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Ungefähr ein Dutzend Software-Unternehmen und Vertreter aus den Sparten Museen und Archive waren der Einladung zum Workshop in Frankfurt am 12. Oktober 2023 gefolgt. Gastgeberin war die Arbeitsstelle für Standardisierung an der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) in ihrer Funktion als Trägerin der technischen und organisatorischen Infrastruktur der Gemeinsamen Normdatei (GND). 

Es geht um eine verbesserte Datenqualität der Sammlungsdaten durch die Verknüpfung mit der Gemeinsamen Normdatei. Als dringender Wunsch auf dem GND Forum Museen und Sammlungen formuliert, im Leitfaden des Deutschen Museumsbundes, aber auch in anderen Communities bereits gespiegelt, wollten wir direkt mit Softwareanbietern ins Gespräch kommen, deren Produkte die Erschließungsarbeit in Museen, Sammlungen und Archiven unterstützen. Ziel des Treffens war es herauszufinden, wie man das Einbinden von GND-IDs in der alltäglichen Erfassungsarbeit leichter machen kann. Es soll einfacher werden, Aussagen zum Objekt, wie zum Beispiel zu Akteuren, zu Orten oder zu Sachbegriffen mit Entitäten der GND zu verknüpfen. In einem Datensatz zu einem Sammlungsgegenstand können theoretisch viele GND-IDs eingetragen werden, aber eben oft noch nicht in der Praxis. Der Workshop war daher ein Auftakt für eine möglichst intensive und fruchtbare Zusammenarbeit im Sinne einer verbesserten Datenqualität durch die vereinfachte und integrierte Nutzung der Gemeinsamen Normdatei in der Erschließung an Museen, Sammlungen und Archiven zwischen Software-Anbietenden und Software-Nutzenden. Zusammen wollen wir lernen, was wir verbessern können und vermitteln, wie breit der Bedarf an vernetzten Daten in der Forschung, in Museen und Archiven schon ist. Mit einem Carpe Diem für ein semantisches, maschinenlesbares Datennetz, dass allen Menschen einen schnellen und einfachen Zugang zum Kulturwissen eröffnet, begrüßte Frau Ute Schwens, stellvertretende Generaldirektorin der DNB, die Gäste im Raum 404.

Im ersten Drittel des Treffens wurde der Bedarf an einer vereinfachten Integration der GND aus der Perspektive der Museen, Archive und der Deutschen Digitalen Bibliothek geschildert. Abgerundet wurde dieser Part durch Kurzpräsentationen zur maschinell unterstützten Nachnutzung der GND über die lesende Schnittstelle, die von lobid zur Verfügung gestellt wird und die Visualisierungen der GND-Entitäten in unterschiedlichen Facetten im GND Explorer. Die Präsentationen sind nebenstehend einzeln aufgelistet. Im zweiten Drittel erarbeiteten die Teilnehmenden eine gemeinsame Übersichtskarte zum Status-quo. Das Potential der GND wird von den vertretenden Softwareprodukten klar erkannt und der aufgezeigte Bedarf zum Teil schon aufgegriffen. Fast alle Software-Produkte unterstützen nicht nur die Integration von GND-IDs zu Personen, sondern berücksichtigen alle Satzarten, wie die nachstehende Galerie der Landkarte zeigt.

Zum Anzeigen der Bilder in besserer Qualität bitte darauf klicken. Hinweis zu den Bildrechten: DNB, CC BY SA

Personen

Körperschaften


Geografika

Konferenzen

Werke

Allgemeinbegriffe


Präsentationen
Impulsvorträge

Domenic Städtler "Die Minimaldatensatz-Empfehlung für Museen und Sammlungen und die Einbindung von Normdaten-URIs" Folien

Johannes Haslauer und Fabian Näser "Erschließung in der Archivwelt - der lange Weg vom Papierregister zur normierten Erfassung" Folien
Adrian Pohl "lobid als lesende Schnittstelle zur GND" Folien
Jürgen Kett "GND Explorer. Das GND.network sichtbar machen" Folien

Sarah Hartmann

"...Und wenn es den GND-Datensatz noch nicht gibt?" Folien

und weiterführende Links:

GND Website: https://gnd.network/Webs/gnd/DE/Home/home_node.html

GND Explorer: https://explore.gnd.network/

Minimaldatensatz: www.minimaldatensatz.de

Dabei nutzen viele der Kunden der verschiedenen Softwareprodukte überwiegend die Option, innerhalb der eigenen Datenbank eigene lokale Normdatensätze, beispielsweise zu wiederkehrenden Akteuren in der Sammlung des Hauses, zu pflegen. Dort erfolgt dann auch konkret, falls die Entität vorhanden ist, die Verknüpfung mit der entsprechenden GND-Entität. Dies gilt insbesondere für Datensätze zu Personen und Körperschaften. Außerdem ist es in den meisten Softwareprodukten möglich, in einem Objektdatensatz zu einem externen Normdatensatz, wie der GND, zu verknüpfen oder gar die Nennung im Freitextfeld möglich. Wie der Vertreter der Firma Axiell mit Zustimmung aller betonte: "Der Kunde bekommt natürlich, was er will." Doch noch ist die differenzierte Ausweisung von Normdaten-IDs im eigentlichen Datensatz zum Objekt in eigenen Datenfeldern eher selten. Zwar beobachten insgesamt alle Anbietenden einen klaren Trend zur Standardisierung, der in den letzten Jahren auf jeden Fall an Momentum gewonnen hat, aber die Einsicht, dass die Vernetzung der eigenen Daten mit Normdaten einen Mehrwert für die Häuser darstellt, sei noch ausbaufähig.

Zum Ende des Arbeitreffens Arbeitstreffens einigten sich die Anwesenden, diesen Austausch im Interesse des Ausbaus der Datenvernetzung fortzusetzen. Konkret bedeutet dies, dass man gemeinsam an folgenden Aufgaben arbeiten möchte:

  • Die Reconciliation-API im lobid-Portfolio des hbz soll standardisiert werden.
  • Die Anerkennung des Nutzens von Mappings interner Vokabulare auf die GND soll stärker gefördert werden.
  • Die differenzierte Einbindung verschiedener Normdaten und Thesauri je nach Datenfeld soll leichter werden.
  • Die Möglichkeiten, um nicht-valide Metadaten in GND-Datensätzen (z. B. Zeitangaben) zu verringern bzw. als solche zu kennzeichnen, sollen weiter diskutiert werden. 
  • Die Möglichkeiten für einen Abgleich der Sammlungsdaten mit der GND und für den schreibenden Zugriff in der GND, um benötigte GND-IDs anzulegen, sollen bekannter werden.

Dazu soll ein digitaler Arbeitsraum für die verteilte Arbeit in unterschiedlichen Arbeitsgruppen, an denen sich die Anwesenden einbringen wollen, eingerichtet und der Informationsfluss durch die Einrichtung einer Mailingliste verbessert werden. Ungefähr in einem Jahr möchte man sich wieder treffen, um die erzielten Fortschritte zu bewerten. Das heißt, jetzt gilt es, das kommende Jahr zu nutzen, um sich gemeinsam und je nach Interesselage darauf zu verständigen wie und möglicherweise mit welchen weiteren Partnern man die oben nur skizzierten Aufgaben angehen will.

Wie erfolgt die Einbindung der GND?

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