Anfang 1.1.2001

Im Jahr 1996 tauchte im Internet die erste Homepage aus dem organisierten jüdischen Leben der Bundesrepublik auf. Fünf Jahre später, als das Zentralarchiv anfing, sich ernsthaft um die dauerhafte Sicherung der auf diese Weise verbreiteten Informationen zu bemühen, waren es bereits an die 70 Gemeinden, Verbände, Einrichtungen, lose Gruppierungen und teilweise auch Einzelpersonen, die mit eigenen Seiten im Internet vertreten waren. Von der Sache her handelt es sich um eine Fortsetzung der bislang auf Papier in Form von Mitteilungsblättern oder Rundbriefen organisierten Kommunikation. Die Auswahl der für die Sammlung des Zentralarchivs relevanten Webseiten erfolgt deshalb in enger Anlehnung an die Kriterien, die bisher für die Aufnahme von periodisch herausgegebenen Druckerzeugnissen in die Sammlung von Mitteilungsblättern galten (Bestand B.8). Entscheidend ist, ob die Webseiten von einer jüdischen Gruppierung herausgegeben werden. Texte über jüdische Einrichtungen oder jüdische Themen, die auf anderen Seiten erscheinen, werden dem Sammelbereich jedoch nicht hinzugerechnet. Mehr noch als bei den Druckerzeugnissen, gibt es im elektronischen Bereich Grenzfälle und Übergänge. Immer wieder bringen kleiner jüdische Gruppen ihre Informationen auf den Seiten größerer Einrichtungen unter. Wenn dabei einmalig ein Text weitergegeben wird, der dann lange Zeit unverändert auf einem fremden Träger stehen bleibt, ähnelt dieses Verfahren eher der Veröffentlichung eines Artikels in einer Zeitschrift. Das Zentralarchiv sucht jedoch weniger Autoren einzelner Beiträge, sondern vielmehr jüdische Betreiber bzw. Herausgeber von sich regelmäßig verändernden Webseiten. Die technische Leistungsfähigkeit des in San Francisco aufgebauten Internet Archive hat das Heidelberger Zentralarchiv veranlasst, seine eigenen Archivierungsbemühungen im wesentlichen auf die Ermittlung der einschlägigen Webseiten, ihre inhaltliche Klassifikation und die Weiterverweisung nach San Francisco zu beschränken. Lediglich um nicht in vollständige Abhängigkeit von diesem amerikanischen Internet Service zu geraten, werden auch im Zentralarchiv von Zeit zu Zeit die ermittelten Webseiten heruntergeladen und auf CD-ROM gespeichert. In einigen Ausnahmefällen wurden auch nur Ausdrucke auf Papier angefertigt.

Organisationsstruktur des Projekts
Das Projekt ist eine gewöhnliche unbefristete Aufgabe des Zentralarchivs

Publikationen/Ergebnisse
Honigmann, P.: Erfahrungen beim Aufbau eines Webseitenarchivs für die Internet-Veröffentlichungen Jüdischer Gemeinden und Verbände in der Bundesrepublik (http://www.archiv.sachsen.de/...text.pdf)

Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland
Herr Alon Tauber
Bienenstraße 5
D-69117 Heidelberg
Tel: + 49 (0)6221 164141
Fax: + 49 (0)6221 181049
E-Mail: Zentralarchiv@uni-heidelberg.de
URL: http://zentralarchiv.uni-hd.de

Projekt-Homepage: http://zentralarchiv.uni-hd.de/B8/WWW/index.html

 
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