Entsteht in einer Anwendergemeinschaft der Bedarf, neue Entitäten in der GND abzubilden (sei es diese individuell zu erfassen oder diese aus einem vorhandenen Datenbestand zu übernehmen), so ist zunächst zu prüfen, ob die allgemeinverbindlichen Relevanzkriterien erfüllt sind, es also einen Bedarf für die Abbildung der Entiäten als Normdaten in der GND gibt, eine Anwendergemeinschaft die Verantwortung für die Datenqualität übernimmt und die durch vertrauenswürdige Quellen belegten Eigenschaften der Entitäten hinreichend sind, um diese eindeutig zu identifizieren. Ist das der Fall, so ist weiterhin zu überprüfen, ob es bereits eine GND-Klasse gibt, der die neuen Entitäten widerspruchsfrei zugeordnet werden können. Ist auch das der Fall, ist noch zu untersuchen, ob neue Eigenschaften und / oder Relationen benötigt werden, um die Entitäten strukturiert zu beschreiben. Ist das nicht der Fall, können die neuen Entitäten in die GND aufgenommen werden. Werden hingegen neue Klassen, Eigenschaften oder Relationen benötigt, so muss geprüft werden, ob diese sich widerspruchsfrei in die vorhandenen Hierarchien einordnen lassen. Ist das nicht der Fall, so kann die Anforderung zunächst nicht umgesetzt werden. Gegebenenfalls dient sie aber als Anlass, über grundsätzliche Änderungen des Datenmodells nachzudenken. Die bisherigen Erfahrungen und auch die Analysen der Fallbeispiele zeigen aber, dass das GND-Datenmodell hinreichend abstrakt ist, um bei Bedarf weiter ausdifferenziert zu werden. Gibt es einen solchen Bedarf, so muss noch ermittelt werden, ob dessen Umsetzung von allgemeinem Interesse ist, die neue Klasse, die neue Eigenschaft, der neue Relationstyp oder die neue Regel also zur allgemeinen Anwendung zur Verfügung stehen sollte. Ist das der Fall, so wird die Klasse, die Eigenschaft, der Relationstyp oder die Regel als CORE-Element definiert und für alle GND-Anwender eingeführt. Handelt es sich hingegen um einen speziellen Bedarf einer einzelnen Anwendergemeinschaft, so kann diese die Klasse, die Eigenschaft, den Relationstyp oder die Regel als PLUS-Element für die Gemeinschaft definieren, dokumentieren und schließlich anwenden. |