Die Notwendigkeit, Forschungsdaten beziehungsweise zumindest die Metadaten zu den publizierten Datensets mittels des Einsatzes der GND interoperabler und nachnutzbarer zu machen, bekräftigte die gesamte Session. Die Diskussion mit dem Publikum oszillierte zusammenfassend zwischen zwei Polen. Auf der einen Seite die am Horizont dräuende KI mit ihren ebenso verlockenden wie bedrohlichen Perspektiven. Da steht die Erwartung insbsondere der Entscheidungsträger und Finanziers, mittels KI ließe sich alles automatisieren und damit enorm viel Arbeit rationalisieren, der Befürchtung der Experten gegenüber, dass Menschen, die den Bibliotheken vertrauen, durch falsche Kategorisierungen, verunsichert und enttäuscht werden könnten, bis hin, dass mit der KI fake news und der Verbreitung von Unwahrheiten Tür und Tor geöffnet werden könnten. Dem kann man durch den verstärkten Einsatz von Normdaten wie der GND in der Erschließung von Forschungsdaten wirkungsvoll entgegnen. Nur – und hier kommen wir zum anderen Pol der Diskussion – für die sachgemäße Erschließung der Forschungsdaten mit der GND fehlt es letztendlich an kompetenten Personal. Diesen Personalmangel allein mit Geld ausgleichen zu wollen, wird nicht reichen. Die Bedeutung der Erschließungsarbeit und Wertigkeit der Normdaten muss noch stärker gegenüber den Entscheidungsträgern und Forschenden kommuniziert werden. Die Zugänge zur Nutzung, Edition und zum Regelwerk also insgesamt der Infrastruktur müssen noch bekannter und attraktiver gemacht werden. Die KI kann helfen, an definierten Stellen, Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten, um so Ressourcen für qualitative Entscheidungsprozesse intellektueller Art der Mitarbeitenden frei zu machen. Vor allem aber muss die Zusammenarbeit im Einsatz von GND-Normdaten zwischen den Forschenden aller Sparten, den Bibliotheken und innerhalb der GND Kooperative als elementare Grundlage für die gelingende Organisation von Daten, deren Verdichtung zu Information und Schöpfung neuem Fakten basierten Wissens gefördert werden.