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Schlüssel

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  • Stefanie Rühle, Francesca Schulze

Grundsätzliches

Entwurf

Kontrollierte Vokabulare dienen dazu die Beschreibung von digitalen Ressourcen zu vereinheitlichen. Sie ermöglichen den Datennehmern die Metadaten zu den digitalen Sammlungen für verschiedene Anwendungsfälle sinnvoll auszuwerten. Im Kontext von Suchportalen und anderen digitalen Angeboten haben sie vor allem folgende Funktionen:

  • Unterstützung der Suche und Wiederauffindbarkeit der digitalen Ressourcen
  • Einheitliche Präsentation der Beschreibungen zu den digitalen Ressourcen
  • Logische Vernetzung der digitalen Ressourcen untereinander und bestandsübergreifende Vernetzung
  • Verknüpfung der Ressourcen mit anderen Entitäten, wie Personen, Orte, Körperschaften und Ereignisse
  • Unterstützung eines strukturierten Abrufs einzelner Datensets aus verschiedenen Repositorien

In den Kultur- und Wissenseinrichtungen werden unterschiedliche Verfahren für die Erschließung von Ressourcen angewandt. Die Auswahl der verwendeten Vokabulare ist daher abhängig von der Sparte, dem Fachbereich und der Materialart sowie dem für die Erschließung zu Grunde liegenden Regelwerk. Das DINI-Zertifikat gibt daher ausdrücklich die Empfehlung, Vokabulare zu verwenden, die innerhalb einer Sparte oder/und darüberhinaus anerkannt und verbreitet sind. Jedes verwendete Vokabular muss von einer Institution veröffentlicht und gepflegt werden, die die langfristige Nachnutzbarkeit gewährleistet. Darüber hinaus muss das Vokabular zumindest folgende Qualitätskriterien erfüllen: 

  • Begriffe sind eindeutig identifiziert
  • Synonyme sind möglichst vollständig erfasst
  • Homonyme sind eindeutig geklärt

Dabei eignen sich je nach Beschreibungsmerkmalen und beabsichtigten Verwendungszweck unterschiedliche Arten von Vokabularen:

  • Einfache Term- bzw. Wertelisten
  • Normdaten für die einheitliche Beschreibung von Personen, Körperschaften, Orten, Ereignissen oder abstrakten Begriffen
  • Strukturierte Vokabulare, in denen Begriffe miteinander in Beziehung gesetzt sind, bspw. Hierarchiebeziehungen in Klassifikationen oder Hierarchie- und Verwandtschaftsbeziehungen in Thesauri 

Es wird dringend empfohlen Regeln für die Anwendung von Vokabularen zur Indexierung der Metadaten zu beachten, besonders im Hinblick auf den Nutzen für die Suche und Wiederauffindbarkeit der Ressourcen. Dabei müssen Regelwerke, wie RDA, CDWA oder CCO unbedingt beachtet werden. Beispielsweise wird durch eine Klassifizierung eine Beziehung zwischen Ressourcen mit ähnlichen Merkmalen hergestellt. Der für die Klasse ausgewählte Wert dient i.d.R. als Einstiegsterm für die Suche. Von daher sollte er generisch und gewöhnlich allgemeiner sein als der Wert, der die Art der Ressource spezifiziert. Im Idealfall stellt eine Klassifikation eine Beziehung zwischen den Klassen der Klassifikation und den Wert für die Art der Ressource her.

Um eine möglichst breite Nachnutzbarkeit der Metadaten zu gewährleisten sollten Vokabulare verwendet werden, die im Sinne von Linked Data in maschinenlesbarer Form frei zur Verfügung stehen. Für Vokabulare, die dieses Qualitätskriterium nicht erfüllen, wird ein semantisches Mapping zur GND oder zum AAT empfohlen.

 

VerpflichtungKriterienBeispielBemerkungen
 Verwendung von kontollierten Werten in den Metadaten  
 Die Beschreibung von Ressourcen erfordert in den folgenden Bereichen die Verwendung kontrollierter Werte:  
Verpflichtend
  • Die Art der Ressource wird durch kontrollierte Werte spezifiziert
 

z. B.: DFG-Viewer Strukturdatenset, AAT, Oberbegriffsdatei

Verpflichtend
  • Ortsangaben werden durch kontrollierte Werte identifiziert
 z. B.: TGN, Geonames
Empfohlen
  • Themen, die im Rahmen einer Ressource behandelt werden, werden aus kontrollierten Vokabularen übernommen
 z. B.: GND, Iconclass, CONA
Empfohlen
  • Zeiträume, Epochen, Kulturen, die für die Beschreibung einer Ressource relevant sind, werden aus kontrollierten Vokabularen übernommen
 z. B.: GND, eHRAF
Verpflichtend
  • die Art der Ereignisse im Lebenszyklus einer Ressource wird durch kontrollierte Werte spezifiziert
 z. B.: LIDO-Eventtype
Verpflichtend
  • Personen und Institutionen, die in einer Beziehung zu der Ressource stehen (z. B. als Ersteller, Sammler oder Bearbeiter) werden durch Normdaten identifiziert
 z. B.: GND, ULAN
Empfohlen
  • Sammlungen werden durch Normdaten identifiziert
 z. B.: ISCI
 Dokumentation der verwendeten kontrollierten Vokabulare  
VerpflichtendDie in den Metadaten berücksichtigten kontrollierten Vokabulare und Normdateien werden im Anwendungsprofil genannt  
VerpflichtendDie in den Metadaten berücksichtigten kontrollierten Vokabulare werden in den Metadatendaten identifiziert  
 
  • Der in den Metadaten verwendete Terms wird in den Metadaten durch einen URI eindeutig identifiziert
z. B. http://d-nb.info/gnd/131724126 
 oder  
 
  • Das Vokabular / die Normdatei, zu der ein Term gehört, wird durch einen URI eindeutig identifiziert
z. B. http://d-nb.info/gnd/ 
 oder  
 
  • Das Vokabular / die Normdatei, zu der ein Term gehört, wird durch eine Namen identifiziert
z. B. GND 
VerpflichtendDas Vokabular / die Normdatei, aus der Terme verwendet werden, ist in menschenlesbarer Form im Web frei zugänglich  
Empfehlung

Das Vokabular / die Normdatei, aus der Terme verwendet werden, ist in maschinenlesbarer Form im Web frei zugänglich

  
Verpflichtend

Jeder Term in dem kontrollierten Vokabular / der Normdatei wird durch einen eindeutigen Identifier identifiziert

z. B. http://d-nb.info/gnd/131724126, oder 131724126 

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