Grundidee

Der GND Community Space (GNDcs) ist ein Datenraum rund um die Gemeinsame Normdatei (GND), der es Nutzern ermöglicht, aktiv zur Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung des Datenbestands beizutragen. Das System ergänzt die offizielle GND um Community-gesteuerte Funktionen.

Der GNDcs bietet folgende Möglichkeiten:

1.) Inkubator: neue Entitäten anlegen, diskutieren und zur Aufnahme in die GND vorschlagen.

2.) Feedback-Dienst: Änderungsvorschläge für bestehende GND-Entitäten anlegen.

3.) Anreicherungsdienst: Zusatzinformationen zu Entitäten anlegen. 

Der GNDcs dient damit zum einen als Inkubator für neue GND-Normdatensätze und zum anderen als Bereich, um Informationen zu ergänzen, die allgemein hilfreich für die Community sind, aber über die Grundfunktion eines GND-Normdatensatzes hinausgehen.  Die Informationen können nach Qualitätssicherungsprozessen in die GND durch Redakteure übernommen oder verworfen werden, oder aber sie stehen dauerhaft als Ergänzung aus der Community zur Verfügung. Technisch handelt es sich beim GNDcs um ein eigenständiges System. Zum Verwalten der Daten wird ein eigenes Backend verwendet.

Zum Inkubator

Beispiel

In einem Forschungsprojekt sollen Normsätze zu historischen Personen angelegt werden. 

Weitere Aspekte:

  • Zielgruppe für die erste Umsetzung des Dienstes sind FIDs und Forschungsprojekte.
  • Die Zuständigkeiten für die Daten sind wie bei konventionellen GND-Datensätzen klar zu regeln. 
  • Langfristig sollen alle Entitätstypen unterstützt werden.
  • GNDc-Entitäten sind im GND Explorer recherchierbar, sind aber klar von den eigentlichen GND-Sätzen abgegrenzt. 
  • GNDc-Entitäten können (aber müssen nicht) in die GND übernommen werden. 
  • Für das Anlegen von GNDc-Entitäten ist eine spezielle Berechtigung erforderlich.
  • Auch für GNDc-Entitäten gilt es, Dubletten zu vermeiden. Weder in der GND noch im GNDcs darf die Entität bereits existieren. Vor dem Neuanlegen muss entsprechend recherchiert werden. (Fehler können natürlich passieren.)
  • Für GNDc-Entitäten gelten dieselben Erfassungsregeln wie für die GND.  
  • GNDc-Entitäten können seitens der GND-Hauptredaktion oder der zuständigen GND-Agenturen gelöscht werden. Die Regeln und Workflows hierfür gilt es noch zu klären.
  • Mittelfristig soll der Inkubator einen automatischen EntityXML-Import unterstützen.

Zum Feedback-Dienst

Beispiele

  • Eine Autorin findet eine unzutreffende Angabe in ihrem GND-Satz und möchte diesen korrigiert sehen. 
  • Ein Forschender möchte eine fehlende Angabe in einem GND-Werksatz ergänzen.

Weitere Aspekte:

  • Die Vorschläge können (aber müssen nicht) in die GND übernommen werden. 
  • Vorschläge können öffentlich und nicht-öffentlich eingereicht werden.
  • Nicht-öffentliche Vorschläge können ausschließlich von dafür freigeschalteten Hauptredakteueren eingesehen und bearbeitet werden. 
  • Öffentliche Vorschläge können im GND-Explorer eingeblendet werden.

Zum Anreicherungsdienst

Beispiele

  • zusätzliche Identifier 
  • detaillierte Geoinformationen (Polygonzüge) 
  • Informationen aus BEACON-Dateien
  • Bilddaten wie Wasserzeichen oder Stempel zum Zwecke der Disambiguierung

Weitere Aspekte:

  • Die Informationen verbleiben dauerhaft außerhalb der GND.
  • Die Zuständigkeiten für die Daten sind wie bei konventionellen GND-Sätzen klar zu regeln. 
  • Die Informationen können als "Community Daten" im GND Explorer eingeblendet werden.

Planung und Status

Das Vorhaben wird schrittweise im Rahmen unterschiedlicher Projekte umgesetzt. Die Priorisierung der Umsetzungsschritte erfolgt konsequent nach Bedarf und Finanzierungslage. Das geschilderte Gesamtkonzept fungiert als Rahmen, damit Einzelentwicklungen für Projekte zum Erreichen spezielle Funktionalitäten miteinander harmonieren und ein integriertes Gesamtsystem ergeben. 

Erste Grundlagen wurden im Rahmen der Projekte ORCID DE und ORCID DE 2 mit dem Aufbau eines GND-Claiming- und Feedbackservice gelegt, Diese Grundlagen werden aktuell im Rahmen verschiedener NFDI-Projekte erweitert. Ein erster Release von Teilfunktionalitäten des GND-Community Space Für das 1. Halbjahr 2026 geplant. Hier wird es insbesondere um die Möglichkeit zur Anreichung von geografischen Informationen gehen. 


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