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Die bestehenden Organisationsstrukturen der Gemeinsamen Normdatei müssen für die Partizipation weiterer Kultursparten erweitert werden. Geplant ist der Aufbau von neuen GND-Agenturen, welche die Rolle einer Koordinierungsschnittstelle u. a. zwischen GND und den verschiedenen Kultursparten übernehmen sowie eine Mitwirkung der Kultureinrichtungen auf allen erforderlichen Ebenen ermöglichen. Die Agenturen gibt es bereits heute in den Zentralen der Bibliotheksverbünde. Sie haben ein breites Aufgabenportfolio. Doch neue Bedarfe aus anderen Sparten bringen auch neue Aufgaben mit sich. In der Grafik "Mögliche Dienstleistungen der GND-Agenturen" zeigen wir die Vielfalt der denkbaren Aufgaben in einem starken Baum mit vielen bunten Blättern (Bild 1 in der Bildgalerie). Außerdem diskutieren wir die Abstimmungsprozesse und Beteiligungswege anhand von zwei fiktiven Beispielen. Die künftige Organisationsstruktur sieht für Änderungsbedarfe im Datenmodell, bei den Regeln oder der Infrastruktur die Einbindung von etablierten Arbeitsgruppen vor, sollten die Bedarfe nicht im Dreieck von der GND-Zentrale, der bereits bestehenden zuständigen Agentur und der jeweiligen Interessengruppe zu klären sein. Für den Fall, dass die vorhandenen Strukturen zur Klärung von Änderungsbedarfen der GND nicht ausreichend sein sollten, diskutierten die Gäste im Forum den vom Projekt GND4C vorgestellten Prozess für eine Agenturgründung. Zu mehr Information zum Thema Öffnung der Organisationsstruktur der GND, den GND-Agenturen, ihrer Gründung und ihren Aufgaben führt dieser Link: GND4C-Forum Dokumentation: Thema "Organisationsstruktur". Lesenswert ist dort auch die Zusammenfassung der Weltcafé-Diskussionen auf dem GND4C-Forum. 

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Ausgehend von den Aufgaben, die ein Normdatensatz zu leisten hat, lassen sich wichtige Eigenschaften und daraus wiederum Relevanzkriterien ableiten. Gibt es eine Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige Qualitätssicherung des Datensatzes verantwortlich fühlt, gibt es einen Bedarf zur Referenzierung auf die durch den Normsatz repräsentierte Entität im World Wide Web und sind für die eindeutige Identifizierung der Entität hinreichend viele Eigenschaften bekannt und durch hinreichend vertrauenswürdige Quellen nachgewiesen, so kann dieser Datensatz als relevant für die GND gelten. Eine für unterschiedliche Anwendergemeinschaften offene Normdatei kann nur funktionieren, wenn es einen Core-Bereich an Eigenschaften und Regeln gibt, der für jede Anwendergemeinschaft verbindlich ist. Im Zentrum steht das Basismodell, welches die grundsätzlichen Eigenschaften der GND auf abstrakter Modell-Ebene beschreibt. Die Eigenschaften, Relationen und Klassen gruppieren sich mit zunehmender Differenziertheit (Vererbungsprinzip) um diesen Kern. So ist es möglich, die GND-Regeln so weiterzuentwickeln, dass sehr allgemein gehaltene Grundregeln je nach Sachverhalt in mehr oder weniger komplexe Spezialregeln ausdifferenziert werden können. Eine Anwendergemeinschaft kann für sich einen Plus-Bereich an Eigenschaften, Relationen, Klassen und Regeln definieren. Die Analyse der Fallbeispiele bestätigt die These, dass in den meisten Fällen der zusätzliche Bedarf lediglich darin besteht, präzisierende Regeln zur Anwendung der allgemein zur Verfügung stehenden Klassen, Relationen und Eigenschaften zu formulieren. Mehr Information zum Thema: GND4C-Forum Dokumentation: Thema "Datenmodell"

Fortschritte im automatisierten Import

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Auf dem Forum stellten sie die Rollen im Organigramm der offenen GND vor und zeigten in der Beteiligungsmatrix, wer sich wann, wo und wie beteiligen kann. Die Poster und Fragen im Einzelnen finden sich in der hier verlinkten Dokumentationseite. Im Fokus der Diskussion stand überraschend das Verhältnis von Verlässlichkeit der Normdaten zur Community. Eine wesentliche Erwartung an die GND ist ihre Verlässlichkeit. Diese wird im Selbstverständnis der Bibliotheken durch die institutionelle Anbindung der GND-Redakteure und Redakteurinnen gewährleistet. Die Expertinnen und Experten hielten dagegen: Dokumentierte Herkunft, einsehbare Versionsgeschichte, verbindliche Regeln und Referenzierung der Aussagen garantieren hinreichend die Verlässlichkeit der Datensätze in der offenen GND. Eine dauerhafte Gewährleistung der Qualität und Pflege durch die verantwortliche GND-Redaktion träte hinter diesen Kriterien zurück. Diese Sicht stärkt die GND-Gemeinschaft als Community gegenüber einer eher auf Gremienarbeit basierenden Struktur. Daher sollte der Fokus in der Kommunikationsarbeit sein, das Vertrauen in die qualitativen Kräfte einer fluiden Community auch in der Auseinandersetzung mit allen Beteiligten zu fördern. Allerdings wurde in der Diskussion auch deutlich, dass die Bereitstellung von Ressourcen für die zuverlässige Pflege und das nachhaltige Anlegen von Normdatensätzen institutionell gefördert werden müsse. Die Frage nach den Vorzügen der einen, alles umfassenden Normdatei gegenüber einem Ökosystem von Thesauri und Normdatenbanken wird vielleicht in kommenden Symposien abschließend zu beantworten sein. Starke Befürwortende fanden auf dem Forum beide Ansätze.

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Die Projektpartner des DFG-geförderten Projekts "GND für Kulturdaten" (GND4C):

    • Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ)
  • Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)

    • Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK)
    • Deutsche Nationalbibliothek (DNB)
    • Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)
    • Landesarchiv Baden-Württemberg (LABW)
    • Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek (SHLB) / digiCULT-Verbund eG