Sie zeigen eine alte Version dieser Seite an. Zeigen Sie die aktuelle Version an.

Unterschiede anzeigen Seitenhistorie anzeigen

Version 1 Nächste Version anzeigen »

 

 

 

Ergänzungen für den deutschsprachigen Raum Stand: 12. Januar 2018



 

Was ist das 3R-Projekt?

Das 3R-Projekt wurde Ende des Jahres 2015 vom RDA Board und dem RDA Steering Committee (RSC) begonnen. Es ist ein groß angelegtes Restrukturierungsprojekt und beinhaltet eine Veränderung der Organisationsstruktur, der Inhalte des Standards und der technischen Umsetzung der RDA in einer modernen Webumgebung. Die Arbeiten in diesem Projekt sollen bis voraussichtlich Ende 2019 abgeschlossen sein.

 ↑ up


Wer ist für das 3R-Projekt verantwortlich?

Verantwortlich für das 3R-Projekt sind das RDA Board und das RDA Steering Committee (RSC). Beide Gremien haben Vertretungen für jeden Kontinent. So ist die Europe Region Representative im RSC und die National Institution Representative im RDA Board für Europa zuständig. Beide werden zurzeit von der Deutschen Nationalbibliothek gestellt.   

↑ up   


 Was ist das 3R-DACH-Projekt?

Das 3R-DACH-Projekt ist das 3R-Projekt für den deutschsprachigen Raum. Im Rahmen dieses Projekts werden die Anpassungsarbeiten für das neue RDA Toolkit in der deutschsprachigen Ausgabe durchgeführt und die Übersetzung überarbeitet und angepasst. Die Arbeitsstelle für Standardisierung führt diese Arbeiten in Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen des Standardisierungsausschusses durch. Das Projekt hat im Jahr 2018 begonnen und wird voraussichtlich bis Ende 2020 dauern.

↑ up


 Wann erscheint das neue RDA Toolkit?

Das neue RDA Toolkit ist Mitte Juni 2018 in einer Beta-Version erschienen. Das Release der endgültigen Ausgabe soll Ende April 2019 in der englischsprachigen Version erfolgen.

↑ up


 Was ist die Beta-Version des RDA-Toolkit?

Die Beta-Version des RDA Toolkit erschien erstmals Mitte Juni 2018. Sie ist ein Entwurf der endgültigen Version und wurde bewusst im laufenden Restrukturierungsprozess veröffentlicht, um den Anwendergemeinschaften die Möglichkeit zu geben, sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen und Rückmeldungen zu geben.

  ↑ up


 Wie unterscheidet sich das neue vom alten Toolkit?

Das aktuelle RDA Toolkit ist eine überwiegend statische Anwendung. Mit einer hierarchischen Nummerierung und einem Inhaltsverzeichnis ähnelt es mehr einem Buch. Das neue RDA Toolkit ist eine moderne Webanwendung mit deutlich mehr Funktionalitäten. Aber nicht nur die Form, auch die Inhalte wurden überarbeitet. Als wichtigstes Element ist hierbei die Anpassung an das Grundlagenmodell IFLA Library Reference Model (IFLA LRM) zu nennen.

↑ up


Warum gibt es so viele Optionen im Beta-Toolkit?

Eine Bestimmung, die im Beta-Toolkit als Option markiert ist, kann, unter Beachtung von Anwendungsrichtlinien und anderen Informationen aus dem Anwendungsprofil, nach Ermessen der Katalogisiererin oder des Katalogisierers befolgt werden. Teilweise ist dies im ursprünglichen Toolkit beinhaltet, in dem kein Element verpflichtend angegeben werden muss aber einige als Kernelement markiert sind. Das neue Toolkit ist eindeutiger, um ein stimmiges, verständliches und einheitliches Vorgehen in der RDA-Anwendung zu ermöglichen. Damit wird es den Anforderungen lokaler Anwendungen und Gemeinschaften in einer globalen Umgebung gerecht. Der Einfluss der LRM, der Ausbau von RDA-Katalogisierungsmethoden und die strategische Weiterentwicklung der RDA auf internationale Kulturerbe- und Linked-Data-Einrichtungen bedeuten mehr Auswahl für ein maßgeschneidertes RDA für eine große Vielfalt von Anwendungen.

↑ up


Was sind die wichtigsten Änderungen in den Bestimmungen zwischen dem ursprünglichen Toolkit und dem Beta-Toolkit?

Wesentliche Änderungen in den Bestimmungen wird für folgendes erwartet: 

  • Aggregationen und fortlaufende Ressourcen, die sich aus dem neuen Ansatz der LRM ergeben.

  • Nicht-menschliche Persönlichkeiten, dies beinhaltet fiktive Entitäten, Tiere und Wesen aus Legenden, die sich aus den geänderten Definitionen der Entität Person aus den LRM ergeben.

  • Namen, Titel und Sucheinstiege, die sich aus den Bestimmungen der RDA-Elemente zu Sucheinstiegen ergeben.

  • Übertragene und erfasste Daten, die sich aus dem neuen LRM-Element „Manifestationsangabe“ und der Ausweitung der RDA-Katalogisierungsmethoden ergeben.

  • Elemente die vormals ein Merkmal waren und jetzt ein Beziehungselement sind, dies ergibt sich aus den neuen LRM Entitäten Nomen, Geografikum und Zeitraum.

↑ up


Was ist ein Anwendungsprofil und inwieweit ist es für das Beta-Toolkit relevant?

Ein Anwendungsprofil ist eine Dokumentation, die angibt, welche RDA-Elemente erforderlich oder wünschenswert sind, um die Anforderungen einer bestimmten Anwendung zu erfüllen. In einem Profil wird festgelegt, welche Elemente wiederholbar oder nicht-wiederholbar sind. Es enthält die bevorzugte Erfassungsmethode und die bevorzugen Quellenwerte, wie z. B. Vokabularkodierungsschematas.

Das neue Toolkit unterstützt eine viel breitere Anwendungspalette. Daher ist ein Anwendungsprofil in irgendeiner Form erforderlich, um Einheitlichkeit und Kohärenz bei der Datenpflege einer bestimmten Anwendung zu gewährleisten.

Das Beta-Toolkit bietet benutzergenerierte Lesezeichen, Workflows und interne Dokumente zum Einführen eines Anwendungsprofils. Im 3R-Projekt werden Methoden entwickelt, um externe Dokumentationen mit Bestimmungen zu verknüpfen. Es untersucht Wege, inwieweit eine bestimmte Anwendung ein breiteres Anwendungsprofil “erben” kann.

↑ up  


Was ist der optische Browser und wann wird er dem Beta-Toolkit hinzugefügt?

Der optische Browser ist eine grafische Oberfläche, die die RDA-Entitäten und deren Beziehung hierarchisch darstellt. Er bietet eine mausgesteuerte Navigation durch die Elemente um die Beziehungsmatrix, die Liste der Entitätenelemente, in Beziehung stehende Elementhierarchien und Suchmöglichkeiten des Beta-Toolkit abzurunden. Er wird Ende 2018 oder Anfang 2019 dem neuen Toolkit hinzugefügt.

↑ up  


Wann wird das RSC offizielle Anträge für Änderungen an den RDA annehmen und welches Prozedere sollte befolgt werden?

Das RSC wird die weitere Kommunikationsinfrastruktur und Vorgaben für die Entwicklung der RDA auf der diesjährigen Oktober-Sitzung in Montreal, Kanada diskutieren. Das RSC wird die Notwendigkeit von mehr Flexibilität im Antrags- und Absprachenprozedere innerhalb der neuen Organisationsstruktur von RDA berücksichtigen. Das RSC beabsichtigt, die Vorgehensweisen zeitgleich mit der Stabilisierung der neuen Toolkit-Inhalte Anfang 2019 einzuführen. Anträge sollten bis dahin zurückgehalten werden, es sei denn, das zuständige RDA regionale Gremium gibt an, dass es bereit ist, diese zu koordinieren und zu sammeln.

↑ up  


Was ist das 3R-Projekt?

Durch das RDA Restructuring and Redesign (3R) Project erhielt die RDA-Toolkit-Oberfläche mehr Flexibilität und Nutzungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Anzeige des Regelwerkstexts sowie von RDA-bezogenen Dokumenten und das Aussehen und die Bedienbarkeit der Seite wurde verbessert. Der Restrukturierungsteil des Projekts beinhaltete eine umfangreiche Umstrukturierung der Datenbank (die auch die Regeln enthält), um diese an Best Practices des Datenmanagements anzugleichen. Außerdem sollten die RDA-Daten modularer und dynamischer werden um dem RSC die Möglichkeit zu geben, eine größere Bandbreite unterschiedlicher Metadaten, die mit den Regelungen zusammenhängen, zu kontrollieren und zu verwalten. Der Projektteil, der sich mit der Neugestaltung befasste, hat ein reaktionsfähiges Design eingeführt, welches die Website mit etablierten Standards für Barrierefreiheit in Einklang bringt. Es hat Verbesserungen in der Toolkit-Navigation, der Anzeige und den Funktionen gegeben. Gleichzeitig wurde RDA dem IFLA Library Reference Model (LRM) angepasst.

Was bedeutet das für die deutschsprachige Anwendergemeinschaft?

Die Veränderungen durch das 3R-Projekt haben Auswirkungen für die Anwendergemeinschaften. So müssen im deutschsprachigen Raum die Übersetzung, die Anwendungsrichtlinien (DACH-AWR) und alle weiteren Arbeits- und Schulungsunterlagen angepasst werden. Hierfür hat der Standardisierungsausschuss ein 3R-DACH-Projekt beauftragt. Dieses befindet sich zurzeit in der Vorbereitungsphase und wird mit dem Release des neuen RDA Toolkit im Juni 2018 an den Start gehen. Durchgeführt wird das 3R-DACH-Projekt von den Fachgruppen Erschließung und Datenformate und ihren Unterarbeitsgruppen. Die Projektleitung liegt bei der Arbeitsstelle für Standardisierung der Deutschen Nationalbibliothek. 

↑ up


Wann wird das 3R-Projekt abgeschlossen sein?

Ein erstes Release des RDA Toolkit erschien am 13. Juni 2018. Dies ist eine englische Beta-Version der neuen Seite. Sie beinhaltet folgendes:

  • eine erste Implementierung des IFLA LRM
  • umstrukturierte RDA-Regelungen
  • erweiterte Profil-Einstellungen
  • Such- und Navigationsfunktionen
  • Querverweise und deren Vorschaufunktion
  • Zitierfunktion für jedes RDA-Element
  • neues Design und stark verbesserte Zugänglichkeit der gesamten Website

In den Monaten nach der Erstveröffentlichung wird es sowohl für den RDA-Standard, als auch für die Toolkit-Seite regelmäßige Updates geben (voraussichtlich im September und Dezember 2018 und im Februar 2019) geben. Diese Aktualisierungen werden folgendes beinhalten:

  • sprachliche Überarbeitung des RDA-Regelwerkstextes
  • Einführung eines grafischen Elements zur Navigation
  • Übersetzungen
  • Anwendungsrichtlinien und eine neue Art der Anzeige

Anfang 2019 soll die Website mit den meisten (wenn nicht allen) Übersetzungen und Anwendungsrichtlinien aller Anwendercommunitys voll funktionsfähig sein

Was bedeutet das für die deutschsprachige Anwendergemeinschaft?

Für den deutschsprachigen Raum beginnt mit dem Ende des internationalen 3R-Projekts die eigentliche Umsetzungsarbeit. Diese Arbeiten werden im Juli 2018 beginnen und werden voraussichtlich bis ins Jahr 2019 dauern. Bis zum Abschluss des 3R-DACH-Projekts wird im deutschsprachigen Raum auf Basis des „alten“ Toolkits erschlossen.  

↑ up


Wird es für das neue Toolkit und die neuen RDA-Inhalte Schulungen geben?

Ja. ALA Digital Reference wird kostenfreie Webinare zur Nutzung des neuen Toolkits anbieten (in Englisch). Das RDA Steering Committee wird entsprechende Webinare und Präsentationen zum neuen Inhalt auf ihrer Webseite (unter Presentations) hinzufügen. Es wird davon ausgegangen, dass nationale und regionale RDA-Anwendergruppen eigene Schulungsunterlagen erstellen, die kostenfrei online zur Verfügung gestellt werden, wie dies bereits bei der ersten Veröffentlichung des RDA Toolkits geschehen ist.

Was bedeutet das für die deutschsprachige Anwendergemeinschaft?

Im Rahmen des 3R-DACH-Projekts werden die vorliegenden Schulungsunterlagen überarbeitet und es werden Anpassungsschulungen vorbereitet und durchgeführt. Alle Unterlagen werden, wie bisher, im RDA-Info-Wiki öffentlich bereitgestellt.

Eine enge Zusammenarbeit in diesem Bereich mit allen Anwendergemeinschaften ist gewünscht und wird über die europäische Vertretung im RSC gewährleistet. Diese koordiniert auch die generelle Zusammenarbeit der europäischen Anwender in dieser Umstellungsphase. 

  ↑ up


Wird das bisherige Toolkit noch zur Verfügung stehen, wenn das neue Toolkit veröffentlicht wurde?

Ja, nach dem endgültigen 3R-Projekt-Relase wird das Toolkit mit Stand April 2017 noch ein Jahr lang zur Verfügung stehen.

Was bedeutet das für die deutschsprachige Anwendergemeinschaft?

Die Version des RDA Toolkit aus dem Jahr 2017 wird die Arbeitsgrundlage für die Erschließung nach RDA im deutschsprachigen Raum bleiben, bis die Anpassungsarbeiten abgeschlossen sind.

  ↑ up


Warum spricht man nicht von RDA 2.0?

RDA ist eine integrierende Ressource: das RDA Steering Committee beabsichtigt, den Inhalt von RDA im Laufe der Zeit weiterzuentwickeln. Hätte man bei jeder Aktualisierung eine Versionsnummer hinzugefügt, läge diese weit über 2.0 hinaus.

↑ up


Werden die Regelungen im neuen Toolkit nummeriert sein und wie können sie zitiert werden?

Im Projekt wird versucht, laufende Nummerierungen im neuen Toolkit zu vermeiden. Damit sollen Probleme mit dem aktuellen System behoben werden. Dazu gehören gelöschte oder eingefügte Regelungen und Inkonsistenzen in Hierarchien und Gruppierungen. Die neue Toolkit-Struktur verfeinert die bisherige Kombination der Entitäten, wie z. B. Manifestation und Exemplar, in einzelne Elemente für jede Entität auf die, mit Hilfe einer Kennzeichnung für das Elementverwiesen werden kann. Im Projekt werden Möglichkeiten diskutiert, Hyperlinks zu den Regelwerksstellen herzustellen unter Verwendung der URI des Elements aus der RDA Registry. Das neue Toolkit wird die Suche nach den alten Nummerierungen unterstützen. Sucht man nach 2.11 für das Copyright-Datum, wird die neue Stelle gefunden, unter der die Regeln für das Copyright-Datum stehen. Allerdings wird diese Art des Mappings in der neuen Toolkit-Struktur nicht immer funktionieren, da einige bisherige Regelungen an mehrere Stellen verschoben wurden. Es ist nicht geplant, eine separate Konkordanz zu veröffentlichen. Das neue Toolkit wurde entwickelt, um die kontextsensitive Navigation zwischen Elementen zu verbessern. Dies wird den Benutzerinnen und Benutzern dabei helfen, die Regeln für jedes Element schnell zu finden.

Was bedeutet das für die deutschsprachige Anwendergemeinschaft?

Diese gravierende Änderung wird ein wichtiges Thema im Rahmen des 3R-DACH-Projekts sein und wir werden Lösungen finden müssen, wie die künftige Referenzierung in unseren Arbeitsunterlagen stattfinden kann.

  ↑ up


Wird es ein Inhaltsverzeichnis für RDA geben?

Ein separates Inhaltsverzeichnis ist nicht geplant. Das neue Toolkit enthält weiterhin ein umfangreiches Glossar mit Einträgen für jede RDA-Entität, jedes RDA-Element und jeden RDA-Term aus dem semantischen Codierungsschema (vocabulary encoding scheme).

↑ up


Wird es eine gedruckte Ausgabe der RDA-Richtlinien und -Regelungen geben?

ALA Publishing beabsichtigt, eine gedruckte Ausgabe zu veröffentlichen. Natürlich müssen Entscheidungen über die Gliederung, den Aufbau, die Art der zur Verfügung gestellten Beispiele usw. getroffen werden, da keine gedruckte Ausgabe in der Lage sein wird, die Online-Erfahrung widerzuspiegeln. 

  ↑ up


Gibt es die Möglichkeit, das neue Toolkit zu individualisieren?

Das neue Toolkit ermöglicht eine Individualisierung auf zwei Ebenen: eine institutionelle Individualisierung (z. B. DACH-Konsortium) und eine benutzerspezifische Individualisierung innerhalb der Institution. In den institutionsbezogenen und persönlichen Profilen lässt sich die Darstellung der Anwendungsrichtlinien, der Beispiele usw. abspeichern.

Was bedeutet das für die deutschsprachige Anwendergemeinschaft?

Grundsätzlich wird das neue Toolkit deutlich mehr anwenderbezogene Möglichkeiten bieten. Dies sowohl auf der institutionellen als auch auf der persönlichen Ebene. Diese Möglichkeiten werden wir auch für die Anwendung im deutschsprachigen Raum nutzen und werden voraussichtlich mehr Informationen als bislang direkt über das RDA Toolkit zugänglich machen können.

  ↑ up


Werden die AACR2 im neuen Toolkit enthalten sein?

Ja, als historisches Dokument. Die Mappings zwischen AACR2 und RDA-Inhalten werden nicht enthalten sein. 

↑ up  


Werden MARC-Beispiele zu RDA ergänzt?

Nein. Die Benutzung von RDA-Daten in spezifischen Anwendungen, z. B. MARC, liegt außerhalb des RDA Geltungsbereichs. RDA-Daten sollen die Bedürfnisse einer breiten Palette von Anwendungen und Anwendergemeinschaften abdecken. Allerdings stehen auf der RDA-Toolkit-Webseite frei verfügbare RDA-Katalogisierungsbeispiele zur Verfügung. Diese beinhalten auch Beispiele im MARC Titel- und Normdatenformat. Diese stehen weiterhin zur Verfügung und werden irgendwann nach Beendigung des 3R-Projekts aktualisiert. 

Was bedeutet das für die deutschsprachige Anwendergemeinschaft?

Auch im deutschsprachigen Raum werden wir weiterhin formatgebundene Informationen getrennt in unseren Arbeitsdokumenten ablegen.

  ↑ up  


Werden sich RDA-Mappngs ändern?

Ja. Die bisherigen Mappings von RDA zu MARC 21, die unter dem Reiter „Werkzeuge“ im aktuellen Toolkit zu finden sind, sind sehr große Tabellen, die schwer zu navigieren und zu verwalten sind. Diese Tabellen werden zerlegt und die MARC 21-Daten in der „Element Reference Section“ jedes relevanten Elements angezeigt. Die MARC 21-Tags können durchsucht werden. Andere zerlegte Mappings werden in den späteren Releases des RDA Toolkit hinzugefügt.

  ↑ up  


 

Wie werden die Änderungen in RDA dokumentiert?

Weder die aktuellen Dokumente noch die aktuelle Praxis der Änderungshistorie werden ins neue Toolkit übernommen. Mit Beendigung des 3R-Projekts wird eine neue „Release Notes“-Praxis eingeführt. Jedes Toolkit-Release und jedes Update einer RDA-Übersetzung wird von solch einer „Release-Note“ begleitet. Sie wird eine Liste der Regelungen enthalten, die überarbeitet, eingefügt oder gelöscht wurden. Darüber hinaus wird es eine kurze Begründung geben, warum dies nötig war. Den „Release-Notes“ werden die alten, geänderten Regelungen in einer PDF-Datei beigefügt. Benutzerinnen und Benutzer können diese archivierten PDFs sowie die neuen PDFs runterladen und mit Hilfe von speziellen Programmen vergleichen. Im Toolkit wird es eine Liste mit solchen Programmen geben, die online zur Verfügung stehen oder runtergeladen werden können.

Was bedeutet das für RDA im deutschsprachigen Raum?

Wir werden weiterhin alle Änderungen im RDA-Info-Wiki dokumentieren. Die Änderungshistorie für das „alte“ Toolkit bleibt hier bis auf Weiteres ebenfalls erhalten. 

↑ up  


Warum wird RDA an das IFLA Library Reference Model ausgerichtet?

Das IFLA Library Reference Model (LRM) wurde im Oktober 2017 von der International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA) veröffentlicht. Es stellt eine Konsolidierung der Modelle Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR), Functional Requirements for Authority Data (FRAD) und Functional Requirements for Subject Authority Data (FRSAD) dar. Die Ausrichtung an diesen Modellen bleibt eines der wichtigsten gestalterischen Elemente der RDA. Sie ist die Grundlage für das Verhandlungs- Protokoll zwischen dem RDA Steering Committee und der FRBR Review Group.

↑ up


Welche Vorteile liegen in der Ausrichtung am IFLA Library Reference Model?

LRM ist ein internationaler Standard für bibliografische Metadaten und ist mit Metadaten-Standards anderer kultureller Einrichtungen, wie z. B. Museen, kompatibel. LRM ist für den Einsatz im Semantic Web und für Linked-Open-Data-Anwendungen optimiert und ist ein wesentlicher Bestandteil der strategischen Entwicklung von RDA in Hinblick auf internationale Anwendungsgemeinschaften sowie Kulturerbe-Einrichtungen und der Linked-Data-Community.

↑ up


Welche Schwierigkeiten gibt es bei der Ausrichtung am IFLA Library Reference Model und wie werden sie gelöst?

LRM ist ein sehr abstraktes Modell, das durch Implementierungen wie die in RDA präzisiert werden soll. Das 3R-Projekt ist dabei nur auf wenige Probleme gestoßen. Das Hauptproblem ist die Eingrenzung der Entität Person auf eine reale Person. Damit sind fiktive Personen, Personen aus Legenden und Tiere ausgenommen. Das RDA Steering Committee hat diese Problematik schon vor einigen Jahren erkannt und hat die RSC Fictitious Entities Working Group eingerichtet, um Lösungen zu untersuchen und zu entwickeln. RDA wird dahin entwickelt, dass es zu der engeren Definition einer Person passt. Daten zu „nicht menschlichen Persönlichkeiten“ werden anderweitig beschrieben. LRM ordnet einige Elemente einer anderer Entität als bisher zu, z. B. wird die musikalische Besetzung der Expression zugeordnet und nicht dem Werk. Die RDA-Regelungen werden entsprechend angepasst. Für RDA-Anwendungen, die keine Unterscheidung zwischen den FRBR-Entitäten Werk/Expression und Manifestation/Exemplar vornehmen, hat das nur geringe Auswirkungen. Einige bisherige RDA-Beziehungskennzeichnungen werden neu gruppiert, um sie mit weiter gefassten LRM-Beziehungen in Einklang zu bringen. Dies sollte aber keine nachteiligen Auswirkungen haben.

LRM umfasst auch die Arbeit der IFLA Working Group on Aggregates. Die Abdeckung dieses Bereichs ist in RDA wenig entwickelt, da den Empfehlungen der Arbeitsgruppe gefolgt wird, die Konsolidierung des Modells abzuwarten.

Was bedeutet das für RDA im deutschsprachigen Raum?

Im Rahmen der Anpassungsschulungen werden Grundkenntnisse des IFLA LRM vermittelt werden, die für die Arbeit mit dem neuen RDA Toolkit nötig sind. Das bisherige Modul 1 der Schulungsunterlagen wird entsprechend überarbeitet.  

↑ up


Warum ist die LRM Enität "Res" in RDA nicht enthalten?

LRM verwenden Res als eine Über-Entität der anderen LRM-Entitäten und als Instrument zum Erweitern des Modells auf spezifische Implementierungen. RDA selbst ist eine Implementierung des LRM und erfordert keine weitere Entität über die LRM-Entitäten hinaus. Die oberste Entität ist stattdessen die neue „RDA-Entität“; eine Überklasse der anderen RDA-Entitäten und eine Unterklasse von Res.

↑ up


Was ist eine Manifestationsangabe und warum sollte ich sie verwenden?

LRM definiert es als eine Angabe, die in Exemplaren einer Manifestation erscheint und für Benutzerinnen und Benutzer deutlich macht, wie sich eine Ressource selbst darstellt. Dies wird in RDA als Übertragung von Daten, wie sie auf der Manifestation erscheinen, umgesetzt, allerdings ohne die Anpassungen, wie z. B. die Änderung von Groß- und Kleinschreibung und das Hinzufügen von Interpunktionszeichen, die derzeit meist durchgeführt werden. Die Verwendung von Manifestationsangaben hat zwei gewichtige Vorteile. Erstens unterstützt es die Benutzeranforderung „Identifizieren“ in den Fällen, in denen eine Benutzerin oder ein Benutzer eine möglichst genaue Vorstellung von einer Ressource braucht, obwohl er diese nicht vorliegen hat, und dies stärker, als es die bisherigen „transkribierten“ Elemente tun. Zweitens unterstützt es die maschinelle Übertragung digitalisierter und digital erzeugter Manifestationen. Sollten Bibliotheken entscheiden, dass es nicht kosteneffizient ist, wenn Metadaten von Manifestationen von Katalogisiererinnen und Katalogisierer erfasst werden, ist dies eine Möglichkeit, Daten trotzdem als ein High-level-Element zu erfassen.

Was bedeutet das für die deutschsprachige Anwendergemeinschaft?

Die Umsetzung des „Manifestation Statements“ aus IFLA LRM wird Bestandteil des 3R-DACH-Projekts sein und in den Anpassungsschulungen entsprechend vermittelt werden.  

↑ up


Wie werden die Themen-Beziehungen in RDA aufgenommen?  

Die bisherigen RDA-Kapitel zu Themen-Beziehungen werden mit einigen Änderungen in das neue Toolkit übernommen. Dies entspricht LRM, das Res (also allem) erlaubt, Thema eines Werks zu sein. Allerdings hat das RSC entschieden, dass weitere spezifische Regelungen zur Sacherschließung nicht in den Anwendungsbereich von RDA fallen und nicht benötigt werden, da es viele bestehende Sacherschließungsinstrumente gibt. Die bisherigen Platzhalter für die Kapitel zu Begriffen, Gegenständen und Ereignissen werden entfernt. Damit entsprechen sie der Weiterentwicklung der FRSAD zu LRM durch die FRBR Gruppe 3.

Was bedeutet das für RDA im deutschsprachigen Raum?

Der Standardisierungsausschuss hat bereits im Jahr 2016 eine Unterarbeitsgruppe der Fachgruppe Erschließung damit beauftragt, ein Anwendungsprofil für die inhaltliche Erschließung zu erarbeiten. Der Auftrag wird zurzeit noch genauer abgestimmt. Die konkreten Arbeiten an diesem Anwendungsprofil werden voraussichtlich erst mit dem Erscheinen des neuen RDA Toolkit beginnen.  

↑ up


Was ist der nächste Schritt um Linked Data mit RDA zu implementieren?

Wir werden ein Linked-Data-Framework benötigen, das mit RDA vollständig kompatibel ist. Dieses muss dann von einer „kritischen Masse“ von Metadatenanbietern und –erstellern implementiert werden. Das RDA Steering Committee arbeitet daran, diese Zukunftsvision zu unterstützen. So werden in der Open Metadata Registry Termini, Definitionen, Anmerkungen zum Geltungsbereich und semantische Beziehungen registriert und die Linked-Data-Methode (IRI) im gesamten Toolkit ausdrücklich angegeben. Bis sich das Format MARC 21 weiter entwickelt hat oder ersetzt wird, wird es schwierig sein, Textstrings abzulösen, die bislang in RDA unterstützt werden um bibliografische Daten, Normdaten und Entitäten miteinander in Beziehung zu setzen. Spezielle Anwendungen, die normierte Entity-Relationship-basierte Datenbanken verwenden, können so viel schneller zu Linked Data wechseln.

↑ up


Wo sind die Systeme, die Vorteile von RDA und ähnlichen Standards nutzen können?

Momentan befinden wir uns in einer klassischen „Henne-Ei-Problematik“; Die Anbieter warten darauf, dass die Bibliotheken die Führung übernehmen und umgekehrt. Vor allem im Projekt „Linked Data for Libraries“ (LD4L) finden wichtige Arbeiten statt, aber solange es noch kein verlässliches Framework gibt, das von genügend Bibliotheken implementiert werden kann, wird mit diesem Wartespiel fortgefahren. Es muss berücksichtigt werden, dass RIMMF (RDA in Many Metadata Formats) direkten Nutzen aus RDA und ähnlichen Standards zieht, indem es ein Paket bereitstellt, das für Schulungen und die Orientierung in RDA nützlich ist. RIMMF wird verwendet, um operative Metadaten für einige kleine, örtlich begrenzte Sammlungen zu erstellen. Das RDA Development Team arbeitet mit den Entwicklern von RIMMF zusammen, um die neuen Funktionen von RDA und Änderungen an den bisherigen Elementen zu implementieren.

  ↑ up


Wie entwickelt sich das RDA Registry während des 3R-Projekts?  

Das RDA Registry ist die Quelle für die Toolkit-Daten. Darin werden Identifier, Definitionen, Anmerkungen zum Geltungsbereich, Übersetzungen und Mappings für die Elemente und das Vokabular vorgehalten. Somit ist es Teil der operativen Produktion des Toolkits und anderer RDA-bezogener Produktionen. Das Registry wird aktualisiert, wenn sich aus den Entscheidungen des RDA Steering Committee Änderungen ergeben, um den Zeitplan für das Toolkit Release einzuhalten. Es kann aber auch häufiger aktualisiert werden, um die Entwickler von RDA-Anwendungen zu unterstützen. Der Inhalt des englischen Toolkits ist bis Juni 2018 eingefroren; allerdings werden Änderungen am Inhalt des Registry im Rahmen der Erstellung des neuen Toolkits im Voraus veröffentlicht.

Was bedeutet das für die deutschsprachige Anwendergemeinschaft?

Die europäische Vertretung ist an der Weiterentwicklung der RDA Registry beteiligt und die deutsche Terminologie wird fortlaufend von den Übersetzerinnen für die deutsche RDA-Version gepflegt. 

↑ up

  • Keine Stichwörter