4. GND-Forum Archiv - Normdaten in der archivischen Erfassung

Die Archive organisieren sich

Das 4. GND-Forum Archiv am 23. September 2024 (online) erfreute sich mit rund 120 Teilnehmenden großen Zuspruchs. Wie in den vorherigen Veranstaltungen auch zeichneten Kolleginnen und Kollegen von der Arbeitsstelle für Standardisierung an der DNB, dem Hessischen Landesarchiv, den Staatlichen Archiven Bayerns, dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, dem Bundesarchiv sowie dem Landesarchiv Baden-Württemberg mit der dort angesiedelten GND-Agentur LEO-BW-Regional für die Organisation verantwortlich. Im Vordergrund standen dieses Mal neben Updates bei der GND-Entwicklung und Impulsvorträgen vor allem die Handreichungen, die in den drei Arbeitsgruppen entstehen und die der Archivcommunity die Arbeit mit der GND erleichtern sollen. Die Breakout-Sessions dienten dem Feedback und dem Austausch über die entstehenden Papiere.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer:innen, einem Programmüberblick sowie Hinweisen zu Technik und Organisation durch Dr. Mirjam Sprau (Bundesarchiv) und Andrea Langner (Hessisches Landesarchiv) stellten Verena Mack und Dr. Patrick Leiske (Landesarchiv Baden-Württemberg) die Referent:innen vor.

GND-Update

Barbara Fischer berichtete über den Ausbau der GND-Infrastruktur zur Integration neuer Communities. Die Information der GND-Interessierten erfolgt insbesondere durch die GND-Website, Papers und Videos. Zwei modulare E-Lectures richten sich an User und Editoren der GND-IDs. Der Dialog findet sowohl virtuell als auch vor Ort statt. Die fachgruppenspezifischen GND-Foren (Archive, Bauwerke, Museen und Sammlungen, Performing Arts, Text+ etc.) dienen sowohl der Information als auch dem Aufbau von Netzwerken zur aktiven Beteiligung. Workshops und E-Learnings sollen Best Practices in der Anwendung der GND vermitteln. Für die Nutzung der GND können verschiedene Tools wie der GND Explorer, die Lobid-GND, die OGND und die Metadatendienste der DNB eingesetzt werden. Zur Verknüpfung von archivischen Beständen mit GND-Daten, zur Sicherung der Metadatenqualität, zur Disambiguierung, zum GND-Abgleich und zur Zugänglichmachung stehen bewährte Werkzeuge wie Beacon-Dateien oder OpenRefine zur Verfügung. Zur GND-Integration in der archivischen Erfassung soll die Einbindung der GND in verschiedene archivische Erschließungssoftware forciert werden. Hierzu hat im Oktober 2023 ein erstes Softwareentwicklertreffen bei der DNB stattgefunden. Die GND-Einbindung soll dadurch erweitert und perspektivisch auch teilautomatisiert werden, um ein Bewusstsein für hohe Metadatenqualität zu schaffen und das Mapping zwischen Hausvokabularen und der GND zu unterstützen. In Zukunft soll dazu die Integration der Reconciliationservices des HBZ in die GND-Plattform erfolgen. Damit das Mitschreiben an der GND einem größeren Personenkreis ermöglicht werden kann, ist ein Aufbau weiterer GND-Agenturen und –Redaktionen erforderlich, um die einzelnen Erfasser:innen im deutschsprachigen Raum möglichst flächendeckend betreuen zu können. Neben der produktiv arbeitenden archivischen Agentur Leo-BW regional befinden sich derzeit die Agenturen data4kulthura (Thüringen), Hessisches Kulturerbe mit einer Redaktion Bauwerke, Text+ (SUB Götingen), NFDI4Memory, die Agentur beim Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz und die Redaktion für Provenienzerschließende bei der bei der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Planung oder im Aufbau.








Die Folien von Barbara Fischer (Deutsche Nationalbibliliothek, AfS) mit Nachrichten aus der GND-Kooperative

Präsentation der Produkte der einzelnen Arbeitsgruppen

Nach einer Anmoderation mit einer kurzen Vorgeschichte der einzelnen Arbeitsgruppen und Produkte durch Andrea Langner gaben die AG-Sprecher:innen jeweils einen Überblick über den Sachstand ihrer jeweiligen Arbeitsergebnisse und Produkte.

Für die AG Archivische Erschließung mit der GND, die sich um den Austausch rund um die Erschließung mit archivischen Normdaten kümmert, stellte Dr. Mirjam Sprau das Positionspapier „Archivische Relevanzkriterien zum Einsatz von GND-Normdaten im Archiv“ vor. Die AG möchte damit archivisch begründete Kriterien zur Anlage neuer Normdaten liefern, intensive fachliche Diskussionen anstoßen, sich in die GND-Kooperative einbringen sowie Dateneinspielungen vorbereiten und begleiten. Im Vorfeld ist es daher wichtig, Verknüpfungspotenziale möglicher GND-Normdatensätze angemessen einzuschätzen. Als grundlegendes Kriterium gilt das Vorhandensein nachweisbarer Unterlagen in mehr als einer Kultureinrichtung.

Falls dieser Nachweis aufgrund mangelhafter Erschließung nicht zweifelsfrei erbracht werden kann, gibt es Indizien für die Anlage neuer Personennormdaten -wie eine nachweisbare historische Bedeutung in einer bestimmten Region, die Einstufung als Person der Zeitgeschichte, der Status als Opfer einer Diktatur oder die Veröffentlichung von Informationen für ein wissenschaftliches Forschungsprojekt. Für Körperschaften kommen insbesondere historische Vorläufer von bereits angelegten Körperschaften in Betracht. Dasselbe gilt auch für Geografika. Ortschaften und Siedlungsplätze sollten für die Einspielung per Liste jeweils im Sprengel eines GND-aktiven Archivs liegen. Als weiteres Kriterium für GND-relevante Personen, Geografika oder Körperschaften dient die Tatsache, dass die entsprechende Entität aus archivischer Sicht eine Provenienzstelle darstellt.

Die Handreichung möchte also spezifisch archivische Kriterien für die Entitätstypen Personen, Körperschaften und Geografika herausarbeiten. Für weitere Entitätstypen wie Sachbegriffe, Werke und Konferenzen ist eine Neuanlage ebenfalls immer dann sinnvoll, wenn zu diesen Entitäten nachweisbar Unterlagen in mehr als einer Kultureinrichtung vorliegen.

Für die AG Information und Wissensvermittlung stellten Simon Göllner (Hessisches Institut für Landesgeschichte) und Dr. Stephanie Marra (Universitätsarchiv der TU Dortmund) den Entwurf einer Handreichung zur Nutzung von Normdaten im Archiv vor. Ziel dieser Handreichung ist die Motivation zum breiteren Einsatz von GND-Normdaten in Archiven. Sie richtet sich dabei sowohl an Archivpersonal als auch an Dienstleister und Archivnutzer:innen. Normdaten dienen aus Sicht der Handreichung der Herstellung von Eindeutigkeit, einer Vereinheitlichung der Erschließung, der Möglichkeit eines kontrollierten Vokabulars. Dazu werden Bezüge zwischen verschiedenen Unterlagen besser herausgearbeitet oder die Verknüpfungsmöglichkeiten von Erschließungsinformationen verbessert. Die GND dient dabei auch als Brücke der eigenen Institution zu anderen Kultureinrichtungen. Normdaten sind zudem wichtig zur Erfüllung der FAIR-Kriterien und damit wichtig für die Einwerbung von Fördermitteln. Die Nutzerfreundlichkeit von archivischen Fachinformationssystem und Portalen wird dadurch erhöht. Anhand von verschiedenen Beispielen wird in der Handreichung die eindeutige Identifizierung und Disambiguierung verschiedener Entitäten (z. B. Portal Leo-BW), Redundanzvermeidung (z. B. Mediendatenbank Kreisarchiv Stormarn), spartenübergreifender Vernetzung (z. B. GND-Explorer), Datenanreicherung (z. B. Archivportal-D), Interoperabilität (z. B. ISO 25964), Verbesserung der Sichtbarkeit (z. B. Beacon-Dateien) sowie die Schaffung neuer Zugänge und Sucheinstiege (z. B. Themenportal Weimarer Republik) durch die Verwendung der GND aufgezeigt. Außerdem gibt die Handreichung einen Überblick über die Möglichkeiten der händischen oder teilautomatisierten GND-Einbindung in die Verzeichnung, gegenwärtige und künftige Herausforderungen (z. B. Verbesserung von AFISsen) oder die Anlage eigener GND-Datensätze.

Zuletzt stellten Verena Mack und Dr. des. Johannes Haslauer (Staatsarchiv Bamberg) die geplanten Punkte der derzeit noch in Arbeit befindlichen Handreichung der AG Tools und Technik vor. Ziel ist es, eine Art niedrigschwelliges und praxisorientiertes, kleines Handbuch für die technischen Aspekte rund um den GND-Einsatz im Archivbereich zu erstellen. Es soll kurz und knapp technische Lösungswege für die drei großen Aufgabenfelder aufzeigen: den Datenabgleich mit der GND, die Einbindung von GND-IDs in das eigene AFIS und das Anlegen neuer Datensätze in der GND. Dabei wird die Anwendung von Tools wie beispielsweise WiniBW, OpenRefine oder des Webformulars der GND dargestellt werden. Es ist geplant, auf die vorhandenen Tutorials, Screencasts und veröffentlichten Best-Practice-Beispiele zu verweisen. Bisher existiert für die Handreichung ein Gliederungsentwurf mit ersten Textentwürfen, an dem weiter gearbeitet wird. Weitere Mitautor:innen sind willkommen. Darüber hinaus verfolgt die Arbeitsgruppe die Zielsetzung, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der AFISe und sonstiger Tools in Bezug auf die GND-Daten zu leisten.

Breakout Sessions

An der ersten Breakout Session der AG Archivische Erschließung nahmen etwa 30 Personen teil. Diskutiert wurde v. a. die Weiterentwicklung des Positionspapiers zu den archivischen Relevanzkriterien. Individualisierung und Disambiguierung werden als größte Herausforderung bei der Erschließung mit der GND angesehen. Es herrschte Konsens, dass die Sichtbarkeit von Frauen in der GND bisher unzureichend berücksichtigt wird. Weitere Diskussionen gab es auch über die bereichsspezifische Bedeutung von Personen. Bei den Geografika werden große Unterschiede in der GND-Abdeckung, insbesondere hinsichtlich historischer Vorläufer und bei der Granularität von Masseneinspielungen festgestellt.

Auch in der zweiten Breakout Session der AG Information und Wissensvermittlung wurden etwa 30 Teilnehmende gezählt. Konkrete Rückfragen und Diskussionspunkte ergaben sich z. B. in Bezug auf Fotografenlisten, Kooperation mit den Agenturen, die Möglichkeit des Batchimports, die Anreicherung vorhandener GND-Daten, die allgemeine Dublettengefahr und den Umgang mit Sachschlagworten.

Die meisten Teilnehmenden konnte die Breakout Session der AG Tools und Technik mit etwa 45 Personen für sich gewinnen. Es wurde über die drei großen Bereiche Datenabgleich, Einbindung in das AFIS und Einspielung diskutiert. Als wichtige Desiderate werden die Erarbeitung von Tipps zum Abgleich einzelner Entitäten sowie ein Konzept für Beacon-Dateien gesehen. Die Arbeitsstelle für Standardisierung plant für 2025 eine Handreichung zur Erstellung, Verwendung und Nachnutzung von Beacon-Dateien im GND Netzwerk, ergänzte Frau Fischer.

Die Folien zum Positionspapier "Archivische Relevanzkriterien" der AG Archivische Erschließung mit der GND
Die Folien zur Handreichung der AG Information und Wissensvermittlung
Die Folien zur Handsreichung der AG Tools und Technik

Positionspapier: Einsatz von GND-Normdaten im Archiv: Archivische Relevanzkriterien

Handreichung: Die GND im Archiv


Drei Impulsvorträge

Im ersten Impulsvortrag gab Stefan Watzlawzik (Kreisarchiv Stormarn in Bad Oldesloe) einen Werkstattbericht zur Nutzung und Ergänzung von Normdaten in seiner Einrichtung. Grundlage und Impuls für das GND-Projekt war die im Kreisarchiv vorhandene umfangreiche Zeitungssammlung mit vielen Berichten über Personen der Zeitgeschichte. Herr Watzlawzik stellte zunächst die Unterschiede bei der Erschließung mit und ohne Normdaten heraus. In Anlehnung an die neu erarbeiteten Relevanzkriterien wurden bereits zahlreiche Normdatensätze von Personen, Körperschaften und Geografika, die für den Sprengel des Archivs von Bedeutung sind, mit relevanten Informationen ergänzt oder neu erstellt. Mit dem Stormarn Lexikon betreibt der Landkreis zudem ein eigenes regionales Nachschlagewerk, welches inzwischen etwa 400 Online-Artikel enthält und in dem auch die dazugehörigen Normdaten referenziert sind. Vereinzelt findet auch eine Verlinkung mit Wikipedia statt, etwa am Beispiel des in Bad Oldesloe aufgewachsenen früheren CDU-Politikers Gerhard Stoltenberg. Seine Erschließungsdaten werden im EAD-Format an die DDB weitergegeben. Mit seinen GND-Aktivitäten konnte das Kreisarchiv Stormarn in manchen Fällen auch eine Suchmaschinenoptimierung erreichen. Stormarn ist inzwischen auch als Redaktion an die Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbunds in Göttingen (VZG) angeschlossen.


Einen weiteren Werkstattbericht gaben Dr. des. Johannes Haslauer und Maximilian Stimpert M.A. (beide Staatsarchiv Bamberg) über das Projekt „Hands-on Normdaten“, ein durch die 4memory Incubator Funds gefördertes Projekt der Staatlichen Archive Bayerns. Weitere Projektträger sind die von der Bayerischen Staatsbibliothek und dem Bibliotheksverbund Bayern getragene GND-Agentur, und das Institut für Fränkische Landesgeschichte an den Universitäten Bamberg und Bayreuth sowie die Bamberger Professur für Digitale Geschichtswissenschaften. Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Strategien und Methoden zur Implementierung der GND in den Erschließungsworkflow für die Entitäten Orte und Personen. Dadurch sollen archivische Findmittel an die Anforderungen des Semantic Web und die FAIR-Prinzipien angepasst und nutzbar gemacht werden. Auf der Grundlage eines community-orientierten, ressourceneffizienten und kreativen Prozesses sollen die Projektergebnisse umfangreich nachgenutzt werden können. Das Projekt ist außerdem eingebettet in die neue Digitalstrategie der Staatlichen Archive Bayerns und orientiert sich auch an derzeitigen Schlaglichtern der historischen Forschung: 80 Jahre Ende des 2. Weltkriegs am Beispiel des Sondergerichts Bamberg, 1000. Todestag von Kaiser Heinrich II. und die mit ihm verbundenen Gründungsurkunden des Hochstifts Bamberg sowie der Themenbereich der Industrie- und Wirtschaftsgeschichte Oberfrankens im 19. Jahrhundert am Beispiel der Regierung von Oberfranken, Kammer des Inneren, Manufakturen und Fabrikwesen. Die in unterschiedlicher Vorstrukturierung vorliegenden Erschließungsinformationen werden aus dem AFIS exportiert, in OpenRefine importiert und halbautomatisiert, u. a. mit der lobid-GND-Schnittstelle weiterverarbeitet. Neue Orts- und Personennormdaten werden in Zusammenarbeit mit der GND-Agentur der Bayerischen Staatsbibliothek angelegt, anschließend erfolgt eine Qualitätskontrolle und Verknüpfung. Durch die Dokumentation der erforderlichen Arbeitszeit wird eine gewisse Skalierbarkeit gewährleistet, die aber noch einem Belastungstest mit großen und sehr großen Datenmengen unterzogen werden muss. Dabei wird eine Reduzierung der Bearbeitungszeit mit zunehmender Erfahrung und Mengenbearbeitung prognostiziert. In einem Studienprojekt wurden 465 vereidigte markgräflich-bayreuthische Beamte des 18. Jahrhunderts erfasst und mit der GND abgeglichen, wobei etwa 20 % bereits in der GND vorhanden waren und entsprechend gematcht werden konnten. Die Daten über die in der GND erst anzulegenden Personen wurden aus den Erfassungsdaten strukturiert generiert. In Kooperation mit der GND-Agentur Text+ fand eine Formatumwandlung in MARC21 statt. Das Gesamtprojekt, das offiziell am 31. Dezember endet, soll am 25. November 2024 in einem Abschlussworkshop präsentiert und die Projektergebnisse später veröffentlicht werden. Dazu zählen ein Implementierungsmodell und ein Konzeptentwurf für eine fortschreitende Integration der Werkzeuge.


Im letzten Beitrag „GLAM goes Open Data“ berichtete Dr. Patrick Leiske (Landesarchiv Baden-Württemberg) von zwei bereits 2023 stattgefundenen Veranstaltungen, einem Fachvernetzungstreffen und einem Wikidata-Editathon, die als Kollaborationsprojekt des Landesarchivs Baden-Württemberg und des Württembergischen Landesmuseums vom Zentrum für Kulturelle Teilhabe gefördert wurden. Der von der Wikipedia Community unterstützte Editathon war offen für alle. Entsprechende Grundkenntnisse konnten in einem vorangegangenen Workshop erarbeitet werden. Für das gemeinsame Editieren gab es zwei vorab festgelegte Termine. Das Thema widmete sich der Provenienzgeschichte von Kunstobjekten, insbesondere der Württembergischen Kunstkammer. Die Ergebnisse des Editathons können bei Wikidata eingesehen werden. Ermittelt wurden dabei u. a. handelnde Personen oder Eigentumsverhältnisse. Dazu kann eine Bildergalerie aller hochgeladenen Objekte, eine Timeline von Münzprägungen oder eine Visualisierung der Besitzverhältnisse und Herstellungsort aufgerufen werden. Genutzt wurden dabei sowohl die Visualisierungswerkzeuge von Wikidata als auch der GND-Explorer. Die Webseite des Projekts findet sich unter https://www.glam-goes-opendata-bw.de/.


Foliensatz zum Vortrag von Stefan Watzlawzik (Kreisarchiv Stormarn in Bad Oldesloe) einen Werkstattbericht zur Nutzung und Ergänzung von Normdaten in seiner Einrichtung


Foliensatz von Dr. des. Johannes Haslauer und Maximilian Stimpert M.A. (beide Staatsarchiv Bamberg) über das ProjektHands-on Normdaten

Foliensatz von Dr. Patrick Leiske (Landesarchiv Baden-Württemberg) zum Projekt GLAm goes open Data

Abschlussbemerkungen und nächstes GND-Forum Archiv

Die gut zweistündige Veranstaltung endete mit einer Abschlussdiskussion und einem Ausblick auf weitere Aktivitäten der drei Arbeitsgruppen. Auf eine Rückfrage über den Stand des automatisierten Mappings wies Barbara Fischer darauf hin, dass die DNB zur technischen Unterstützung eines umfassenden Datenökosystem WikiBase, der Softwarestack hinter Wikidata, getestet und produktiv genommen hat. In einem ersten Schritt wurde der RDA DACH Standard in die STA Dokumentationsplattform überführt, die auf Wikibase basiert. Derzeit arbeitet ein Redaktionsteam am Transfer der GND-Erfassungshilfen in diese Wikibase-Datenbank. Dazu müssen die Fließtexte der bisherigen PDFs in strukturierte Daten umgewandelt werden. Das wird zukünftig die Aktualisierung erleichtern und die Auffindbarkeit der Regeln für den jeweiligen Entitätstypen verbessern. Die Nutzenden der RDA DACH Dokumentation können diese Vorteile bereits voll auskosten (mehr Information zum Gesamtprojekt STA-Dokumentation). Nächster Schritt wäre dann die verbesserte Verknüpfung der GND mit Wikidata. Allerdings mangle es derzeit noch an zeitlichen und personellen Ressourcen vor allem IT-seits. Eine andere Rückfrage ergab sich hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis (GOV) des Vereins für Computergenealogie. Johannes Haslauer wies in diesem Zusammenhang auf die Arbeitsgruppe "Historische Ortsdaten" bei NFDI4Memory hin.

Im Ausblick kündigte die AG Tools und Technik die weitere Bearbeitung und Fertigstellung ihres Papiers an. Bei der AG Information und Wissensvermittlung soll das fertiggestellte Papier einem Praxistest unterzogen werden. Eine Publikation ist geplant. Ziel ist auch ein stärkeres Einbringen der Kommunalarchive. Die AG Archivische Erschließung möchte ihr Papier in die KLA, die BKK und in den GND-Ausschuss einbringen. Sie plant ihr nächstes Treffen bereits am 28. Oktober. Die Einladung folgt wie üblich über die Mailingliste.


Das 5. GND-Forum Archiv ist für Anfang April 2025 geplant. Wir werden Sie rechtzeitig informieren. Tragen Sie sich hierzu auch in die IG Archiv Mailingliste ein.