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Zeit

Raum

Art

Thema

Referentin / Referent

Montag 03.Dezember2018

09:30

Lobby

Kaffeepause


 

10:00

Vortragssaal

Grußwort

Tbd

Dr. E. Niggemann (DNB)

10:30

Vortragssaal

Keynote (20 min)

Tbd

Harriet Aagaard (Sv. KB)

10:50

Vortragssaal

Keynote (20min)

Tbd

Vincent Boulet (BNF)

11:10

Vortragssaal

Keynote (20 min)

Tbd

Franziska Heine  (WMDE)

11:40

Vortragssaal

Keynote (20 min)

Tbd

Jürgen Kett (DNB)

12:00

Vortragssaal

Podiumsdiskussion

 Authority Control debated

Harriet Aagaard, Franziska Heine, Vincent Boulet & Jürgen Kett

Moderation: Renate Behrens (DNB)

12:30Vortragssaal OrganisatorischesBarbara Fischer

12:45

Lobby

Mittagspause


 

13:45

Vortragssaal

Teaser zu Block 1

Die Sessions des ersten Blocks stellen kurz (1 Minute) ihre  Themen vor

Jürgen Kett / Barbara Fischer

14:15

variae

Sessions  Block 1

Je Session 45 Min Zeit, davon ca 15 Min (inkl. Verständnisfragen) Präsentation des zu bearbeitenden Themas

Wer mag, kann sich sich natürlich schon im Vorfeld entscheiden, welche Session er/sie besuchen möchte. Zu Beginn der Teaser zu jedem Block stehen die Hosts schon am hinteren Wandbogen für die Gruppen bereit. Wer sich schon für eine Session entschieden hat, kann sich daher direkt zu "seinem" host begeben oder für die Talks im Saal sich gleich einen schönen Sitzplatz suchen. Das erleichtert uns die Organisationsarbeit sehr. Danke!

14:15

Raum 404 (40p)

Lead: Katrin Bicher

Host: Jana Hentschke

 

Deep Dive Session

Session A1

Kurztitel: Musik

Katrin Bicher

FRBR-Ebenen und Normdaten zu Werken der Musik für Musikwissenschaft und Musikbibliotheken

Katrin Bicher, Studium der Musikwissenschaft, Neuen Deutschen Literatur (Mag. Artium) und Bibliotheks- und Informationswissenschaft (M.A.), 2012-2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin (Fachreferentin) der Musikabteilung der Sächsichen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden.

Normdaten zu Werken der Musik der GND sind nicht nur für bibliothekarische Zwecke, sondern zunehmend auch für wissenschaftliche Fragestellungen relevant. Die in ihnen zur Disambiguierung enthaltenen Informationen können dabei sowohl für bibliothekarische Kontexte und musikologische Interessen nachgenutzt als auch eigens als Datenquelle / Untersuchungsgegenstand analysiert werden und Auskunft über bestimmte Phänomene der Musikgeschichte geben. Die GND als zentrale Datenbank für Normdaten zu musikalischen Werken kann so zu einem wichtigen Knoten des semantischen Netzes mit großem Reiz für vielfältige Fragen werden. Voraussetzung für eine gute Anschlussfähigkeit der Daten ist dabei bekanntermaßen ihre Konsistenz. Im Rahmen verschiedener Stichproben und eines Forschungsprojektes, das sich mit der Vereinheitlichung eines kleinen Korpus musikalischer Werk-Normdaten (zu Werken der Bachfamilie innerhalb des DFG-geförderten Projektes Quellenkorpus Bach-Söhne) beschäftigt, sind u.a. Fragen zum Modell der GND für musikalische Werke vor allem in ihrem Verhältnis zur FRBR-Struktur aufgetaucht, die wir gern in größerem Kontext diskutieren möchten.
Musikphilosophische und –ästhetische Fragen nach den Grenzen eines musikalischen Werkes einmal ausgenommen: Was zeichnet ein musikalisches Werk im FRBR-Sinn aus? Welche Optionen erlaubt das FRBR-Modell, musikalische Werke und Expressionen zu beschreiben und wie können diese Informationen in der GND abgebildet werden? Wie können Elemente der Manifestationsebene – sollte das notwendig sein – in die Normdatei integriert werden? Als Beispiele könnten Arien größerer Werke wie Kantaten / Opern, Jazz-„Werke“, aber auch zeitgenössische Musik gewählt und aufbereitet werden.
Der Korpus musikalischer Werknormdaten ist insgesamt noch relativ klein und – auf Grund seiner Geschichte – heterogen. In ein Gespräch über Struktur und Anwendungsszenarien von musikalischen Werknormdaten mit Vertretern verschiedener Nutzungsinteressen zu kommen, erscheint uns deshalb sehr vielversprechend.
Vgl. auch https://doi.org/10.18452/19146

Peter Stadler

Die GND im Kontext musikwissenschaftlicher Forschungsprojekte

Peter Stadler, geb. 1976, studierte Musikwissenschaft und Computerlinguistik an den Universitäten Kiel und Heidelberg. 2007 schloss er das Studium mit „Studien zu Davids Thronbesteigung von J.W.C. von Königslöw“ (Magisterarbeit) ab.
Nach Anstellungen als studentische Aushilfe bei einer Softwarefirma und als studentische Hilfskraft am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg war er von März 2007 - Februar 2008 als wissenschaftliche Hilfskraft und von März - Dezember 2008 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Digitale Musikedition“ am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn beschäftigt. Seit Januar 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Er ist Mitinitiator und seit 2008 Leiter der TEI Special Interest Group „Correspondence“. Seit 2014 ist er zudem gewähltes Mitglied des TEI Councils.
Normdaten zu Werken der Musik der GND sind nicht nur für bibliothekarische Zwecke, sondern zunehmend auch für wissenschaftliche Fragestellungen relevant. Die in ihnen zur Disambiguierung enthaltenen Informationen können dabei sowohl für bibliothekarische Kontexte und musikologische Interessen nachgenutzt als auch eigens als Datenquelle / Untersuchungsgegenstand analysiert werden und Auskunft über bestimmte Phänomene der Musikgeschichte geben. Die GND als zentrale Datenbank für Normdaten zu musikalischen Werken kann so zu einem wichtigen Knoten des semantischen Netzes mit großem Reiz für vielfältige Fragen werden. Voraussetzung für eine gute Anschlussfähigkeit der Daten ist dabei bekanntermaßen ihre Konsistenz. Im Rahmen verschiedener Stichproben und eines Forschungsprojektes, das sich mit der Vereinheitlichung eines kleinen Korpus musikalischer Werk-Normdaten (zu Werken der Bachfamilie innerhalb des DFG-geförderten Projektes Quellenkorpus Bach-Söhne) beschäftigt, sind u.a. Fragen zum Modell der GND für musikalische Werke vor allem in ihrem Verhältnis zur FRBR-Struktur aufgetaucht, die wir gern in größerem Kontext diskutieren möchten.
Musikphilosophische und –ästhetische Fragen nach den Grenzen eines musikalischen Werkes einmal ausgenommen: Was zeichnet ein musikalisches Werk im FRBR-Sinn aus? Welche Optionen erlaubt das FRBR-Modell, musikalische Werke und Expressionen zu beschreiben und wie können diese Informationen in der GND abgebildet werden? Wie können Elemente der Manifestationsebene – sollte das notwendig sein – in die Normdatei integriert werden? Als Beispiele könnten Arien größerer Werke wie Kantaten / Opern, Jazz-„Werke“, aber auch zeitgenössische Musik gewählt und aufbereitet werden.
Der Korpus musikalischer Werknormdaten ist insgesamt noch relativ klein und – auf Grund seiner Geschichte – heterogen. In ein Gespräch über Struktur und Anwendungsszenarien von musikalischen Werknormdaten mit Vertretern verschiedener Nutzungsinteressen zu kommen, erscheint uns deshalb sehr vielversprechend.
Vgl. auch https://doi.org/10.18452/19146

Gesa zur Nieden

Probleme und Chancen der GND für die frühneuzeitliche Opernforschung

Gesa zur Nieden ist Juniorprofessorin für Musikwissenschaft an der JGU Mainz. Nach ihrer deutsch-französischen Promotion in Paris und Bochum war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Musikgeschichtlichen Abteilung des DHI Rom. Dort und in Mainz leitete sie zwei Forschungsprojekte zur frühneuzeitlichen Musikermobilität zusammen mit Kolleginnen aus Rom, Tours, Zagreb, Warschau und Ljubljana (ANR-DFG-Projekt "Musici" und HERA-Projekt "MusMig"). In ihrem derzeitigen deutsch-polnischen DFG-NCN-Projekt "Pasticcio" werden drei Opernpasticci des beginnenden 18. Jahrhunderts digital ediert und mit einer Personendatenbank zur Mobilität von Sängerinnen und Sänger und zur Verbreitung von Musik verknüpft.
An den musikwissenschaftlichen Abteilungen der Universitäten Bayreuth und Mainz sind derzeit zwei von der DFG geförderte Projekte (Die Opera buffa als europäisches Phänomen. Migration, Mapping und Transformation einer neuen Gattung (Leitung: Prof. Dr. Kordula Knaus) und PASTICCIO - Dimensionen des Arrangierens erfolgreicher Opern (Leitung: Prof. Dr. Gesa zur Nieden)) angesiedelt, die aus unterschiedlichen Perspektiven mobilitätsgeschichtliche (hier steht v.a. die europaweite Mobilität und Migration von italienischen Sängerinnen und Sängern im Fokus), prosopographische und netzwerktheoretische Fragestellungen für das Feld der Operngeschichte in der Frühen Neuzeit bearbeiten. Für beide Projekte hat die GND hinsichtlich der Vernetzung hohe Relevanz, da u.a. jeweils chronologische, geographische und biographische Daten zu Personen, Körperschaften und Werktiteln erhoben und in die jeweiligen Datenbanken verbunden mit GND-Nummern eingespeist werden. Im Zuge der Inputsession sollen zum einen Probleme mit den derzeit bestehenden GND-Nummern an Beispielen aus den beiden Projekten dargestellt werden. Problematisiert werden sollen u.a. die Stabilität, das Fehlen und die Mehrfachvergabe von GND-Nummern. Zum anderen soll an einem projektübergreifenden Beispiel gezeigt werden, wie die GND die Abstimmung und Vernetzung zwischen den virtuellen Projektanteilen fördert. Zuletzt Zukunftsmusik: Am Beispiel der Oper Orazio werden erste Ergebnisse der Projekte vorgestellt und eine Geovisualisierung der Mobilität des Sängerpersonals, aber auch der europäischen Verbreitung der Oper in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert auf Basis der GND-Daten realisiert und diskutiert.

14:15

Raum 436 (20p)

Lead: Christian Hauschke

host: Sarah Hartmann

 

Deep Dive Session

Session B1

Kurztitel: Forschungsinformationssysteme

Christian Hauschke

 

GND und Forschungsinformationssysteme

Christian Hauschke ist Bibliothekar mit Erfahrungen in verschiedenen Bereichen des wissenschaftlichen Bibliothekswesens. Seit 2016 koordiniert er im Open Science Lab der TIB die Aktivitäten rund um das community-basierte Open-Source-Forschungsinformationssystem VIVO.
Forschungsinformationen und deren Abbildung in Forschungsinformationssystemen (FIS) sind eines der zur Zeit am heißesten diskutierten Themen im akademischen Sektor. Ob Hochschule oder außeruniversitäre Forschungseinrichtung: Durch wachsende Anforderungen bezüglich der Forschungsberichterstattung oder des Wissenschaftsmarketings sehen sich viele Einrichtungen vor der Aufgabe, ein FIS zu implementieren, in dem Informationen zur Beschreibung von Forschungsoutput (Publikationen, Vorträge, Patente, Projekte etc.) erfasst werden sollen. Unter den hierfür existierenden Erfassungsstandards gewinnt in Deutschland in den letzten Jahren der Kerndatensatz Forschung (KDSF) an Bedeutung, der für die Erschließung der Forschungsinformationen verschiedene Klassifikationen vorschlägt, z.B. die Fächerklassifikationen von Destatis, der DFG, Thomson Reuters, Elsevier, die Dewey-Dezimalklassifikation (DDC), die Regensburger Verbundklassifikation (RVK) und die Klassifikation der Library of Congress (LCC). Eine weitere Aufgabe ist die Erfassung von Konferenzen, was aufgrund fehlender Konferenz-Identifier häufig auch eine Herausforderung darstellt.

Ziel der Session ist es, Anwendungspotentiale der GND als Wissensorganisationssystem in Forschungsinformationssystemen zu diskutieren und Pfade aufzuzeigen, wie der Informationsgehalt in FIS durch eine Unterfütterung mit der GND gesteigert und wie umgekehrt der GND durch eine Anwendung in FIS zu mehr Vernetzung und mehr Wissenschaftsaktualität verholfen werden kann.

14:15

Raum 308 (20p)

lead: Leander Seige

host: Petra Feilhauer

 

Deep Dive Session

Session C1

Kurztitel: Handschriften

Leander Seige

Interoperabilität des kommenden Handschriftenportals für Deutschland

Leander Seige ist Bereichsleiter Digitale Dienste der Universitätsbibliothek Leipzig

Im Herbst 2018 startet die Entwicklung eines neuen nationalen Web-Portals für Buchhandschriften des Mittelalters und der Neuzeit aus deutschen Kultureinrichtungen. Seit dem frühen Mittelalter wurden handschriftliche Texte zunehmend als gebundene Bücher überliefert. Etwa 60.000 dieser Unikate allein aus der Zeit bis um 1500 n.Chr. werden in deutschen Bibliotheken und Archiven aufbewahrt. Unter Projektleitung der Staatsbibliothek zu Berlin wirken die Universitätsbibliothek Leipzig, die Bayerische Staatsbibliothek und die HAB Wolfenbüttel zusammen, um für diese Werke ein neues digitales Portal zu schaffen. Die DFG finanziert in den nächsten drei Jahren dessen technischen Aufbau, Ziel ist ein modernes Instrument für die internationale Forschung der unterschiedlichsten Disziplinen.

Neben modernen Web- und Suchmaschinentechnologien zur Realisierung komfortabler Präsentations- und Arbeitsmöglichkeiten ist die Implementierung interoperabler technischer Schnittstellen und Verknüpfungsmöglichkeiten ein wichtiger Teil des Projektes. Nicht nur werden selbstverständlich GND-Identifier in den Metadaten überall dort verwendet, wo die Anbindung zur GND möglich ist, vielmehr wird die flächendeckende Generierung von GND-Normdatensätzen der Kategorie “Schriftdenkmäler” für die einzelnen Unikate angestrebt. Im Aufgabenbereich der UB Leipzig befindet sich zudem die Realisierung von Schnittstellen nach dem International Image Interoperability Frameworks (IIIF), welches selbst auf Linked Data Technologien beruht und sich deshalb für die webbasierte Verknüpfung mit der GND nach LOD-Prinzipien anbietet.

Zum Einstieg in die Session sollen Ziele und aktueller Stand des Projektes sowie insbesondere die Vorhaben im Bereich interoperabler Identifier und Metadaten vorgestellt werden, um danach mit den Teilnehmenden in die fachliche Diskussion einzusteigen.

Claudia Fabian

RDA und Handschriften -  neue Beziehungen, neue Forderungen

Leiterin der Abteilung Handschriften und Alte Drucke der Bayerischen Staatsbibliothek,
Zuständig für AG RDA und Handschriften
Angesprochen werden: Schriftdenkmal (ggf. in Verhältnis zur ISMI), Werke (vor allem der deutschen Literatur des Mittelalters), Form- Inhalt- Gattungsbegriffe.
Die Rolle der GND weitet sich auf wissenschaftliche Projekte: welche Rolle kann sie da spielen, welche Herausforderungen ergeben sich daraus. 

Daniel Könitz

Deutschsprachige Literatur 750-1500: Standardisierung und Vernetzung von Werken und Schriftdenkmälern im "Handschriftencensus"

Dr. Daniel Könitz
seit 2017 an der Philipps-Universität Marburg Arbeitsstellenleiter im Mainzer Akademievorhaben 'Handschriftencensus - Kompetenzzentrum Deutschsprachige Handschriften des Mittelalters', von 2006-2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter für Forschung und Lehre an den Universitäten Marburg und Paderborn, Promotion 2012 (Ältere deutsche Philologie), Studium der Germanisitk, Anglistik, Medienwissenschaften
Der kürzlich zum Akademieprojekt gewordene "Handschriftencensus" hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamte deutschsprachige Überlieferung des Mittelalters in einer Online-Datenbank systematisch zu erfassen. Im Zuge dieser Erfassung werden Normdaten zu sämtlichen Autoren und Werken sowie Schriftdenkmälern angelegt. Die Öffnung der Gemeinsamen Normdatei für die Forschung spielt bei diesem Vorhaben eine zentrale Rolle, denn GND-Normdaten sind unentbehrlich für eine breite Vernetzung relevanter Ressourcen. Durch das Einbringen von Normdaten in die GND und die Einbindung dieser Daten in die Projekt-Datenbank trägt der "Handschriftencensus" maßgeblich dazu bei, die Interoperabilität von Kulturdaten zu erhöhen und ein größeres Maß an Standardisierung bei der Zitationsweise von Buchhandschriften und bei der Verwendung von Werktiteln in der Fachcommunity wie in der sonstigen Öffentlichkeit zu erreichen.
Im Rahmen einer Projektvorstellung möchten wir nicht nur erläutern, auf welchen Grundlagen wir die deutschsprachigen Buchhandschriften als Schriftdenkmäler erfassen und Werksätze für die gesamte deutschsprachige Literatur von 750-1500 anlegen, sondern zugleich auch mit anderen Akteuren Möglichkeiten  einer Vernetzung diskutieren, von der nicht nur der "Handschriftencensus", sondern auch andere digitale Datenbanken und Projekte profitieren können.

14:15

Raum 037
(20p)

Lead:LinaFranken

host: Stephan Bartholmei

 

Deep Dive Session

Session D1

Kurztitel: Vokabulare

Lina Franken

Kontrollierte Vokabulare in der Automatisierung qualitativer Forschung

Lina Franken ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Automatisierte Modellierung hermeneutischer Prozesse" an der Universität Hamburg. Zuvor war sie wissenschaftliche Referentin zur Koordination des DFG-Projektes "Portal Alltagskulturen im Rheinland" beim Landschaftsverband Rheinland, an den Universitäten Bonn, Regensburg und Bamberg sowie bei der Deutschen UNESCO-Kommission tätig. Promotion in der Vergleichenden Kulturwissenschaft Regensburg zu Kulturen des Lehrens in der Schule; Studium der Volkskunde, neueren Geschichte und Medienwissenschaft in Bonn.
Qualitative Forschung arbeitet bisher nur in einigen Teilbereichen computergestützt. Doch welche Potentiale liegen in der Nutzung von kontrollierten Vokabularen vor allem im Schritt der Korpuserstellung? Im Forschungsprojekt hermA der Universität Hamburg werden Automatisierungspotentiale für die Annotation von qualitativen Daten erforscht. Der Landschaftsverband Rheinland entwickelt mit Wortnetz Kultur (WNK) einen polyhierarchischen, zweisprachigen Sachbegriffsthesaurus für den Kulturbereich, der mit seinen Facetten und zusätzlichen thematischen Klassifikationen die Erschließung heterogener Daten für eine Langzeitarchivierung zum Ziel hat. Können die Strukturen von WNK und der GND genutzt werden, um systematischer zu suchen und gezielter digitale Quellen für die Analyse zu finden? Welchen Hindernissen stehen gerade GeisteswissenschaflerInnen in diesem Kontext gegenüber und was kann getan werden, um die Zugänge zu den strukturierten Informationen zu vereinfachen?
Der Input wird aufzeigen, wie das Vokabular von WNK aufgebaut ist, welche Bezüge zur GND bestehen und wie beide genutzt werden können, um Suchstrategien im digitalen Raum zu strukturieren und zu systematisieren. Darüberhinaus stehen die Ideen der Session-TeilnehmerInnen im Mittelpunkt, denn ein fertiges Werkzeug für hermA besteht noch nicht und Experimente sowie Ideen für die Umsetzung sind mehr als willkommen.

Martin Faßnacht

Multilingualität in den GND Normdaten

Studium der Katholischen Theologie in Würzburg, Münster und Jerusalem.
2005: Promotion an der Katholisch-Theologischen Fakulta¨t der Westfa¨lischen Wilhelms-Universita¨t Mu¨nster zum Doktor der Theologie (Fach: Neues Testament).
2000-2007: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fu¨r Zeit- und Religionsgeschichte des Neuen Testaments
2007-2011: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fu¨r Neutestamentliche Textforschung (INTF)
seit 2011: Leiter des Fachinformationsdienstes (FID) Theologie, Leitung der Abteilung Fachinformationsdienste (FID) an der UB Tübingen 
Die Fachbibliographie Index Theologicus (IxTheo) richtet sich an die internationale Fachcommunity.  Nutzer sollen darin in ihrer eigenen Muttersprache suchen und finden können. Zu diesem Zweck wurden mit professionellen Fachübersetzern annähernd 28.000 Sachschlagwörter in acht Sprachen übersetzt.
Die Übersetzungen sind momentan nicht in der überregionalen GND der DNB (ÜGND) vorhanden, die englischen Übersetzungen sind als Verweisungen auf SWB Ebene in den GND Normdaten eingespielt. Geplant ist, alle Übersetzungen zumindest in die SWB-GND einzuspielen.
Die Session präsentiert den Workflow auf lokaler IxTheo-Ebene, die Einbindung der Übersetzungen in das GND Derivat des SWB und Überlegungen zur Einspielung in die ÜGND. Ideen zu einer Modularisierung der ÜGND, die es ermöglichen würden, Übersetzungen und weitere Informationen an einen GND Normdatensatz anzugliedern und nach Bedarf zu nutzen, werden vorgestellt.

14:15

Raum 045 (20p)

lead: Antje Theise

host: Sabrina Kistner Hidalgo

 

Deep Dive Session

Session E1

Kurztitel: Druckgrafik

Antje Theise

Was braucht die GND zur Sacherschließung von Druckgraphik?

M.A. of Latin Philology and Classical Archeology (1999)andaM.A.of Library and Informations Science (2004). BeforejoiningthetheHamburgStateand University Library in 2005 as a Rare Book Librarian I have worked at the University of Greifswald, the Regional Library of Mecklenburg-Vorpommern Schwerin, the Research Library of Gotha and at the Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. She is interested in all about special collections and Open Access to these,inadditionsheworksaboutLatin poetry of the 16th/17th century, emblems, book history and possibilities to cataloging graphic prints, pictures, and art books.
In den Bibliotheken liegen oftmals Sammelsurien von Bildmaterialien, insbesondere Graphikblättern und Photographien, vor, die durch Nachlässe und Schenkungen historisch gewachsen sind, ohne in einer für den Nutzer nachvollziehbaren Form als Sammlung erschlossen worden zu sein. An die Erschließung dieser Sondermaterialien werden mit der Einführung des Regelwerks „Ressource Description and Access“ (RDA) in den Bibliotheken neue Herausforderungen gestellt. Die SUB Hamburg beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Erschließung ihrer Graphikbestände, insbesondere der historisch gewachsenen Porträt- und Kupferstichsammlung. Wie können wir einen so speziellen Bestand mit unseren Erschließungsstandards, in diesem Fall RDA, beschreiben und katalogisieren, um zum einen ausreichende Informationen für die Forschung sichtbar zu machen (damit wir nicht mehr die gesamte Sammlung per Hand nach thematisch passenden Bildern durchsuchen müssen), zum anderen qualitätsvolle, für den Datenaustausch oder weitergehende Datenanalysen verwertbare Metadaten zu schaffen, mit denen auch die digitalisierten Bestände angereichert werden können.
Gerade in der Sacherschließung bieten die bibliothekarischen Instrumente nur unzureichende Möglichkeiten der inhaltlichen Beschreibung von Bildern. Welche Ergänzungen oder Zusätze sind gegebenenfalls notwendig, um eine standardisierte und qualitätsvolle Bilddokumentation zu gewährleisten? Diese Fragen bearbeiten derzeit Kolleginnen und Kollegen aus Museen, Archiven und Bibliotheken im deutschsprachigen Raum in der dem Standardisierungsausschuss untergeordneten Arbeitsgruppe Bild (AG Bild), an der sich die SUB Hamburg aktiv beteiligt.
Als Kuratorin der Druckgraphikbestände der SUB Hamburg und Initiatorin des im Oktober 2018 startenden Erschließungs- und Digitalisierungsprojektes der Kupferstichsammlung liegt mein besonderer Fokus auf den Bedarfen der inhaltlichen Erschließung mit Blick auf die Arbeiten der o.g. AG Bild zur Entwicklung eines Konzeptes zur Sacherschließung (hier ist Angela Kailus vom Bildarchiv Marburg federführend) von Bildern unter Berücksichtigung verschiedener Erschließungsebenen und -instrumente (z.B. GND, Getty Vocabularies, Iconclass). Inwieweit können hier vorhandene Thesauri oder Klassifikationssysteme zu derartigen Beständen die GND bereichern. Darüber würde ich gerne in einer Session diskutieren.

Gudrun Knaus / Franziska Ehrl / Maria Effinger

Anforderungen an Werknormdaten für druckgraphische Werke aus kunsthistorischer Perspektive

Kurzbiografie Knaus:

• Seit Mai 2014 angestellt beim Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg und dort verantwortlich für den Aufbau des Graphikportals, zugleich Koordinatorin des Arbeitskreises „Graphik vernetzt“
• 2013 Projektkoordinatorin für die Digitalisierung der Illustrationen zu Goethes Werken am Frankfurter Goethe-Haus – Freies Deutsches Hochstift
• 2010 Promotion an der Universität Bern: „Invenit, incisit, imitavit – Die Kupferstiche von Marcantonio Raimondi als Schlüssel zur weltweiten Raffael-Rezeption 1510-1700, De Gruyter 2016
• 2004-2007 angestellt bei der Galerie Kornfeld, Bern
• 2003 Magistra Artium an der Freien Universität Berlin in den Fächern
Kunstgeschichte, Betriebswirtschaft und Publizistik

Kurzbiografie Ehrl:

• Seit 2017 wiss. Mitarbeiterin im DFG-Projekt Die Graphiksammlung Joseph Hellers (1798-1849) in der Staatsbibliothek Bamberg – Visualisierung und Vernetzung einer Sammlungsstruktur
• 2016–2017 wiss. Mitarbeiterin im SAW-Projekt Jenseitsvorsorge und Ständische Repräsentation am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg
• 2016 Promotion an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg: „des allgemeinsten Interesses sicher“ – Druckgraphische Totentanzfolgen im Sog des Ersten Weltkriegs, EOS Verlag 2018 (08/09)
• 2007-2016 Mitarbeit in unterschiedlichen Kunst- und Kultureinrichtungen
• 2010 Magistra Artium an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in den Fächern Kunstgeschichte, Restaurierungswissenschaft und Archäologie

Kurzbiografie Dr. Effinger:

• seit 2015 Open Access-Beauftragte der Universität Heidelberg
• seit 1998 Wissenschaftliche Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek Heidelberg: u.a. Fachreferentin für Kunstgeschichte, Leiterin der Abteilung Historische Sammlungen, Leiterin der Abteilung Publikationsdienste, Zentrales Projektmanagement
• 1996-1998 Referendariat für den höheren Bibliotheksdienst (Staatsexamen Bibliotheksschule Frankfurt a.M.)
• 1995 Promotion mit einer Arbeit über „Minoischen Schmuck“ an der Universität Freiburg i.Br.
• Studium der Klassischen Archäologie, Kunstgeschichte und Alten Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br.
Wie kaum ein anderes künstlerisches Medium bedingt es die Druckgraphik, dass das einzelne Werk in vielfältigen Beziehungen zu anderen Werken stehen kann. Diese Fülle an möglichen Bezügen durch Linked Open Data Szenarien darzustellen und damit eine neue Datenlage als Basis für die zukünftige kunsthistorische Forschung zu schaffen, ist eine große Chance. Grundsätzlich gilt es daher, eine strategische Entscheidung zu treffen, wie die GND als Verwalter von eindeutigen Identifikationsnummern kultureller Objekte bei der semantischen Verknüpfung von Daten zielführend eingesetzt werden kann.

Im Rahmen von arthistoricum.net, dem von der DFG-geförderten "Fachinformationsdienst Kunst - Fotografie - Design" werden seit 2014 an der UB Heidelberg auf der Grundlage von Adam von Bartschs „Le Peintre Graveur“ (1802–1821) Werknormdaten für Graphik angelegt. Absprachen und Festlegungen für die Erstellung sind vorab gemeinsam von der UB Heidelberg, dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg und der Deutschen Nationalbibliothek getroffen worden. Als Work in Progress entstanden in Heidelberg Arbeitsdokumentationen, die seit Sommer 2017 im DFG-Projekt „Die Graphiksammlung Joseph Hellers (1798–1849) in der Staatsbibliothek Bamberg – Visualisierung und Vernetzung einer Sammlungsstruktur“ am hauseigenen Graphikbestand angewandt und in Hinblick auf Möglichkeiten und Problemstellungen überprüft werden. Die von verschiedenen Sammlungen referenzierten Werknormdaten können anschließend im Graphikportal des DDK dafür genutzt werden, alle Abzüge derselben Druckform in einem Suchergebnis zusammenzuführen. Ebenfalls ist es mithilfe der Einbindung von URIs der Werknormdaten möglich, ein einzelnes Exemplar in den Zusammenhang einer vom Künstler intendierten Serie zu stellen.
Gemeinsam möchten wir anhand konkreter Beispiele die Ergebnisse aus den Projekten vorstellen und dazu einladen, allgemeine wie spezifische Fragen zu erörtern, die sich im Rahmen der laufenden Arbeit stellen:
• Welche Informationen in welcher Erschließungstiefe sind notwendig, um ein Werk eindeutig zu identifizieren? (z.B. undatierte Kopien unbekannter Künstler, vgl. GND-Nr. 1152280589)
• Beim Anspruch eines dynamischen Forschungsstands - wer pflegt das? (z.B. geänderte Zuschreibungen von Werken, vgl. GND-Nr. 1059844451)
• Welche Aspekte müssen bei Kunstwerken zwingend abbildbar sein? (z.B. unsichere Zuschreibungen, Vielfachrelationen, vgl. GND-Nr. 1162204133)
• Sollten Unterschiede bei Werknormdaten für unikale Werke und für Auflagenwerke gemacht werden und wenn ja, welche? (vgl. GND-Nr. 4731334-1 und 4662064-3)
• Wo liegen die Vor- und Nachteile der Erfassung und Visualisierung von Relationen im Rahmen der GND anstelle von bzw. zusätzlich zu Fachanwendungen wie dem Graphikportal (https://www.graphikportal.org)?
• Sollten Werknormdaten digitale Abbildungen enthalten oder soll dies ausschließlich in Fachportalen geleistet werden?
• Kann es Ressourcen schonen, wenn Kerninformationen zu Werken einmal innerhalb der GND erfasst werden und dann pro Exemplar in den Museen nachgenutzt werden können?
• Reicht es, Werknormdaten allein auf der Grundlage von Informationen aus der Literatur zu erschließen oder benötigt man zusätzlich den Blick auf die Originale?

14:15

Tagungsraum

(20p)


Talk Session

Session F1

Kurztitel: Werke

Arno Barnert / Karin Schmidgall

Vom Nutzen vernetzter Werke

Arno Barnert, Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, Leiter der Abteilung Medienbearbeitung, geb. 1973, stud. Dt. Philologie, Rechtswiss., Volkswirtschaftsl., M.A. 1998, Prom. 2005, BRef SUB Göttingen 2006-2008, DLA Marbach 2009-2015, HAAB Weimar 2015-

Karin Schmidgall, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Bibliothek, Referentin Projektsteuerung, geb. 1966, Studium wiss. Bibliothekswesen an der FH Stuttgart 1987-1989, DLA-Marbach 1989-, Mitglied in div. regionalen und überregionalen bibliothekarischen Arbeitsgruppen.
Die Session erörtert den Nutzen einer im Rahmen der GND systematisch aufgebauten und gepflegten Werktitelbasis (a) für die Literaturwissenschaft und (b) für die Entwicklung eines neuen medienübergreifenden Online-Katalogs, der Normdaten für die Präsentation der Bestände nutzt. Werknormsätze ermöglichen eine Bündelung von bibliographischen Informationen, eine Zusammenführung der Katalogeinträge für die verschiedenen Realisierungen und Ausgaben von Werken sowie die zugehörige Forschungsliteratur. Sie sind für Archive, Bibliotheken und Museen gleichermaßen von Bedeutung. Mit der Werkebene kommt das Potential der RDA für die Nutzer und die Wissenschaft in vollem Umfang zum Tragen. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach und die Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar planen ein Kooperationsprojekt zur quantitativen und qualitativen Verbesserung der Normdatenerschließung. Datengrundlage sind die in den wichtigsten Chroniken und Handbüchern zur deutschen Literaturgeschichte für den Zeitraum ab 1700 aufgeführten Werke, aber auch die lokalen Normsätze aus Marbach und Weimar. Dieser Kernkanon von ca. 5.000 Werktiteln mit Informationen zur Werkgenese, Überlieferungsgeschichte und mit Relationen zu in Beziehung stehenden Werken soll in die GND eingebracht werden. Ein elektronisches Werklexikon, das auf Basis des GND-Bestands entsteht, ist die zeitgemäße Form eines nicht mehr normativ-präskriptiven Kanons, sondern einer offenen, dynamischen Kanonbildung. Daraus ergeben sich zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten für bibliographische Arbeiten, Editions- und Forschungsprojekte sowie die Digital Humanities.

14:15

GND Ausstellung

Expo1

Die GND vor Augen

 

14:15

Vortragssaal

host: Stephanie Glagla-Dietz

3 talks Kurztitel: Geografika

14:15

 

 

Talk 1.1

15min & 10min Q&A

Geografische Informationen .... werden überall gebraucht T1.1

 

Esther Scheven / Andreas Illert

Esther Scheven, Dipl. Geol., Dipl. Biol., Dipl. Bibl.
arbeitet seit 1995 in der Deutschen Nationalbibliothek als Fachreferentin für Geowissenschaften in der Abteilung Inhaltserschließung und leitet das naturwissenschaftliche Referat. Sie ist verantwortlich für die geografischen Normdatensätze in der GND.

Dr. Andreas Illert
hat Vermessungswesen an der TU Darmstadt studiert und anschließend an der Universität Hannover promoviert. Im Bundesamt für Kartographie (BKG) war er als Referatsleiter in der  der Produktentwicklung von Geodaten und Karten, in der Standardisierung und in der internationalen Zusammenarbeit tätig. Derzeit leitet er im BKG das Grundsatzreferat in der Abteilung Geoinformation.
 ... z.B. bei Personen in Form ihrer Geburts-, Wirkungs-und Sterbeorte. Körperschaften haben in der Regel einen geografischen Bezug ...

Wie lauten die Namen von Städten, Ländern oder naturräumlichen Einheiten? Wie kommt man an verlässliches Namensgut? Was macht man mit den vielen varianten Namen oder Formen in anderen Sprachen? Wo auf der Welt liegen die geografischen Einheiten? Wer bietet Georeferenzierung zu den Namen an?

Koordinaten werden von den Vermessungsämtern erhoben. Von amtlichen Vermessungsämtern wird auch geografisches Namensgut gepflegt und angeboten. Das Bundesamts für Kartographie und Geodäsie kooperiert darüber hinaus international. Die GND ist in der Erschließung weitverbreitet und weist über 300.000 geografische Einheiten nach. Gibt es Möglichkeiten der Zusammenarbeit von amtlichen Vermessungseinrichtungen und Dokumentationssprachen wie die GND?

Wir stellen die unterschiedlichen Angebote des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie sowie der GND im Bereich Geografika als häufig verwendete Normdatei vor. Mit Ihnen wollen wir darüber ins Gespräch kommen, welche Wünsche und Bedürfnisse Sie an geografische Informationen haben. Diese lassen sich möglicherweise durch Kooperationen mit dem amtlichen Vermessungswesen verwirklichen. Tragen Sie mit Ihren Anregungen dazu bei!

 

 

14:45

 

Talk 1.2

15min & 10min Q&A

Alte und neue Räume. Überlegungen zur Weiterentwicklung der Geografika in der GND

T1.2

Susanne Laux

Susanne Laux hat in Freiburg i. Br. Mittelalterliche Geschichte, Neuere und Neueste Geschichte sowie Biblische und Historische Theologie studiert. Sie arbeitete als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen, in einem DFG-Projekt zur Digitalisierung von archivalischen Quellen beim Sächsischen Staatsarchiv und anschließend in einem Forschungs- und Digitalisierungsprojekt zur Weimarer Republik beim Landesarchiv Baden-Württemberg. Von 2016 bis 2018 absolvierte sie das Referendariat für den höheren Archivdienst beim Landesarchiv Baden-Württemberg und der Archivschule Marburg. Seit dem 1. Mai 2018 ist Susanne Laux als Projektbearbeiterin im DFG-Projekt "GND4C - GND für Kulturdaten" beim Landesarchiv Baden-Württemberg tätig.
Das Landearchiv Baden-Württemberg beschäftigt sich innerhalb des DFG-Projekts "GND4C - GND für Kulturdaten" mit verschiedenen Fragestellungen zur Registrierung von Orten und anderer Geografika in der GND. Im Fallbeispiel werden die Vollständigkeit der Abdeckung der bereits vorhandenen Einträge dabei genauso adressiert wie ihre Granularität, die Abbildung der historischen Dimension und die Referenzierung durch Geokoordinaten. Auf der Grundlage von verschiedenen Geografika-Referenzdatensets wird in einem iterativen Verfahren die Anreicherung der GND mit Quelldaten aus anderen Systemen getestet.
Die Präsentation des aktuellen Sachstands zum Fallbeispiel sowie weiterführende Überlegungen sollen Impulsgeber sein, um das Thema in der Session weiter zu vertiefen und sich mit den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern auszutauschen. Der daraus resultierende Input soll zur kritischen Überprüfung der archivfachlichen Sichtweise auf die Thematik dienen und in die weiteren Überlegungen zu den verschiedenen Fragestellungen und den unterschiedlichen Anwendungskontexten einfließen.

15:15

 

Talk 1.3

15min & 10min Q&A

(historische) Orts- und Verwaltungsinformationen

T1.3

 

Jesper Zedlitz

Dr. Jesper Zedlitz ist seit dem 1. August 2018 der „Open Data Manager“ des Landes
Schleswig-Holstein. Er studierte in Kiel Diplom-Informatik. Es folgten verschiedene universitäre
wie auch außer-universitäre Tätigkeiten, u.a. bei einem großen deutschen Internetprovider und
der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften. 2013 verfasste er seine
Dissertation zum Thema „Konzeptuelle Modellierung mit UML und OWL“. Nach seiner Promotion
war er an der Universität Kiel angestellt und beschäftigte sich dort mit den Themen Semantic
Web, Crowdsourcing und Digital Humanities.
Für viele Forschungsbereiche ist es wichtig, Orte zu identifizieren und zu referenzieren. Die GND
enthält dazu bereits zahlreiche Einträge des Typs PlaceOrGeographicName (bzw. seiner
Subtypen). Jedoch wurde die Modellierung nicht einheitlich vorgenommen, und der Umfang der in
der GND enthaltenen Wohnplätze und Verwaltungseinheiten ist in vielen Fällen nicht ausreichend.
Speziell wenn man nicht mehr existierende Verwaltungseinheiten wie aufgelöste Landkreise
referenzieren möchte, läuft man oft ins Leere.
Es gibt dabei Anknüpfungspunkte an existierende Systeme, die Informationen über heutige und
historische Wohnplätze und Verwaltungseinheiten beeinhalten. Diese sind zum Teil auf einzelne
Bundesländer begrenzt, wie die Verzeichnisse der Bayerische Landesbibliothek Online (BLO),
Leo-BW oder das Historische Ortsverzeichnis von Sachsen. Darüber hinaus gibt auch überregionale
Systeme, bei denen eine Anbindung oder Datenübernahme möglich ist. Dazu zählt auch das wohl
umfangreichste Verzeichnis mit heutigen und historischen Wohnplätzen und Verwaltungseinheiten
für Mitteleuropa, das Geschichtliche Ortsverzeichnis (GOV) des Vereins für Computergenealogie.
In diese Session soll diskutiert werden, wie der aktuelle Stand der GND im Bereich der Wohnplätze
und Verwaltungseinheiten ist und wie dieser Bereich verbessert werden kann. Dabei soll es sowohl
um Fragen der konzeptuellen Modellierung als auch um die Erörterung von Möglichkeiten gehen,
wie die Menge der verzeichneten Wohnplätze und Verwaltungseinheiten vergrößert werden kann.

 

 

15:45

Lobby

Kaffeepause


 

16:00

Vortragssaal

Teasersession

Die Sessions des zweiten Blocks stellen kurz (1 Minute) ihre  Themen vor; 15 Min. einplanen für 14 Personen

Jürgen Kett / bfisch

16:15

variae

Session Block 2

Je Session 45 Min Zeit, davon ca 15 Min (inkl. Verständnisfragen) Präsentation des zu bearbeitenden Themas

Wer mag, kann sich sich natürlich schon im Vorfeld entscheiden, welche Session er/sie besuchen möchte. Zu Beginn der Teaser zu jedem Block stehen die Hosts schon am hinteren Wandbogen für die Gruppen bereit. Wer sich schon für eine Session entschieden hat, kann sich daher direkt zu "seinem" host begeben oder für die Talks im Saal sich gleich einen schönen Sitzplatz suchen. Das erleichtert uns die Organisationsarbeit sehr. Danke!

16:15

 Raum 404 (40p)

 

Talk Session

Session A2

Kurztitel: Innovation

Jens Ohlig

Wikibase — die Software hinter Wikidata für eigene strukturierte Wisssensdatenbanken nutzen

Jens Ohlig begleitet das Projekt Wikidata und die Software Wikibase seit Anfang an. Er ist bei Wikimedia Deutschland, der Organisation hinter Projekten wie Wikipedia, in der Software-Entwicklung angestellt und beschäftigt sich dort unter anderem mit Datenpartnerschaften für Inhalte von Institutionen und der Verknüpfung von Daten des Wikimedia-Angebots mit den Linked Open Data Web. 
Der Autor des Standardbuchs zuSPARQL, Bob DuCharme, schreibtüber Wikibase begeistert: "Many of us have waited years for an open-source framework that makes the development of web-based RDF applications as easy as Ruby on Rails does for web-based SQL applications. The dockerizedversionofWikibase looks like a big step in this direction."

Wikibase wurde ursprünglich von Wikimedia Deutschland als Software für das Projekt Wikidata zur Verwaltung und kollaborativen Bearbeitung von strukturierten Daten geschaffen. Neben Erweiterungen zur Software MediaWiki, die die Eingabe von Daten und das Anlegen eigener Datenmodelle erlauben, bietet Wikibase auch einen SPARQL-Endpunkt zur Abfrage dieser Daten an.

Da Wikibase Freie Software ist, wächst die Community derjenigen, die Wikibase für eigene Zwecke außerhalb der Wikimedia-Projekte nutzen, stetig. Wikibase wird heute unter anderem bei Sammlungen, Museen oder Wissenschaftsprojekten eingesetzt. Der Einsatz von Wikibase für Normdaten und Kataloge von (National-)Bibliotheken soll Inhalt dieser Session sein. Gemeinsam wollen wir uns mit der Installation und Anwendung von Wikibase beschäftigen, insbesondere mit Wikibase als Basis für LOD und federated queries.

Andreas Heß / Alexander Gerling

Maschinelles Lernen mit Titel- und Normdaten

Andreas Heß hat einen Ph.D. vom University College Dublin, ist seit 2011 Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Furtwangen im Schwarzwald und war davor an der Deutschen Nationalbibliothek Leiter des CONTENTUS-Projekts.
Alexander Gerling ist gerade dabei, sein Masterstudium an der Hochschule Furtwangen abzuschließen und strebt danach eine Promotion an.
Betrachtet man Titel- und Normdaten vor dem Hintergrund der automatischen Inhaltserschließung als Datensätze für Textklassifikation, so haben diese vom Standpunkt des maschinellen Lernens interessante Eigenschaften: Es handelt sich um Multi-Label-Daten, da einem Titel mehrere Sachgruppen und Sachschlagwörter zugeordnet sein können. Die Sachgruppen stehen in einer Hierarchie und die Sachschlagwörter stehen in Beziehungen zueinander, was für die Klassifikation ausgenutzt werden kann. Personennormdaten und die Verknüpfung mit externen Quellen wie z.B. Wikipedia liefern weitere Zusatzinformationen, so dass maschinelle Erschließung als ein relationales, hierarchisches multi-label-multi-view-Klassifikationsproblem betrachtet werden kann. In bisherigen Experimenten haben wir erfolgreich rekurrente neuronale Netze als Stand der Technik für die hierarchische Klassifikation von Titeldaten mit Sachgruppen eingesetzt. Wir präsentieren unsere Ergebnisse und aktuellen Ansätze mit der Absicht, mit den Praktikern in einen Dialog zu treten und den Austausch zwischen Bibliothekaren und Informatikern zu fördern.

16:15

Raum 436 (20p)

host: Sylvia Thünscher

 

Talk Session

Session B2

Kurztitel: Körperschaften

Ulf Preuss

Informationsintegration durch Körperschaftsnormdaten

Jahrgang 1974. Von 1996 bis 2008 Soldat der Bundeswehr in den Bereichen Personal und Rechnungswesen, mit einer vierjährigen Verwendung in den USA. Ab 2007 Studium Bibliotheksmanagement (B. A.) und 2011 Informationswissenschaften (M. A.) an der Fachhochschule Potsdam. Seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachhochschule Potsdam und Leiter der Koordinierungsstelle Brandenburg-digital; Schwerpunkt Beratung und Unterstützung für die Digitalisierung und digitale Präsentation von Kulturgut im Land Brandenburg. Daneben engagiert in verschiedenen Weiterbildungsprogrammen der Freien Universität Berlin, der Fachhochschule Potsdam und der Donau-Universität Krems für die Bereiche Bestandserhaltung, Digitalisierung und digitale Archivierung.
Körperschaften bilden ein wichtiges Element für die bibliographische Erschließung. Darüber hinaus sind Körperschaften wesentliche Informationsträger im Kontext der archivalischen und musealen Überlieferungsbildung. Im Kontext des Semantic-Web und der Öffnung der GND für alle Kulturbereiche, sind Körperschaften viel mehr als nur herausgebende Institutionen.

In der Session soll es um die Bedeutung von Körperschaften für die einzelnen Sparten gehen und um den Austausch zu Ideen der kooperativen Zusammenführung von Informationen zu Körperschaften. Hierzu stellen sich grundsätzliche Fragen, wie:
Was zeichnet ein Körperschaft aus (aus Sicht der verschiedenen Sparten)?
Wer nutzt Körperschaften wofür (Herausgeber, Provenienz, Inhaltliche Verknüpfung etc.)?
Wie sollte ein moderner universell nutzbarer Körperschaftsnormdatensatz aussehen?
Wer hat Informationen zu Körperschaften?
In welcher Form liegen diese Informationen vor?
Wie könnte eine strukturierte Zusammenführung erfolgen?

Zum Einstieg in die Thematik stelle ich ein Projekt zu militärischen Körperschaften beispielhaft vor.

16:15

Raum 308 (20p)

lead: Katja Richter

host: Jens Lill

 

Dive Dive Session

Session C2

Kurztitel: Lexika

Katja Richter

AKL und GND

Studium der Kunstgeschichte, klassischen Archäologie und Vor- und Frühgeschichte in Heidelberg, Pisa und Berlin; Promotion an der Freien Universität Berlin; freiberufliche Tätigkeit als Lektorin und Übersetzerin; seit 2012 Redaktionsleitung Allgemeines Künstlerlexikon (AKL) und Tätigkeit im Lektorat Arts, Walter de Guyter Verlag, München.
Das Allgemeine Künstlerlexikon (AKL) enthält Daten zu über 1,2 Millionen KünstlerInnen aus allen Ländern der Welt von der Antike bis zur Gegenwart und ist damit das umfangreichste Nachschlagewerk zu KünstlerInnen weltweit. Die Datenbank umfasst strukturierte Daten zur Biographie der KünstlerInnen (Namen, Namensvarianten, Geburtsdatum/Datum der ersten Erwähnung, Todesdatum/Datum der letzten Erwähnung, Geburtsort, Sterbeort, Geschlecht, Beruf, geographische Indikatoren) sowie  weitere Informationen zum Werk und Literatur-, Quellen- und Ausstellungsverzeichnisse. Das AKL ist erste Referenz für die Verwendung kontrollierten Vokabulars im Bereich der Namensansetzung von KünstlerInnen. Als lizenzpflichtiges Angebot ist das AKL allerdings bisher nicht Teil des Semantic Web. Die Datenbank enthält nur zu ca. 11.000 KünstlerInnen Verweise auf die GND.
Der Workshop soll die Möglichkeiten der Vernetzung des AKLs mit der GND durch eine etwaige Bereitstellung der Strukturdaten des AKLs diskutieren. Welche Prozesse sind notwendig, um eine Verknüpfung des AKLs mit der GND zu realisieren? Welche Möglichkeiten der Vernetzung des AKLs mit anderen digitalen Ressourcen einerseits und der Anreicherung der Daten des AKLs andererseits könnten sich daraus ergeben? Wie könnte eine faire Zusammenarbeit zwischen Verlag und Kultur- und Wissenschaftscommunity die Fortschreibung der AKL-Inhalte und damit eine kontinuierliche Mitwirkung an der GND gewährleisten?

Bernhardt Ebneth

Namen, Personen, Biographien | Quellen, Editionen, Lexika, Fachportale

geboren 1961 in Nürnberg;
Historiker, Redakteur der Neuen Deutschen Biographie
1. Staatsexamen für das Lehramt in Geschichte und Deutsch an der Friedrich-Alexander-Univ. Erlangen-Nürnberg

Promotion am Lehrstuhl für bayerische Landesgeschichte an der Univ. Bayreuth (Dissertation über „Stipendienstiftungen in Nürnberg“, 1992, gedruckt Bd. 52 der Nürnberger Werkstücke zur Stadtgeschichte, 1994)

seit 1992 wiss. Angestellter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Redakteur der Neuen Deutschen Biographie (ab Bd. 17)
Fachressorts u. a. Geschichte der Frühen Neuzeit, Archiv- und Bibliothekswesen, Genealogie,  Altertumswissenschaften, Archäologie, Klassische Philologie
Projektleitung für die Deutsche Biographie im Internet sowie für das europäische Biographie-Portal, beides in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek
Publikationen u. a. zu biographischen Lexika und Fachportalen im Internet sowie zur Geschichte von Stipendien und Stiftungen; u. a. Mitarbeit am Stadtlexikon Nürnberg; Zusammenstellung von historisch-biographischen Informationsmitteln für die NDB
Qualitätssicherung, Erweiterung, Präzisierung, Aktualisierung, Nachnutzung und Dynamisierung der GND sollten auch für historische Forschungseinrichtungen und –projekte ein zentrales zukunftsweisendes Anliegen bilden.

Mittels geeigneter offener Schnittstellen und Austauschformate kann eine effiziente und nachhaltige Einbindung der GND in neue Fachinformationsinfrastrukturen der Geschichtswissenschaften (z. B. historicum.net), des Archivwesens (Archivportal-D) und Bibliothekswesens (DDB, Deutsche Historische Bibliografie) sowie in den Kontext „Biographical Data in a Digital World“ erfolgen.

Dies soll an ausgewählten Personen bzw. Namen exemplarisch dargestellt werden:
Für Personen hat sich die eindeutige und stabile GND-basierte Erschließung sowie die Vernetzung zwischen unterschiedlichen historisch-biographischen Online-Ressourcen wie Fachportalen, Lexika, Bibliothekskatalogen, Bibliographien, Quellen(nachweisen), Editionen, Objektnachweisen und Porträtdatenbanken seit etwa acht Jahren gut bewährt.

Eine domänen- und institutionenübergreifenden Integration von Normdaten war Ziel des DFG-Projekts IN2N (2012-2014) (http://in2n.de). Mit filmportal.de wurde zwar eine sehr umfassende und gut nachnutzbare GND-Versorgung zu Personen der deutschen Filmgeschichte erreicht, aber die angestrebte kooperative Normdatennutzung durch weitere Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen (Forschungs- und Dokumentationsstellen, Archive, Museen, Regionalportale etc.) ist bislang eher punktuell und steht noch aus.

Das seit Mai d. J. laufende neue DFG-Projekt: GND für Kulturdaten (GND4C) sollte möglichst eine auch für historische Forschungs- und Dokumentationseinrichtungen nachnutzbare Infrastruktur entwickeln.
Hierfür ist eine enge Abstimmung mit qualifizierten geschichts-wissenschaftlichen Institutionen und deren Content empfehlenswert.
Es wäre zu prüfen, ob auf Resultaten von IN2N aufgebaut werden kann.

Speziell für (historische) Personen im deutschsprachigen Raum können die Deutsche Biographie als vernetztes historisch-biographisches Informationssystem mit derzeit mehr als 756.000 Personeneinträgen und der Fachinformationsdienst Geschichtswissenschaft auch für die Weiterentwicklung und kooperative Nachnutzung der GND einen substantiellen Beitrag leisten. Gleichzeitig sollten jüngste Entwicklungen in der Schweiz (histHub als Plattform für vernetzte und normierte Daten für die historischen Wissenschaften https://histhub.ch), Österreich (Austrian Prosopographical Information System APIS https://apis.acdh.oeaw.ac.at), den Niederlanden (Biografisch Portaal van Nederland) und anderen europäischen Ländern sowie in den Regionen Beachtung finden. 

Es sollte evaluiert werden, ob bzw. wie weit ähnliche Konzepte und Schnittstellen wie das sehr einfache GND-Beacon-Format verfeinert und weiterentwickelt werden können und auch auf Institutionen, Orte umd Ereignisse praktisch anwendbar sind. Dabei könnte die GND-Versorgung neben Personen mit ihren Relationen auch Literaturtitel, Institutionen, Orte umd Ereignisse umfassen.
Wie weit können exakte, oft aus originären Quellen gewonnene neue Informationen aus thematisch spezialisierten Forschungseinrichtungen und –projekten auch in die GND eingebracht werden?
Allerdings stellt sich gerade für geschichtswissenschaftliche Projekte mit begrenzten Ressourcen (Laufzeit, technisches Know-how, personelle und finanzielle Ausstattung) stets die Frage, wie bzw. mit wie viel (Zusatz )Aufwand – auch ohne bibliothekarische Spezialausbildung - eine möglichst effiziente GND-Versorgung und Vernetzung mit geeigneten Online-Angeboten erreicht werden kann. Wie weit kann auf bibliothekarische Expertise und Fachkompetenz zurückgegriffen werden?
Wie kann ggf. der Kontakt zu den am besten geeigneten Bibliotheken für Beratung und ggf. auch eine Kooperation hergestellt werden? Wie weit ist es sinnvoll und machbar, z. B. bei der Register- oder Indexerstellung zu Online-Editionen, für spezielle Personen(gruppen) einen GND-Abgleich oder eigenständige GND-Redaktionsarbeiten durchzuführen?

Über die Rolle der GND im Semantic Web sollte in den Geschichtswissenschaften weitgehend Konsens bestehen. Allerdings gibt es gelegentlich systematische Differenzen zwischen normierten Ansetzungsformen und den in der aktuellen Fachliteratur und Registern gebräuchlichen Bezeichnungen. Wie ist mit Pseudonymen, die nur zeitweise und nur in bestimmten Kontexten angewendet wurden, umzugehen? Wie weit können in der GND Ortsbezeichnungen in verschiedenen Funktionen (rein topographische Bezeichnung, politische oder kirchliche Verwaltungseinheiten o. ä.) klar getrennt, aber doch aufeinander bezogen werden? Wie sind historische (lateinische) Bezeichnungen mit ihren Schreibvarianten einzubringen? Kann bei Institutionen deren Geschichte mit wechselnden (mehrsprachigen) Bezeichnungen, Vorgänger- und Nachfolgeinstitutionen, Zusammenlegungen und Abspaltungen, über- und –untergeordneten Einheiten in der GND angemessen dargestellt werden. Wie weit können zu den Personen Relationen wie Verwandtschaften, wissenschaftliche oder künstlerische Genealogien erfasst und (ggf. auch visuell) dargestellt werden? In der Zusammenarbeit zwischen GND und Historikern sind noch etliche Fragen zu klären. Die meisten Entitäten in der GND haben (auch) eine historische Dimension. Wie können diese in geeigneter Weise dargestellt werden. Wie kann eine effiziente, eindeutige und stabile Vernetzung der GND mit den diversen historischen in- und ausländischen Fachangeboten im Internet angeboten und umgesetzt werden?

16:15

Raum 037 (20p)

lead: Julijana Nadj-Guttandin

host: Guido Bee

 

Deep Dive Session

Session D2

Kurztitel: Sachschlagwörter

Julijana Nadj-Guttandin

Ding-Sprache, Nsansi, Fettmilch-Aufstand: Der Sache mal auf den Grund gehen

Dr. Julijana Nadj-Guttandin
1995-2002 Studium der Anglistik, Russistik und Politikwissenschaften an den Universitäten Gießen und Loughborough (Großbritannien).
2006 Promotion in Anglistik an der Universität Gießen im Rahmen des Internationalen Promotionsprogramms.
2006-2008 Bibliotheksreferendariat an der UB Marburg
2008 Statsexamen und Master of Library and Information Science an der Humboldt Universität zu Berlin.
Seit 2008 Fachreferentin in der Abteilung Inhaltserschließung der Deutschen Nationalbibliothek. Verantwortlich für die Fächer Literaturwissenschaft, Linguistik, Pädagogik und Journalismus.
Tiere – Menschen – Sensationen? Aber auch Sprachen, Musikinstrumente und historische Einzelereignisse: Das alles und viel mehr macht das Sachschlagwort in der GND aus. In unserer Deep Dive Session wollen wir den Fokus auf die Besonderheiten des Sachschlagworts legen. Es handelt sich um ein fächerübergreifendes, universelles Vokabular, dass durch seine Beziehungen innerhalb der Sachschlagwörter und zu allen anderen Entitäten (Personen, Orte, Körperschaften etc.) der GND ein umfassendes semantisches Netz bildet. Folgende Fragen sollen anhand von Beispielen illustriert und beantwortet werden: Wie erwächst das Sachschlagwort aus der täglichen Arbeit mit Medien? Wie sind Aufbau und Struktur der Datensätze? Was bedeutet terminologische Kontrolle? Welchen Regeln und Normen folgt die Erfassung von Datensätzen? Wir zeigen auf, dass die Sachschlagwörter alle Wissens- und Fachgebiete umfassen, und klären, wie das Verhältnis von Alltags- zu Fachsprache ist.

Anschließend soll gemeinsam über das Sachschlagwort und die Möglichkeiten einer Nutzung durch andere Anwender-Communities diskutiert werden. Dabei sollen folgende Fragen schwerpunktmäßig aufgegriffen werden: Wie können unterschiedliche Bedeutungen und Anwendungen sinnvoll koordiniert und im Datenmodell integriert werden? Sind neue Relationen sinnvoll? Welche neuen Anwendungsmöglichkeiten sind denkbar? In der Session können erste Ideen und Anknüpfungspunkte für die Arbeit mit anwenderbezogenen Fachvokabularen diskutiert und erarbeitet werden.

Karin Aleksander

Welche Norm repräsentiert die GND?

Philosophiestudium, Dr. phil; Wissenschaftliche Bibliothekarin, Master of Library Science;
Aufbau und Leitung der Genderbibliothek des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin
Für die Inhaltserschließung liefert die Gemeinsame Normdatei (GND) normierte Sachschlagwörter. Diese Suchwörter sind Abbild der Wissensproduktion, orientiert an der Liste der fachlichen Nachschlagewerke.
Welche Norm, jenseits von Regelwerken und Datenformaten, liegt den GND-Schlagworten selbst zugrunde? Als historisch gewachsenes System kontrollierten Vokabulars ist die GND selbst Produkt der Wissensproduktion, die sie widerspiegelt.
Wie bewusst wird diese Tatsache hinterfragt und umgesetzt?
Wie werden die Suchworte den ständigen Wandlungsprozessen von Wissen angepasst?
Wie können androzentrische (eurozentrische, koloniale, rassistische …) Strukturen in der GND überwunden werden?
Wie kann eine Norm die Historizität und Perspektivität von Wissen berücksichtigen, wie Vielfalt/Diversität einschließen?
Welche Kooperationen mit welchen Wissenschaften und Einrichtungen sind möglich und notwendig?

Guido Bee

Gefährliche Wörter. Die GND und die problematischen Begriffe (Arbeitstitel)

geb. 1966; Abitur 1985; Studium Germanistik, Kath. Theologie, Philosophie in Bonn 1985-1992; 1. Staatsexamen Lehramt 1992; Promotion 1997; Wiss. Mitarbeiter Universität Köln 1998-2005; Fachreferent Deutsche Nationalbibliothek 2005-
Zahlreiche Veröffentlichungen zu literaturwissenschaftlichen, theologischen und bibliothekarischen Themen
Warum werden umstrittene Bezeichnungen wie „Eskimo“ und „Indianer“ in der GND als bevorzugte Benennungen verwendet? Reicht es aus, wenn „Neger“ nur als abweichende Benennung im GND-Datensatz auftaucht oder sollte dieser diskriminierende Ausdruck gänzlich eliminiert werden? Darf man auf das GND-Schlagwort „Überfremdung“ eigentlich ohne weiteres zurückgreifen oder ist dieser Begriff politisch „verbrannt“?

Viele GND-Schlagwörter, soviel wird deutlich, bergen ein erhebliches Konfliktpotenzial und haben in der Vergangenheit schon viele Diskussionen provoziert. Meistens handelt es sich dabei um Begriffe aus Themenkomplexen, die auch gesamtgesellschaftlich Gegenstand heftiger Diskussionen sind, etwa die Bezeichnungen für Angehörige ethnischer Gruppen.

Mit der Öffnung der GND dürfte sich der Einfluss der Fachcommunities verstärken, was einen sensibleren Umgang mit den in diesem Kontext diskutierten Begrifflichkeiten zur Folge haben dürfte. Vor diesem Hintergrund will dieser Beitrag Interesse für die terminologische Arbeit der GND-Redakteure wecken und durch das Aufzeigen einiger ungelöster Probleme zur Mitarbeit einladen. Dabei soll verdeutlicht werden, dass GND-Arbeit nicht im Elfenbeinturm stattfindet, sondern sich im Hier und Jetzt der sozialen Realität abspielt.

Zu Beginn der „Deep Dive Session“ sollen einige charakteristische Problemfälle näher vorgestellt werden. Bei der sich anschließenden Diskussion wird dann darauf zu achten sein, dass nicht der Streit über einzelne Begriffe das Gespräch dominiert, sondern allgemeine Strategien des Umgangs mit „schwierigen Begriffen“ erörtert werden. Endgültige Lösungen sind sicher nicht zu erwarten, wohl aber eine Sensibilisierung für ein Arbeitsfeld, auf dem es noch einiges zu tun gibt.

16:15

Raum 045 (20p)

 

Talk Session

Session E2

Harald Lordick / Beata Mache

Kurztitel: Forschungspraxis

Vernetzen mittels der Gemeinsamen Normdatei – aus der Praxis eines Forschungsinstituts

Dr. Beata Mache. Studium der Psychologie an der Universität Warschau, der Germanistik und Erziehungswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen. Editionsphilologische Dissertation über ein jüdisch-christliches Periodikum aus dem Vormärz. Forschungsschwerpunkte: deutsch-jüdische Geschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, deutsch-jüdische Publizistik, digitale Geisteswissenschaften. Seit 2001 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sal. L. Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen; gleichzeitig seit 2017 in der Abteilung Forschung und Entwicklung an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. (GND 1046474146 · ORCID 0000-0001-5251-081X)

Harald Lordick. Diplom-Sozialwissenschaftler. Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sal. L. Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen. Redaktion der Institutszeitschrift Kalonymos. Arbeitskreis jüdische Wohlfahrt. Beiträge zur deutsch-jüdischen (Sozial-)Geschichte und zu den Digital Humanities. Konzeption und Entwicklung wissenschaftlicher Web-Apps wie »Judaica-Suchmaschine«, »Bibliografie deutsch-jüdische Geschichte Nordrhein-Westfalen«, »Orte jüdischer Geschichte«, »STI Linked Data Service a«. Blog: »Deutsch-jüdische Geschichte digital«. (GND 1046473697 · ORCID 0000-0002-5070-4263)
Das Steinheim-Institut (STI) ist als Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die Langzeitvorhaben und Einzelprojekte durchführt und sich auch durch einen Schwerpunkt in den Digital Humanities auszeichnet. Es unterhält eine umfangreiche Fachbibliothek und verschiedene Sammlungen wie Bildarchive sowie Nachlässe und veröffentlicht eine Zeitschrift, Monografien, Handbücher, Online-Bibliografien und Datenbanken. Die Diversität dieser Aktivitäten und die Vielschichtigkeit des Forschungsfeldes deutsch-jüdische Geschichte führte früh dazu, heterogene Daten innerhalb des Instituts zu aggregieren und zu integrieren und mit weiteren fachspezifischen Angeboten zu vernetzen. Nach der retrospektiven GND-Annotation digitaler Angebote des STI, der Einbettung in die BEACON-Infrastruktur und der Entwicklung eines eigenen Linked Data Service ist diese Technologie nun unverzichtbarer Standard für neue Institutsprojekte und auch zukunftsfähig (etwa hinsichtlich der Integration mit Wikidata).
Gute Praxis aus dieser Erfahrung heraus ist für uns: Konsequent mit einem eigenem ID-System arbeiten, parallel dazu das Mapping auf die Gemeinsame Normdatei. Unverzichtbar und dank der Kooperation mit der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen auch möglich ist der schreibende Zugriff auf die Normdatei, um projektspezifisches ExpertInnenwissen einzubringen, die Fachdomäne innerhalb der GND zu entwickeln und zu pflegen und die zufriedenstellende inhaltliche Abdeckung für die jeweilige erweiterte Onlinepublikation zu erreichen. Mit eigenentwickelten Tools stärken wir dabei unsere fachspezifischen und nutzerzentrierten Perspektiven und Anforderungen.
Entscheidend ist die Kooperation mit der Fachcommunity. Vernetzung lebt vom Mitmachen weiterer Akteure, und wir nutzen Blogbeiträge, Poster, Vorträge, Konferenzen und Social-Media-Kanäle mit erkennbarem Erfolg, um weitere Mitwirkung an dieser verteilten Infrastruktur zu aktivieren.

16:15

Tagungsraum (20p)

lead: Christian Aliverti

host: tbd

 

Talk Session

Session F2

Kurztitel: Digital Humanities

Christian Aliverti / Christiane Sibille

Occupy GND. Die GND in den digitalen Geschichtswissenschaften

Christian Aliverti
Schweizerische Nationalbibliothek, Leiter Sektion Erschliessung, Mitglied im Standardisierungsausschuss, Dozent an der Universität Zürich und HTW Chur.
E-Mail-Adresse: christian.aliverti@nb.admin.ch

Dr. Christiane Sibille
Diplomatische Dokumente der Schweiz, Leiterin Digitale Innovation; Lehrbeauftrage an der Universität Basel zum Thema «Digital History», Präsidentin des Vereins «Geschichte und Informatik»
E-Mail-Adresse: christiane.sibille@dodis.ch 
Bibliothekarische Normdaten, wie sie etwa die GND enthält, identifizieren Entitäten (Personen, Körperschaften, Orte, Werke, etc.). Bibliotheken benötigen diese Normdatensätze zwecks Konsistenz in ihren Katalogen. Die GND erfüllt für Bibliotheken weiterhin die klassischen Aufgaben für den Katalog, wie «Zusammenführen, was zusammengehört», «Trennen, was nicht zusammengehört» und stellt die einheitliche Verwendung von Namen sicher.

Zunehmend werden GND-Datensätze auch ausserhalb der Bibliothekswelt von Onlinediensten nachgenutzt. In der Schweiz verwenden bereits verschiedene Online-Lexika und Datenbanken aus dem Bereich der Geschichtswissenschaften vor allem den GND-Identifier. Metagrid verknüpft verschiedenste Dienste miteinander und nutzt dazu unter anderem die GND-Nummer. Metagrid Partner sind unter anderem die Diplomatischen Dokumente der Schweiz (Dodis), die Schweizerische Nationalbibliothek (NB), das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) und die Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins. Und auch histHub, die Plattform für vernetzte und normierte Daten für die historischen Wissenschaften in der Schweiz integriert die GND in ihre Dienstleistungen.

Die «Digital History» stellt neue Anforderungen an die GND als die gewohnte bibliothekarische Erschliessung. Regelwerke zur Bildung von verbalen Sucheinstiegen treten zugunsten von maschinenlesbaren Identifikatoren den Hintergrund. Services wie die lobid Open-Refine API kommen diesem ausserbibliothekarischen Bedürfnis entgegen und eröffnen darüber hinaus weitere Möglichkeiten, insbesondere im Hinblick auf weitere Vernetzungen und die automatisierte Anreicherung eigener Datenbestände. Wir gehen davon aus, dass an diesen neuen Schnittstellen in Zukunft der Dialog zwischen Bibliotheken und Geschichtswissenschaften an Relevanz gewinnen wird.

Nach einem Inputreferat sollen die folgenden Punkte diskutiert werden:

- «Occupy GND»: Die GND zwischen Erschliessung und geschichtswissenschaftlicher Nachnutzung
o Bestehende Projekte zur außerbibliothekarischen Nachnutzung der GND
o Weitere Nutzungsszenarien der GND in digitalen geschichtswissenschaftlichen Projekten
- Führt die Öffnung und Nutzung der GND durch die «digital history» und die Digital Humanities zu Schwierigkeiten und Inkonsistenzen für die bibliothekarische Erschliessung? Oder im Gegenteil: profitiert die bibliothekarische Erschliessung durch den Input der Digital Humanities?
- Wo bestehen Möglichkeiten zur konstruktiven Weiterentwicklung

Sascha Grabsch / Stefan Dumont / Jonas Müller-Laackman

 

Die GND in den digitalen Geisteswissenschaften: die nächsten Schritte

Sascha Grabsch studierte an der Universität Potsdam Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Philosophie (M. A.). Von 2012 bis 2017 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) im Projekt „Digitaler Wissensspeicher“ an der Entwicklung einer Suchmaschine für digitale geisteswissenschaftliche Forschungsdaten. Seit 2016 konzipiert und entwickelt er bei TELOTA, der DH-Arbeitsgruppe der BBAW, digitale Editionen. Seit 2017 ist er darüber hinaus wissenschaftlicher Mitarbeiter im von der DFG-geförderten Projekts „correspSearch“.

Stefan Dumont studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaft und öffentliches Recht in Mainz und Dijon (Frankreich). Seit 2011 arbeitet er bei TELOTA, der DH-Initiative der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung von digitalen Editionen - insbesondere deren Standardisierung und Vernetzung. Seit 2017 ist er auch Koordinator des DFG-Projektes zur Weiterentwicklung des Webservices "correspSearch - Briefeditionen vernetzen". Er ist Co-Convener der TEI Correspondence SIG und Mitglied im Institut für Dokumentologie und Editorik (IDE) sowie in der Arbeitsgruppe Graphentechnologien des DHd.

Jonas Müller-Laackman studierte Arabistik an der Freien Universität Berlin und an der Universiteit Leiden. Nach dem Abschluss seiner Masterarbeit über ein Gedicht des Dichters Ragab Bu .uwayš al-Minifi zu den faschistischen Konzentrationslagern in Libyen promoviert er jetzt zum Thema libysch-arabischer Konzentrationslagerdichtung an der Freien Universität Berlin. Nach verschiedenen Editionsarbeiten zu arabischen Bibelübersetzungen arbeitet er seit 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „correspSearch“ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW).
Beim Umgang mit textbasierten Informationen in den Digital Humanities hat sich in den letzten Jahren – insbesondere bei digitalen Editionen – die Verwendung von Normdaten als grundlegender Bestandteil der Arbeit etabliert. Für eine eindeutige projekt- und editionsübergreifende Identifizierung von Personen und Orten wird im deutschsprachigen Raum zum großen Teil die Gemeinsame Normdatei (GND) verwendet. Die GND ist daher die übergreifende Aggregation und Vernetzung von wissenschaftlichen, genuin digitalen Publikationen unerlässlich geworden.

Basierend auf den Erfahrungen aus zahlreichen digitalen Editionen und der Entwicklung normdatenbasierter Aggregationssysteme (wie z.B. correspSearch oder der Digitale Wissensspeicher) möchten wir im Austausch mit weiteren Interessierten einige Anforderungen und Desiderata für Normdaten im Bereich digitaler Editionen, also geisteswissenschaftlicher Grundlagenforschung, diskutieren und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Beispielhaft sind dabei zu nennen:

* Desiderata weiterer Normdatenbereiche: Neben Personen und Orten wären weitere eindeutige gemeinsame Identifikatoren (z. B. für literarische oder künstlerische Werke) sehr hilfreich, um Texte und Textsammlungen besser erschließen zu können. Auch einfache, domänenübergreifende Verschlagwortungssysteme mit klaren Mappings zu anderen Katalogen tauchen in den von uns betreuten Projekten oft auf.
* Die Gestaltung von APIs und effizienten Abfragemöglichkeiten für die z. T. großen Datenmengen der GND oder den Abgleich von Normdaten zwischen verschiedenen Normdatensystemen (z.B. VIAF). Mit der GND-API von lobid.org ist hier kürzlich ein großer Schritt getan worden. Da APIs aber in den digitalen Geisteswissenschaften eine immer größere Rolle spielen werden, muss darüber hinaus gedacht werden - insbesondere im Kontext von “Linked Open Data”.
* Die Erfassung neu erhobener Daten und ihre Integration in die GND: In geisteswissenschaftlichen Forschungsvorhaben, insbesondere auch bei der Grundlagenforschung an den Wissenschaftsakademien, entsteht oft der Bedarf, neu identifizierte Entitäten der GND hinzuzufügen. Ein effizienter Workflow für die Integration in die GND wäre hier wünschenswert um projektübergreifende Identifizierungen zu ermöglichen.

Vom Austausch auf der GNDCon mit weiteren Akteuren aus dem Bereich der Geisteswissenschaften und der Digital Humanities versprechen wir uns wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der GND und deren Verwendung im geisteswissenschaftlichen Kontext.

16:15

IT-Schulungsraum

(15p)

 

Workshop

W2

Johann Rolschewski

 

Kurztitel: Web-Interfaces

Normdaten mit HDT & LDF praktisch nutzen

Johann Rolschewski arbeitet seit 2006 in der Staatsbibliothek zu Berlin, Abteilung "Überregionale Dienste". Er ist stellvertretender Leiter der Zeitschriftendatenbank mit einen Arbeitsschwerpunkt auf Datenselektionen, Metadaten und Schnittstellen. Studiert hat er Biologie an der FU Berlin und einen Master in Computer Science an der TFH Berlin erlangt. Er beteiligt sich seit Jahren an der Entwicklung der Open Source Software "Catmandu", ein "Data Toolkit" für Bibliotheken, Archive und Museen.
Kein SPARQL-Interface [1] für die Gemeinsame Normdatei (GND) verfügbar? Kein Problem, mittels HDT [2] und LDF [3] können wir in wenigen Schritten unsere eigene technische Infrastruktur aufbauen. Im Rahmen der Session wird gezeigt, wie wir aus RDF-Daten komprimierte, durchsuchbare HDT-Dateien erzeugen bzw. bereits verfügbare HDT-Dateien [4] nutzen können. Für diese Dateien werden wir anschließend mittels eines LDF-Servers [5] ein Webinterface erstellen. Mittels Kommandozeile [6] und Browser [7] können wir dann (SPARQL-)Anfragen an unseren eigenen Server stellen. Zuletzt werden wir zeigen, wie mittels dieser Techniken auch "verteilte Suchen" über mehrere Datenbestände ausgeführt werden können. Im Rahmen der Session möchten wir mit den Teilnehmer*innen über mögliche Einsatzszenarien diskutieren.
[1] https://www.w3.org/TR/sparql11-overview/
[2] http://www.rdfhdt.org/
[3] http://linkeddatafragments.org/
[4] https://data.dnb.de/opendata/
[5] https://github.com/LinkedDataFragments/Server.js
[6] https://metacpan.org/pod/Catmandu::Importer::RDF
[7] https://github.com/LinkedDataFragments/Client.js

16:15

GNDExpo

Expo2

Zeit für die Gemeinschaftsaktion und Ausstellung

 

16:15

Vortragssaal

openspace

 

Freiraum für das Außerplanmäßige

16:15

Exilarchiv & Depot

Rundgang

„American Guild for German Cultural Freedom“ & Dauerausstellung R2.1

Treffpunkt vor dem Vortragssaal

16:15

Bibliotheksgebäude

Rundgang

Hausführung mit Blick auf GND R2.2

Treffpunkt vor dem Vortragssaal

17:15

break

 

 

 

17:30

Vortragssaal

Resümee

Block  1 & 2

Aus beiden Session Blöcken werden wichtige Punkte im Plenum präsentiert und auf der Twitterwall festgehalten.

Jürgen Kett / Barbara Fischer

18:30

Cafeteria wird zur lounge

 

 

Meet & Greet mit Creative Commons Loungemusik

19:00

Gemeinsames Essen in der DNB Kantine

Abendessen

 

für Selbstzahler, Verlosung der Gewinne aus dem Spiel „GND & Du“

22:00

überall

verbindlich

 

Ende Tag 1; Garderobe schließt um 22.00 Uhr; Parkhaus um 22.15

Dienstag 04. Dezember 2018

09:30

Vortragssaal

Begrüßung

 

Jürgen Kett / Barbara Fischer

09:45

Vortragssaal

Teasersession

Die Sessions des dritten Blocks stellen kurz (1 Minute) ihre  Themen vor

Jürgen Kett / Barbara Fischer

10:00

variae

Sessions Block 3

Je Session 45 Min Zeit, davon ca 15 Min (inkl. Verständnisfragen) Präsentation des zu bearbeitenden Themas

Wer mag, kann sich sich natürlich schon im Vorfeld entscheiden, welche Session er/sie besuchen möchte. Zu Beginn der Teaser zu jedem Block stehen die Hosts schon am hinteren Wandbogen für die Gruppen bereit. Wer sich schon für eine Session entschieden hat, kann sich daher direkt zu "seinem" host begeben oder für die Talks im Saal sich gleich einen schönen Sitzplatz suchen. Das erleichtert uns die Organisationsarbeit sehr. Danke!

10:00

Raum 404 (40p)

host: Stephanie Glagla Dietz

Talk Session

Session A3

Kurztitel: Wikipedia

Raimond Spekking

11 Jahre Zusammenarbeit zwischen der Wikipedia und der DNB

Seit 2003 durchgehend aktiv in der Wikipedia, zu Beginn mehr als
ehrenamtlicher Textautor mit Schwerpunkt Industriegeschichte des
Ruhrgebietes, seit vielen Jahren hat sich der Schwerpunkt verlagert zur
Fotografie mit den Themen Architektur, Baudenkmäler, Stadtgeschichte,
kulturelles Leben, Museums- und Ausstellungsfotografie in Köln. Seit
2014 Mitbegründer und -betreiber des Kölner Wikipedia-Stützpunkte "Lokal
K", in dem neben den Wikipedianern auch Gruppen aus dem OpenData-Umfeld
sich treffen und Projekte besprechen, Workshops abhalten können.

Neben der vorgenannten sachlichen Arbeit investiere ich viel Zeit in die
Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen. Seit 2007 Kontaktperson der Wikipedia zur DNB.
Außerdem: Planung und Durchführung von Bildspenden (Bundesarchiv), Schreibwerkstätten, Workshops, u.a. mit der Bundeskunsthalle Bonn oder dem Landschaftsverband Rheinland zum
"MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln", das sich
noch im Bau befindet.

Um Geld zu verdienen, arbeite ich als freiberuflicher Softwareberater
für Firmen und Instutionen, die eine eigene Wissensdatenbank, ein
eigenes Wiki, mit "MediaWiki", der Software hinter Wikipedia, aufbauen
und betreiben möchten.
Die Session zeichnet über 11 Jahre der Zusammenarbeit zwischen der Wikipedia und der DNB nach, zeigt den aktuellen Stand auf und denkt über weitere Projekte nach.

Die deutschsprachige Wikipedia verlinkt fast von Anfang an via der PND, heute GND, von Personenartikel zum Katalog der DNB.
Dabei fiel den ehrenamtlichen Wikipedianern immer mal wieder auf, dass es doppelte PNDs gab oder andere (vermeintliche) Fehler im Datenbestand der DNB. Es wurde 2005 eine Projektseite aufgesetzt [1], um die Fehler zu sammeln.
Seit 2007 betreut ein eigens für diese Fehlerbearbeitung abgestellter Mitarbeiter der DNB die Fehlerlisten der Wikipedia-Community.

Auch andere Wikipedia-Sprachausgaben nutzen mittlerweile die GND und mit Livegang von Wikidata wird die Verknüpfung zwischen den Wikimedia-Projekten und der GND dort zentral verwaltet.

Seit 2017 haben von der DNB geschulte Wikipedianer zudem die Möglichkeit, über das GND-Webformular neue GNDs zu erfassen und GNDs (eingeschränkt) zu bearbeiten.



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:PND/Fehlermeldung/Archiv

10:00

Raum 436 (20p)

host: Edith Röschlau

 

Talk Session

Session B3

Kurztitel: Film

Anna Bohn

Werktitel Film in der GND: Voraussetzungen für den domänenübergreifenden Datenaustausch

Dr. Anna Bohn, M.A. LIS leitet seit 2014 das Referat Filmbibliothek der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und ist Lehrbeauftragte für Film in der Bibliothekspraxis am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.  Sie ist Mitglied im Arbeitskreis Filmbibliotheken und in der IFLA Audiovisual and Multimedia Section. 
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektkoordinatorin war sie u.a. für die Stiftung Deutsche Kinemathek, das Filminstitut der Universität der Künste Berlin, die Kinemathek des Deutschen Historischen Museums Berlin und die Freie Universität Berlin tätig.

Publikationen (in Auswahl):
- Denkmal Film. Band 1: Der Film als Kulturerbe. Band 2: Kulturlexikon Filmerbe. Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 2013; 
-  „Agent 007 im Visier von FRBR und RDA.“ In:  Strategien für die Bibliothek als Ort. Festschrift für Petra Hauke zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. Konrad Umlauf, Klaus Ulrich Werner, Andrea Kaufmann. Berlin: De Gruyter, 2016, S. 317-340.  DOI (Chapter): https://doi.org/10.1515/9783110481037-021
- Film-Metadaten : Standards der Erschließung von Filmen mit RDA und FRBR im internationalen Vergleich und Perspektiven des Datenaustauschs / von Anna Bohn. – Berlin : Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der HumboldtUniversität zu Berlin, 2018. – 111 S. : graph. Darst. – (Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft ; 431 ). DOI: 10.18452/1922
Filme stellen einen bedeutenden Teil der Bestände in öffentlichen Bibliotheken dar. Sie sind auch für wissenschaftliche Bibliotheken von wachsender Bedeutung. Aktuell sind Werktitel zu Filmen in der GND allerdings unterrepräsentiert; zu zahlreichen Filmen sind keine Normdaten in der GND vorhanden. Die vorhandenen Daten zu Werktiteln Film sind darüber hinaus sehr reduziert.

Der Beitrag plädiert dafür, die GND Erfassungshilfe für Werknormdatensatz Filme, Hörfunk- und Fernsehsendungen zu überprüfen und ergänzen, um Voraussetzungen für eine eindeutige Identifizierung von Werken und Interoperabilität zu schaffen. Orientierung bieten hierbei die Standards der Filmindustrie. Das Ziel ist, den Datenaustausch mit anderen audiovisuellen Communities, darunter der Filmindustrie, zu ermöglichen und Metadaten der Erschließung von Filmen in Bibliotheken und Archiven zu nutzen, um Werktitel Film in der GND zu generieren. Filmwerke eignen sich aufgrund der Tatsache, dass eine Vielzahl von Personen, Körperschaften und schöpferischer Gewerke an der Herstellung beteiligt sind, in herausragender Weise für die Verknüpfung und Vernetzung von Informationen und bieten ein großes Potential für die spartenübergreifende Öffnung der GND.

Der Beitrag baut auf dem Vortrag "GND - EIDR - ISAN. Normdaten audiovisueller Werke und Perspektiven des Datenaustauschs" im Rahmen des Panels "Schnittstellen zu Normdaten" auf dem Deutschen Bibliothekartag in Berlin 2018 auf.

10:00

Raum 308 (20p)

lead: Jürgen Kett

host: Reinhold Heuvelmann

Deep Dive Session

Session C3

Kurztitel: Tools

Anna Kasprzik

 

Sacherschließung und GND-Pflege: Intelligente Visualisierungen und Strukturprüfungsmechanismen

Anna Kasprzik hat Formale Linguistik, Informatik und Kognitionspsychologie studiert und in der Theoretischen Informatik promoviert. Danach hat sie das Referendariat für die vierte Qualifikationsebene in wissenschaftlichen Bibliotheken abgelegt und eine Weile für den Bibliotheksverbund Bayern gearbeitet. Ab 2016 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TIB Hannover tätig, und seit November 2018 an der ZBW, als Koordinatorin des Projektes "Automatisierte Sacherschließung". Ihre Schwerpunkte sind Wissensorganisationssysteme aller Art, also Fachvokabulare, Thesauri und Ontologien für spezifische Domänen, für interdisziplinäre Kontexte und für semantische Erschließung in Bibliotheken. Ihre Interessen umfassen alles, was sich als formale Struktur abbilden lässt.
Die tägliche Arbeit im Fachreferat mit der GND sowohl bei der Sacherschließung als auch bei der Pflege der GND birgt aktuell immer noch einige Hürden in sich, es sind Systemwechsel zur Recherche und zum Editieren notwendig, und die Bedienung der Systeme ist nicht immer intuitiv.

Die GND selbst weist strukturelle Lücken und Verwerfungen auf, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass beim Anlegen neuer Schlagwörter und Relationen dazwischen die Umgebungsstruktur nicht auf eine Weise sichtbar wird, die es erlaubt, potentielle und auszuschließende Kandidaten als Relationspartner auf einen Blick zu erfassen und so das Einführen von Fehlern in das Terminologienetz von vornherein zu vermeiden.

In dieser Sitzung wollen wir mit einer möglichst diversen Gruppe von Anwendern im Bereich der Sacherschließung (von Fachreferat bis Bibliotheksinformatik) diskutieren, wie eine intuitive Visualisierung der GND aussehen müsste, um dieses Informationsdefizit zu reduzieren, wie eine entsprechende Oberfläche gestaltet sein müsste, um eine solche Visualisierung nahtlos in den Workflow im Fachreferat zu integrieren (und je nach Zusammensetzung der Teilnehmenden auch, welche Software-Ansätze sich dafür eignen würden).

Desweiteren wollen wir von den Teilnehmenden möglichst viele strukturelle Phänomene in der GND einsammeln, die im Bibliotheksalltag wiederholt aufgefallen sind (fehlende oder nicht zutreffende Relationen -- bestimmte Typen? zyklische Verweise, inhaltliche Inkonsistenzen etc.) und die sich für konzertierte oder automatisierte Aufräumarbeiten eignen.

Adrian Pohl / Fabian Steeg

lobid-gnd: Die GND im Web für Endnutzer*innen und Entwickler*innen

Adrian Pohl ist spezialisiert auf den Bereich Datenmodellierung und RDF-Vokabulare und verantwortlich für das Projekt- und Produktmanagement des Linked-Open-Data-Teams (https://lobid.org/team) am Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz). Er ist Co-Vorsitzender des Programmkomitees der SWIB-Konferenz ("Semantic Web in Bibliotheken"). Adrian hat Abschlüsse in Kommunikationswissenschaft und Philosophie von der RWTH Aachen sowie in Bibliotheks- und Informationswissenschaft von der TH Köln.

Fabian Steeg ist Softwareentwickler mit Schwerpunkt Informationssysteme und Open-Source-Software und verantwortlich für  Webentwicklung und Datenverarbeitung im Linked-Open-Data-Team (https://lobid.org/team) am Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz). Er ist Mitwirkender in weiteren Open-Source-Projekten wie Eclipse, Metafacture und der JSON-LD-Java-Implementierung. Fabian hat einen Abschluss in Informationsverarbeitung, Allgemeiner Sprachwissenschaft und Geographie von der Universität zu Köln.
Mit lobid-gnd (https://lobid.org/gnd) bietet das Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) seit kurzem eine Rechercheoberfläche zum Durchsuchen der GND und eine Programmierschnittstelle zur Verwendung der Daten durch Anwendungsentwickler*innen. Die API bietet JSON-LD über HTTP an und ermöglicht auch Bulk-Downloads beliebiger Untermengen der GND. Außerdem gibt es eine OpenRefine Reconciliation API zur Verknüpfung von Daten mit der GND innerhalb von OpenRefine, einem Werkzeug zur Datenverbesserung und -verknüpfung.

In dieser Session werden wir kurz den Dienst und uns bekannte Use Cases vorstellen. Danach können Fragen zu dem Dienst beantwortet werden. Gerne nutzen wir die Gelegenheit, um Pläne und Wünsche für die weitere Entwicklung von lobid-gnd zu diskutieren.

Adrian Pohl

Partizipative (Weiter-)Entwicklung der GND-Daten und -Schnittstellen

Seit einigen Jahren sind die GND-Daten erfreulicherweise unter CC0 verfügbar. Angeboten werden die Daten von der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) auf mehrere Arten und Weisen in verschiedenen Formaten. Unter anderem gibt es den Online-Katalog, sowie die GND in den Formaten MARC, MARCXML und RDF, als Dump sowie über OAI-PMH oder SRU. Daneben gibt es noch den Dienst EntityFacts, der große Mengen von GND-Einträgen als JSON-LD zur Verfügung stellt.

Bei allen Daten und Schnittstellen müssen beizeiten Bugs gefixt werden sowie sinnvolle Änderungen und Verbesserungen durchgeführt werden. In dieser Session soll diskutiert werden, wie eine offene, partizipative und transparente (Weiter-)Entwicklung von Schnittstellen, Datentransformationen usw. stattfinden kann. Als Ergebnis kann eine priorisierte Liste von Wünschen an die DNB zur weiteren Öffnung des Enwicklungsprozesses entstehen.

Die Session ist auch und gerade vor dem Hintergrund des Aufbaus einer "Expertenteam GND-Development" relevant und richtet sich in erster Linie an Menschen, die an einer Mitarbeit in einer solchen Gruppe interessiert sind.

10:00

Raum 037 (20p)

lead: Ruth von dem Bussche

host: Martha Rosenkötter

Deep Dive Session

Session D3

Kurztitel: Provenienzforschung

Ruth von dem Bussche

Entitäten insbesondere Personendaten in der Provenienzforschung

Studium an den Unversitäten Münster, Bonn und London.

2001 Dissertation zu einem Zeichnungsbuch des 15. Jahrhunderts in der Sammlung des Castello del Buonconsiglio in Trient
2002 wurde die Arbeit mit dem Wolfgang-Ratjen-Preis des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München ausgezeichnet

Beruflicher Werdegang:

Seit 1997 Tätigkeit für verschiedene Fotoarchive: Fototeca der Bibliotheca Hertziana, Rom; Fotothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz; Westfälisches Bildarchiv des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, Münster

Seit 2004 selbstständige Tätigkeit in verschiedenen Digital Humanities Projekten: Datenbankpublikationen, online Publishing, kollaborative Forschungsumgebungen, semantische Suchmaschinen

Mitgliedschaften:
Mitglied im Arbeitskreis Provenienzforschung
Die Provenienzforschung und Forschung zum NS-verfolgunsbedingten Kulturgutverlust kann sich auf eine relativ große Zahl an Datenbanken und Webangeboten stützen, die Informationen verschiedener Art (Kunstwerke, Personen, Geoinformationen, Institutionen) zur Verfügung stellen. Teils sind diese Informationen so strukturiert, dass eine weitere Nutzung ohne allzu großen Aufwand möglich ist, teils müssen diese Daten ausgelesen, redaktionell überarbeitet, vereinheitlicht und normalisiert werden, um am Ende projektübergreifend nutzbar zu sein.

Personen bilden eine wichtigen inhaltlichen Link zwischen historischen Ereignissen wie auch institutionellen Verflechtungen und sind damit ein Dreh- Angelpunkt für viele Projekte. Für die technische Umsetzung sind dabei klare Ids eine wesentliche Voraussetzung.

Derzeit setze ich Personenentitäten in einem HERA-geförderten Projekt (www.transcultaa.eu) ein. Aufbereitete Personendaten werden dabei in einer semantischen Suchmaschine (OpenSemanticSearch) genutzt. Dabei verfolgt die Arbeit mit Personendaten zwei Ziele: Wo finde ich Datenbestände, die für das Projekt relevant sind und nachgenutzt werden können? Wie kann das Projekt am Ende seine Daten anderen zur Nachnutzung zugänglich machen?

Über dieses Projekt hinaus ist es mein Ziel über den Austausch mit Fachkollegen sowie das maschinelle Verarbeiten von Webseiten eine Personendatenbank zu Beteiligten und Betroffenen von Kunstraub und Kulturgutverlusten zu erstellen und die notwendige Verlinkung über GND und Wikidata zu realisieren. Dabei stehen GND und Wikidata derzeit in einem gewissen Konkurrenzverhältnis. In der praktischen Arbeit ist Wikidata sehr viel besser API-ansprechbar und inhaltlich umfangreicher. Gleichwohl weiss ich durch praktische Anwendung die Möglichkeiten des BEACON-Service sehr zu schätzen.

Sabrina Werner / Anja Ruth Dreiser

 

Die Bedeutung von Normdaten für die „Forschungsdatenbank Provenienzrecherche“

Anja R. Dreiser: Magisterstudium der Islamischen Kunstgeschichte und Archäologie, Kunstgeschichte und Islamwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2000-2006. Volontariat zur Wissenschaftlichen Dokumentarin beim SWR mit begleitendem Zertifikatslehrgang an der FH Potsdam, Institut für Information und Dokumentation (IID). 2011-2012 Dokumentarin im MARE-Team des BSZ Konstanz, 2012-2018 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Professur für Islamische Kunstgeschichte und Archäologie, Universität Bamberg.



Sabrina Werner: Bachelorstudium der Europäischen Kulturgeschichte, Kunstgeschichte und Geschichte der Frühen Neuzeit in Augsburg und Pisa, sowie Masterstudium der Kunst- und Kulturvermittlung in Bremen. Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Stiftung Historische Museen Hamburg/Museum für Hamburgische Geschichte, u.a. in der digitalen Sammlungserschließung 2009-2016, sowie Tätigkeiten im privatwirtschaftlichen Sektor u.a. für Firmenarchive und im E-Commerce. 

Die Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste ist national und international der zentrale Ansprechpartner  zu Fragen unrechtmäßiger Entziehungen von Kulturgut in Deutschland im 20. Jahrhundert. Sie fördert durch Zuwendungen Provenienzforschung in deutschen Kultureinrichtungen und setzt dadurch die Prinzipien der 1998 verabschiedeten Washingtoner Erklärung um, zu der sich Deutschland in der "Gemeinsamen Erklärung" von 1999 bekannt hat. Die Ergebnisse aus den geförderten Projekten werden der Wissenschaftscommunity derzeit über ein Webportal wieder zugänglich gemacht. Sie sollen künftig mit weiteren wichtigen, vom Zentrum erarbeiteten Informationsbeständen zur Provenienzrecherche in einer Forschungsdatenbank zusammen geführt und inhaltlich wesentlich optimiert erschlossen werden. Eine große Herausforderung stellt hierbei die Normierung heterogener Datenbestände dar. Da die Provenienzforschung in erster Linie als eine prosopografische Forschung verstanden werden kann, spielen insbesondere Personendaten und deren Verifizierung eine sehr wichtige Rolle. Hier bietet sich ein großes Potential für eine kooperative Zusammenarbeit und beidseitige Informationsanreicherung in der GND, die bereits jetzt als Verifizierungsinstanz in der inhaltlichen Erschließung genutzt wird. Potential und Grenzen einer kooperativen Zusammenarbeit werden in diesem Beitrag erörtert und zur Diskussion gestellt.

10:00

Sessionspace E3

Raum Exilmuseum (20p)

 

DDS

Session E3

Kurztitel: Regeln

Relevanzkriterien / Regelwerk

Renate Behrens (Lead) / Simone Bleuler

Deep Dive Session "Regelwerk und Normdaten"

Susanne Laux

Eine Frage der Relevanz. Archivische Perspektiven zur Aufnahme neuer Datensätze in die GND

10:00

Sessionspace F3

Kurztitel:

Tagungsraum (20p)

DDS

Session F3

Kurztitel: GND-Mapping

 

Yvonne Jahns (Lead, Host)

GND gemappt

Jakob Voß

Ein Überblick von GND-Mappings

10:00

Hands-on Workshop W3

ITSchulungsraum

(15p)

Workshop

GND Hands on Lab W3

Julijana Nadj-Guttadin

10:00

GNDExpo

Expo3

Zeit für die Gemeinschaftsaktion und Ausstellung

 

10:00

Vortragssaal

Kurztitel:

Talk 3.1

15min & 10min Q&A

GND für Verlage - Synergien und Herausforderungen

Alexander Haffner

10:30

Vortragssaal

Kurztitel: Bauwerke

Talk 3.2

15min & 10min Q&A

GND für Bauwerke: Ausbau zum Knotenpunkt im semantischen Kulturdatennetz

 

Angela Kailus

11:00

Vortragssaal

 

 

 

10:00

Exilarchiv & Depot

Rundgang

Dauerausstellung & American Guild …  R3.1

 

10:00

Bibliotheksgebäude

Rundgang

Hausführung mit Blick auf GND R3.2

 

11:30

Lobby

Kaffeepause

Kaffee/Tee/Wasser

 

11:45

Vortragssaal

Teasersession

Die Sessions des vierten Blocks stellen kurz (1 Minute) ihre  Themen vor; 15 Min. einplanen für 14 Personen

Jürgen Kett / bfisch

12:00

variae

Deep Dive Sessions IV

Je Session 45 Min Zeit, davon ca 15 Min (inkl. Verständnisfragen) Präsentation des zu bearbeitenden Themas

Wer mag, kann sich sich natürlich schon im Vorfeld entscheiden, welche Session er/sie besuchen möchte. Zu Beginn der Teaser zu jedem Block stehen die Hosts schon am hinteren Wandbogen für die Gruppen bereit. Wer sich schon für eine Session entschieden hat, kann sich daher direkt zu "seinem" host begeben oder für die Talks im Saal sich gleich einen schönen Sitzplatz suchen. Das erleichtert uns die Organisationsarbeit sehr. Danke!

12:00

Sessionspace A4

Raum 404 (40p)

Kurztitel:

 

talk

Session A4

Kurztitel: Erfassungssysteme

 

Andreas Dan (Lead)

Die Bedeutung der ARD-Normdatenbank für die Metadatendistribution in der ARD

Gilles Bülow

 

Normdatengeber-neutrales Repository für sammlungsorientierte Erfassungssysteme

12:00

Sessionspace B4

Raum 436 (20p)

 

DDS

Session B4

Kurztitel: GND-Ontologie

Lindenthal / Balzer / Schulze / Vizthum

 

GNDO-gestützte Erschließungshilfen für Museumsobjekte

Anna Kasprzik / Lars Svensson (lead) /  Hartmann

Weiterentwicklungs- und Anwendungspotentiale der GND-Ontologie

 

12:00

Sessionspace C4

Raum 308 (20p)

 

DDS

Session C4

Kurztitel: Museum

 

Ramon Voges (Lead) / Stephan / Wahlbach / Hohmann

 

Objekte – Daten – Standards: Die GND im Museum

 

Josef Focht (confirmed)

Die GND in Wissenschaftsmuseen und ihren Wissensressourcen

 

Alexander Herschung confirmed

 

Erschließung von Archiv- oder Museumsbeständen mit Blick über den Tellerrand

12:00

Sessionspace D4

Raum 037 (20p)

 

Talk

 

Session D4

 

Kurztitel: Klassifikationen

Langtitel: Verknüpfung von GND und Klassifikationen. Auswirkungen auf die Nutzung und fachliche Arbeit in Bibliotheken und Archiven

Nils Meyer (Lead)

 

Sachklassifikation und automatische Datenanreicherung. Thematische Zugänge im Archivportal-D

Louise Rumpf

 

12:00

Sessionspace E4

Raum Exilmuseum (20p)

 

DDS

Session E4

Kurztitel: Dubletten

Marcel R. Ackermann (Lead) / Koref. Reitz /Roy / Müller STATUS ?

Praxis der Autoren-Disambiguierung

Martin Lüpold / Koref. Ernst-Mobelli / Spinnler

confirmed

 

Umfangreiche Kulturdaten auf dem Weg in die GND - sind Importe und Massenkorrekturen eine realistische Option?

 

12:00

Sessionspace F4

Tagungsraum (20p)

 

Talk

Session F4

 

Kurztitel: Webformular / ISO 5127

Jens Lill (Lead, Host); confirmed

GND-Webformular: Personenerfassung im Museum. Ein Erfahrungsbericht.

Sylvia Asmus / Koref. Hasenclever

 

abgesagt

Axel Ermert

Terminologie des Informationsbereichs und GND - Gegenseitige Befruchtung

12:00

GNDExpo

Expo4

Zeit für die Gemeinschaftsaktion und Ausstellung

 

12:00

Vortragssaal

Kurztitel:Wikidata

 

Talk 4.1

15min & 10min Q&A

Jens Ohlig T4.1 confirmed

Kurztitel: Wikidata

Wikidata, Wikipedia und die GND — Normdaten im Wikiversum

 

12:30

Vortragssaal

Talk 4.2

15min & 10min Q&A

Joachim Neubert  T4.2 confirmed

Chancen und Herausforderungen einer komplementären Nutzung von GND und Wikidata

 

 

13:00

Lobby

Mittagspause

Snacks

 

14:00

Vortragssaal

Wrap up Final

Aus den beiden Deep Dive Session Blöcke werden wichtige Punkte im Plenum präsentiert und auf zB großen Pinnwänden festgehalten.

Am Ende folgt noch ein Ausblick was geplant ist.

Jürgen Kett / bfisch

15:00

 

 

Ende der GNDCon mit Kaffeeangebot & Kaffeestückchen zum Ausklang

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