Barbara Pfeifer ist als Bibliothekarin, GND-Redakteurin und Referatsleiterin (Ref. BF6) in der Abteilung Formalerschließung der Deutschen Nationalbibliothek tätig.
Auf der STA-Plattform werden die Regeln der Erschließung von Ressourcen und die Erfassung von GND-Normdatensätzen dargestellt und sind ab sofort für den deutsch sprachigen Raum öffentlich zugänglich. Als erste Anwendungen sind der Standard RDA DACH („Resource Descriptionand Access“ für Deutschland, Österreich und die Schweiz) und die Formatdokumentation der Gemeinsamen Normdatei (GND) auf der Plattform unter https://sta.dnb.de/doc zu finden.
Der Standard RDA DACH fasst die bestehende Regelwerksanwendung für den deutschsprachigen Raum zusammen und bietet die Grundlage für die Erschließung nach RDA. Er beinhaltet in der ersten Version "Allgemeines"-Texte, alle Elementbeschreibungen und Beschreibungen zu einigen Ressourcentypen. Der Bereich Anwendungsprofile wird sukzessive aktualisiert und ergänzt werden. Erarbeitet wurden die Texte im Projekt „3R für DACH-Bibliotheken“ von Mitgliedern der Fachgruppe Erschließung und Kolleg*innen aus Bibliotheken und Bibliotheksverbünden. Die Einführung in die Benutzung der STA-Plattform und die RDA-Regelwerksanpassungen werden ab September 2023 im Trainingsangebot „Praxis-Update RDA DACH“ vermittelt.
Als nächster Standard wird die GND-Dokumentation in die Plattform eingearbeitet. Es folgen die Regeln für die Inhaltserschließung. Ziel ist es, alle Regelungen und Dokumentationen zur Erschließung und die Arbeit mit der Normdatenbank GND unter einer Adresse komfortabel und maschinenlesbar zugänglich zu machen.
Welches IT-Prinzip steht hinter der STA-Plattform?
Für die STA-Plattform werden die Fließtexte zu den konventionellen Regeln mittels eines übergreifenden Datenmodells strukturiert und als einzelne Elemente in einer Datenbank qualifiziert abgelegt. Sie sind so maschinenlesbar. Um Menschen das Lesen zu erleichtern, werden die Elemente anschließend maschinell auf der Weboberfläche wieder korrekt zu Fließtexten zusammengefügt. Diese anfängliche Mehrarbeit reduziert auf Dauer den Pflegeaufwand und unterstützt die Anwendung automatisierter Verfahren. So können künftig Änderungen an einem Element automatisch an allen Textstellen mit diesem Element angepasst werden. Die Datenbank ist besser durchsuchbar als eine Volltextsuche der vormaligen Fließtexte. Die Elemente lassen sich in unterschiedlichen Datenformaten darstellen. Man kann bei der Suche besser filtern und die Elemente weiter kategorisieren, je nach Bedarf der Anwender*innen.