultursparten anwendbar. Einige neue Rollen / Relationen treten hinzu.
- Der Bedarf zur Relationierung innerhalb der GND nimmt zu.
Moderation Rosenkoetter, Martha (nicht mehr im Foto Marburg) / Dokumentation Richard Müller
Es gibt einen Kernbereich an Eigenschaften, Relationen, Klassen und Regeln, die für jede Anwendergemeinschaft verbindlich sind.
Im Zentrum steht das Basismodell, welches die grundsätzlichen Eigenschaften der GND auf abstrakter Modell-Ebene beschreibt.
Die Eigenschaften, Relationen und Klassen gruppieren sich mit zunehmender Differenziertheit (Vererbungsprinzip) um diesen Kern. Mit der Erarbeitung der GND-Ontologie ist bereits der Versuch unternommen worden, die GND-Satzarten und Entitätencodes in einer Klassen-Hierarchie umzusetzen. Dieser Ansatz sollte konsequent weiter verfolgt werden. Auch die Eigenschaften und Relationen lassen sich - an den Klassen orientiert - hierarchisch gruppieren. So ist es möglich, auch die GND-Regeln so weiterzuentwickeln, dass sehr allgemein gehaltene Grundregeln (zur Benennung von Entitäten, zur Klassenzuordnung, zur zeitlichen Einordnung, zur Relationierung innerhalb der GND ...) je nach Sachverhalt in mehr oder weniger komplexe Spezialregeln ausdifferenziert werden können.
Eine Anwendergemeinschaft kann für sich einen Plusbereich an Eigenschaften, Relationen, Klassen und Regeln definieren. Die Analyse der Fallbeispiele bestätigt bisher die These, dass in den meisten Fällen der zusätzliche Bedarf lediglich darin besteht, präzisierende Regeln zur Anwendung der allgemein zur Verfügung stehenden Klassen, Relationen und Eigenschaften zu formulieren.
Moderation Manecke, Mathias / Dokumentation Susann
Entsteht in einer Anwendergemeinschaft der Bedarf, neue Entitäten in der GND abzubilden (sei es diese individuell zu erfassen oder diese aus einem vorhandenen Datenbestand zu übernehmen), so ist zunächst zu prüfen, ob die allgemeinverbindlichen Relevanzkriterien erfüllt sind, es also einen Bedarf für die Abbildung der Entiäten als Normdaten in der GND gibt, eine Anwendergemeinschaft die Verantwortung für die Datenqualität übernimmt und die durch vertrauenswürdige Quellen belegten Eigenschaften der Entitäten hinreichend sind, um diese eindeutig zu identifizieren.
Ist das der Fall, so ist weiterhin zu überprüfen, ob es bereits eine GND-Klasse gibt, der die neuen Entitäten widerspruchsfrei zugeordnet werden können.
Ist auch das der Fall, ist noch zu untersuchen, ob neue Eigenschaften und / oder Relationen benötigt werden, um die Entitäten strukturiert zu beschreiben. Ist das nicht der Fall, können die neuen Entitäten in die GND aufgenommen werden.
Werden hingegen neue Klassen, Eigenschaften oder Relationen benötigt, so muss geprüft werden, ob diese sich widerspruchsfrei in die vorhandenen Hierarchien einordnen lassen. Ist das nicht der Fall, so kann die Anforderung zunächst nicht umgesetzt werden. Gegebenenfalls dient sie aber als Anlass, über grundsätzliche Änderungen des Datenmodells nachzudenken. Die bisherigen Erfahrungen und auch die Analysen der Fallbeispiele zeigen aber, dass das GND-Datenmodell hinreichend abstrakt ist, um bei Bedarf weiter ausdifferenziert zu werden.
Gibt es einen solchen Bedarf, so muss noch ermittelt werden, ob dessen Umsetzung von allgemeinem Interesse ist, die neue Klasse, die neue Eigenschaft, der neue Relationstyp oder die neue Regel also zur allgemeinen Anwendung zur Verfügung stehen sollte. Ist das der Fall, so wird die Klasse, die Eigenschaft, der Relationstyp oder die Regel als CORE-Element definiert und für alle GND-Anwender eingeführt. Handelt es sich hingegen um einen speziellen Bedarf einer einzelnen Anwendergemeinschaft, so kann diese die Klasse, die Eigenschaft, den Relationstyp oder die Regel als PLUS-Element für die Gemeinschaft definieren, dokumentieren und schließlich anwenden.
Moderation Lill, Jens / Dokumentation Unknown User (waitzbauers)
- Wie kann mit unterschiedlichen Anforderungen an die Granularität umgegangen werden?
- Wie können komplexe Eigenschaften besser abgebildet werden?
- Wie kann die Qualität der gegenwärtigen GND gehalten / erhöht werden?
Moderation: Manecke, Mathias