The Bill Kruse Wild Life Collection (Foto von Myotus via Wikimedia Commons, Lizenz CC BY SA )
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Termin

MONTAG 7. JUNI 2021

Slot 3: 13:30 - 15:00 Uhr

190 Teilnehmende


MiniCon
GND

Siehe auch: Runde der Resümees Tag 3 Fokus: Öffnen


Video-Mitschnitt GND als Bindeglied


Die GND als Bindeglied zwischen Kultureinrichtungen

Was verbindet Kultureinrichtungen und was trennt sie im Bereich Normdaten und deren Nutzung? Wie kann eine gemeinsame Weiterentwicklung unter den gegebenen Bedingungen gelingen und was kann und muss die GND hierzu beitragen?

Seit mehreren Jahren suchen Kultureinrichtungen aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Archive, Bibliotheken und Museen nach Wegen, ihre Bestände mit gemeinsamen Standards zu erschließen. Gemeinsam heißt hier aber nicht, dass alle einen gemeinsamen Standard nutzen und sich streng an Regelungen halten, die für alle gelten. Diese Annahme wurde bereits in den Anfängen der Zusammenarbeit der Kultureinrichtungen als nicht realistisch und auch nicht zielführend verworfen. Zu verschieden sind die vorliegenden Ressourcen, die Organisationsstrukturen und auch die Zielgruppen. Diese Ausgangslage ist jedoch nicht kontraproduktiv, sondern vielmehr motivierend. Gegenseitiges Verstehen und die Bereitschaft zum gemeinsamen Lernen und zur Weiterentwicklung der bestehenden Instrumente sind vielmehr die Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit. Hierbei ist die Gemeinsame Normdatei (GND) bereits jetzt ein wichtiges Bindeglied. Aber auch sie muss sich weiterentwickeln und sich den neuen Herausforderungen stellen. Diese sind bei weitem nicht nur inhaltlicher, sondern auch organisatorischer Art.

Bereits jetzt gibt es eine gelebte Zusammenarbeit zwischen Kultureinrichtungen und Forschungsprojekten, die sich mit der gemeinsamen Erschließung von Kulturgütern befassen. Die Kompatibilität der vorhandenen Standards und die Austauschbarkeit von Metadaten sind hier die Arbeitsschwerpunkte. Gleichzeitig fließen wichtige Anforderungen und Vorschläge aus den Bereichen der Spezialmaterialen zurück in die Weiterentwicklung internationaler Standards. So befassen sich zahlreiche Arbeitsgruppen des Standardisierungsausschusses mit der Erschließung von Sondermaterialien wie Handschriften, Bildern, Archivalien in Literaturarchiven oder Musikressourcen und deren Anforderungen an die GND. Durch die breite Expertise in diesen Arbeitsgruppen ist eine internationale Vernetzung gewährleistet und die Anbindung an weltweite Standardisierungswerkzeuge gegeben.

Neben den Informationen, die die Referent*innen zu ihrem jeweiligen Thema gegeben haben, ging es vor allem um den Austausch im Gespräch. Fragen, Anregungen und Diskussionspunkte waren deshalb sehr willkommen.



Referent*innen

Renate Behrens (Arbeitsstelle für Standardisierung (AfS), DNB)

Dr. Claudia Fabian (Bayerische Staatsbibliothek (BSB))

Andrea Joosten (für die AG Künstlerbücher des Standardisierungsausschusses (STA))

Angela Kailus (Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg (DDK))

Alice Robinson (Zentralbibliothek Zürich)

Nachfolgend einige wenige Punkte aus den Vorträgen:

Die MiniCon war als ein Forum für die verschiedenen Communities gedacht, die sich in den letzten Jahren intensiv mit den Voraussetzungen und Konsequenzen der Öffnung der GND befasst haben. Eine der etabliertesten Gemeinschaften in diesem Kontext sind die Arbeitsgruppen des Standardisierungsausschusses (STA-AGs).  Dreh- und Angelpunkt für viele dieser Arbeitsgruppen, die sich über die Erschließung unterschiedlicher Materialien und Themen, von Künstlerbüchern bis hin zu Audiovisuellen Medien, austauschen, sind die Normdaten der GND, wie Renate Behrens in der Einführung zur MiniCon “GND als Bindeglied” betonte. Dort stellten einzelne STA-AGs ihre Arbeitsschwerpunkte vor. Claudia Fabian führte in ihrer Darstellung der Arbeit der STA-AG Handschriften den Wert der GND im Erschließungsalltag für Handschriften aus. In die Heterogenität der wissenschaftlichen Erschließung bringt die GND eine gewisse Ordnung, stellte Claudia Fabian fest. Insbesondere die Werkbegriffsmodellierung im WEMI-Konzept der RDA sei gut für die Erschließung von Handschriften nutzbar. Auch die STA-AG Bild hat ihren Arbeitsschwerpunkt auf die Referenzierung von unterschiedlichen Objekten auf ein Werk gelegt. Alice Robinson stellte in der MiniCon zu den STA-AGs eine erste Bilanz zur Öffnung der bibliothekarischen Konzepte der Modellierung des Werkbegriffes für die Bilderfassung vor. Die zentrale Frage lautete: Wann ist ein Bild ein Werk? Das Werk mit einer GND-ID ist der Referenzpunkt, auf den sich weitere Entitäten der Sammlung beziehen können. Andrea Joosten veranschaulichte in ihrem Beitrag die konkrete Arbeit in den Arbeitsgruppen am Beispiel der AG Künstlerbücher. Während diese noch um einen Konsens für neue Standards in der Terminologie zur Beschreibung der Objekte ränge, entwickelten die Künstler*innen schon längst neue Formen, die wieder neue Terme erforderten. Eine nie endende Arbeit. Wie auch Harald Sack in seiner Keynote anmerkte, läuft sie Gefahr, schneller veraltet als vereinbart zu sein. Dennoch, ohne jene Vereinbarungen gäbe es eben auch keine Normdaten. Um Anschlussfähigkeit als Voraussetzung für Vernetzung ging es Angela Kailus. Sie schlug in ihrem Vortrag zu NFDI4Culture eine Brücke zur Keynote von Harald Sack. Zwar unterstützten einerseits Normdaten die Ausbildung von Wissensgraphen im Sinne von FAIR Data, doch andererseits, so fragte sie kritisch: Wie FAIR sind die Daten in der GND eigentlich selbst? Hier waren sich alle Referent*innen und Gäste der Session einig, dass Handlungsbedarf in Bezug auf Konsistenz, Erweiterung der Anwendungsprofile über das vorwiegend von Bibliotheken genutzte RDA-Regelwerk hinaus und die erleichterte Anwendung bestehe. 

Materialien der Referent*innen
Renate Behrens (DNB)

Zusammenbringen, was nicht immer zusammen passt -
Die Sonderarbeitsgruppen des Standardisierungsausschusses

 
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Artikel zum Thema im Dialog 2021/1 ab Seite 24 ff .

Claudia Fabian (Bayerische Staatsbibliothek)

Relevanz der GND für die Handschriftenerschließung

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Andrea Joosten (AG Künstlerbücher)

Die Definitionsfragen der AG Künstlerbücher und ihre Auswirkung auf die Arbeit mit der GND

Künstlerbücher werden in Bibliotheken, Museen und Archiven gesammelt und erschlossen. Erforscht werden sie von Kunsthistoriker*innen, Literaturwissenschaftler*innen, Buchhistoriker*innen, Bibliothekar*innen etc. Die AG Künstlerbücher hat sich über einen sehr langen Zeitraum intensiv mit Terminologiefragen beschäftigt. Nicht nur die Erschließung der Künstlerbücher wird in Bibliotheken, Museen und Archiven traditionell sehr unterschiedlich gehandhabt, auch die Definitionen der verwendeten Begriffe unterscheiden sich z. T. erheblich. Der Vortrag erläutert, wie die AG Künstlerbücher mit dieser Situation umgeht und welche Hinweise und Wünsche sie an die GND-Verantwortlichen richtet.


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Angela Kailus (DDK)

NFDI4Culture, GND und vernetzte Forschungsdaten zu Kulturgütern
Abstract

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Alice Robinson & Daniel Scheidegger (ZB Zürich, für die AG Bild)

Bilderschließung mit der GND: Eine kleine Revolution?

Die AG Bild (D-A-CH Gremium) hat vom Standardisierungsausschuss den Auftrag erhalten, ein RDA-Regelwerk für bildliche Ressourcen zu entwickeln. Was unterscheidet Bilder bei der Erschließung von anderen Ressourcen? Was sind die besonderen Bedürfnisse dieser Community? Gibt es spezielle Themen bezüglich der Verwendung und Entwicklung der GND? Die Beschäftigung der AG Bild mit der GND stellt Erstere vor neue Herausforderungen und bietet gleichzeitig interessante Chancen.

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Folien gesamt

Alle Präsentationen in einer zusammengefasst:

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