Definition

Unter Amateurfilmen sind diejenigen filmischen Erzeugnisse zu verstehen, die von Privatpersonen (Laien) oder Betrieben und Institutionen, die nicht zum Rundfunk- und kinematografischen Bereich gehören, produziert wurden und i.d.R. nicht kommerziell weiterverbreitet werden. Innerhalb von Gedächtnisinstitutionen können sie u.a. aus Behördenüberlieferung, sonstigen staatlichen Institutionen (insbesondere aus dem Bereich Kunst und Kultur) sowie aus dem nichtstaatlichen Bereich (Nachlässe von Politikern, Journalisten, Künstlern und sonstigen Personen der Zeitgeschichte) stammen.

Beispiele

Videodokumentationen von Polizeieinsätzen: Hierbei handelt es sich um dienstlich von Polizeibeamten oder in deren Auftrag erstellte Videoproduktionen, etwa in Zusammenhang mit Zwischenfällen bei einer Demonstration. Entstehungszweck ist die Überwachung der öffentlichen Sicherheit und ggf. die Beweisaufnahme bei Rechtsverstößen. Für Gedächtnisinstitutionen sind diese Aufnahmen aufgrund des potenziellen zeitgeschichtlichen Dokumentationswerts interessant (z.B. Aufnahmen vom sogenannten „Schwarzen Donnerstag" im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um das Projekt „Stuttgart 21“).

Aufführungsvideos eines Staatstheaters: Sie gehören ebenfalls zur Überlieferung staatlicher Institutionen und dienen v.a. der Dokumentation der Aktivitäten der jeweiligen Institution.

Videoaufzeichnungen von Parlamentssitzungen: Diese Aufzeichnungen dienen der Dokumentation der allgemeinen Parlamentstätigkeit und als Ergänzung der stenografischen Aufzeichnungen, da auch Gestik und Mimik der beteiligten Personen festgehalten werden können. Sie besitzen einen besonders hohen historischen Dokumentationswert und werden nicht selten auch von Rundfunkanstalten verwertet.

Film- und Videoaufzeichnungen von Gerichtsverhandlungen: Auch hier besteht, je nach Bedeutung des gefilmten Prozesses, ggf. ein sehr hoher historischer Dokumentationswert und die Möglichkeit der späteren Verwertung durch Rundfunkanstalten.

Private Videoaufzeichnungen: Hierbei handelt es sich um die große Masse der Amateurfilme. In Zeiten des analogen Films verblieben diese Produktionen meist im engen familiären Kontext. Zu einer großen Verbreitung von Amateurfilmen trugen gleichermaßen Videoportale wie YouTube und die Entwicklung von Handykameras bei. Inhaltlich betrachtet wird hier das gesamte Lebensspektrum abgebildet.

Sowohl in technischer als auch in inhaltlicher Hinsicht gibt es eine große Bandbreite unterschiedlicher Ausprägungen von Amateurfilmen. Entsprechend unterschiedlich sollten diese Probleme gelöst werden, je nachdem, von wem die Filme archiviert werden. Die nachfolgenden Empfehlungen unterscheiden daher zwischen Privatanwendern, kleineren, mittleren und größeren Einrichtungen.

 

 

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