Nach Absprache im GND-Ausschuss werden die Tn-Sätze (Namensdatensätze für Personen) ab Mitte Juni 2020 nicht mehr Bestandteil der Gemeinsamen Normdatei (GND) sein.

Ein Namensdatensatz (Tn) kann bisher für verschiedene Personen mit demselben Namen gelten. Diese Datensätze wurden bisher immer dann angelegt, wenn die individualisierenden Merkmale für das Anlegen eines Personennormdatensatzes (Tp) nicht ausreichend vorhanden bzw. bekannt waren. Die Namensdatensätze entsprechen aber nicht den heutigen Anforderungen an Normdaten, die eindeutig und zuverlässig Entitäten identifizieren und beschreiben.

Gemäß der Absprache im GND-Ausschuss erfassen die DNB und die Bibliotheksverbünde seit dem 01.09.2019 keine Tn-Datensätze mehr.

Ab dem 10. Juni 2020 soll die Verknüpfung von Namensdatensätzen in den Titeldaten der Zeitschriftendatenbank (ZDB) und der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) rückwirkend gelöst werden. Voraussichtlich am 17. Juni 2020 werden zunächst ca. 14.000 ausgewählte Tn-Sätze des BVB und des KOBV maschinell zu Tp6-Sätzen umgewandelt, um deren „Aufbewahrung“ zu gewährleisten. Diese Datensätze werden bereits vorher, wenn nicht bereits vorhanden, um Titelangaben ergänzt. Anschließend erfolgt die logische Löschung der vorhandenen Namensdatensätze (Tn) in der GND. Mit dieser Verschlankung und Modernisierung der GND wird eine einfachere Anwendung und verbesserte Akzeptanz ermöglicht.

Es entstehen dadurch keine Nachteile für die Recherche nach Titeldaten, da alle gängigen Systeme sowohl mit Verknüpfungen zu GND-Datensätzen als auch mit Textstrings in Personen- oder anderen Indices umgehen können.

Die Erfassungshilfe zur Individualisierung von Personennamen („Individualisierungsrichtlinie“) wurde dahingehend aktualisiert (EH-P-16).

Erste Änderungen für die Erfassung von Titeldaten der Deutschen Nationalbibliothek ergaben sich bereits ab dem 1. September 2019.


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Für weitere Fragen erreichen Sie uns per E-Mail unter Metadatendienste@dnb.de.

Inhaltsverzeichnis

Aktuelle Planung

Seit 1. September 2019 Schritt 1: Keine Neuerfassung von Namensdatensätzen für Personen (Tn) in der GND

1. Auswirkungen auf das zentrale Bibliografiesystem (CBS)

Die Personennamen bleiben als Text-String im Titeldatensatz erhalten. Da dies auch jetzt bereits der Fall ist, beispielsweise bevor Titeldaten mit Tn-Normdaten verknüpft werden, hat die Abschaltung des Verfahrens auf das CBS keine Auswirkungen. Die als Text-String vorhandenen Personennamen sind im PER-Index des CBS enthalten und können somit weiterhin recherchiert werden.

In Titeldaten als Text-String enthaltene Namen werden vermehrt enthalten sein. Sie werden angezeigt und können recherchiert werden.

Permalink-Resolver: keine Auswirkung, die Tn-Sätze sind weiter über den Link aufrufbar, aber nicht über den Namen der Person in den Titeldaten.

3. Auswirkungen auf die Exportformate

Bei Titeldaten wird es vermehrt Personennamen als Text-String in den MARC-21-Feldern 100 und 700 geben. Das jeweilige MARC-21-Unterfeld $0 wird in diesen Fällen nicht geliefert.
Die Angabe nur als Text-String gilt entsprechend auch für alle anderen Exportformate.

4. Auswirkungen auf die Datendienste

Bitte die Auswirkungen auf die Exportformate beachten, s. o.

GND-Gesamtabzug

Die Anzahl der Datensätze in dem Gesamtabzug der GND Oktober/November 2019 und Februar/März 2020 der GND wird nicht im gewohnten Umfang zunehmen. Die Datei „authorities-name...“ wird trotz sehr geringem Wachstum weiter bereitgestellt. Die letzte Bereitstellung dieser Datei erfolgte im März 2020.

GND-Änderungsdienst

Die Anzahl der wöchentlich ausgelieferten Normdaten im GND-Änderungsdienst wird sich verringern, da weniger Tn-Sätze ausgeliefert werden.

Wöchentlicher Lieferdienst der Deutschen Nationalbibliografie

In den Lieferungen der Titeldaten der Deutschen Nationalbibliografie wird es zukünftig vermehrt Personennamen als Text-String in den MARC-21-Feldern 100 und 700 geben.

Gesamtabzug Titeldaten

Die Abschaltung des Verfahrens hat keine weiteren Auswirkungen auf den Gesamtabzug der Titeldaten. Es wird vermehrt Personennamen als Text-String in den MARC-21-Feldern 100 und 700 geben.

5. Auswirkungen auf den Datenbezug über Schnittstellen

Bitte die Auswirkungen auf die Exportformate beachten, s. o.

SRU-Schnittstelle

SRU-Bezug über den Katalog "dnb": keine weiteren Auswirkungen

SRU-Bezug über den Katalog "authorities" (GND): Es werden keine Personen ausgegeben, die als String in den Titeldaten enthalten sind.

OAI-Schnittstelle

OAI-Bezug über den Katalog "dnb" bzw. "dnb-all": keine weiteren Auswirkungen

OAI-Bezug über den Katalog "authorities" (GND):

  • Geringere Datenmengen beim Harvesten des Sets „authorities“
  • Geringere Datenmengen beim Harvesten des Sets „authorities:name“


Ab 16. Juni 2020 Schritt 2: Tn-Sätze in der GND werden gelöscht

Bis zum 16. Juni 2020 werden die Verknüpfungen von Namensdatensätzen in Titeldaten rückwirkend gelöst und die vorhandenen Namensdatensätze in der GND werden gelöscht.

1. Auswirkungen auf das zentrale Bibliografiesystem (CBS)

Die Personennamen bleiben als Text-String im Titeldatensatz erhalten. Da dies auch jetzt bereits der Fall ist, beispielsweise bevor Titeldaten mit Tn-Normdaten verknüpft werden, hat die Abschaltung des Verfahrens auf das CBS keine Auswirkungen. Die als Text-String vorhandenen Personennamen sind im PER-Index des CBS enthalten und können somit weiterhin recherchiert werden. In Tn-Datensätzen vorhandene abweichende Namensformen werden nicht indexiert und sind nicht recherchierbar.

Tn-Sätze sind im CBS logisch gelöscht. Es wird für sie kein Indexeintrag mehr gebildet. Suchbar sind sie daher lediglich über die IDN.

In Titeldaten als Text-String enthaltene Namen werden stark zunehmen. Sie werden weiterhin angezeigt und können recherchiert werden. Wird mit dem Namen gesucht, werden keine Tn-Sätze mehr in der Trefferliste aufgeführt.

Sie sind jedoch weiterhin mittels Permalink (https://d-nb.info/gnd/...) erreichbar und werden mit dem Hinweis „Status: Datensatz ist nicht mehr Bestandteil der Gemeinsamen Normdatei (GND)“ angezeigt.
(Diese Anpassungen werden bis voraussichtlich Anfang Juli 2020 abgeschlossen sein.)

3. Auswirkungen auf die Exportformate

Bei Titeldaten wird es vermehrt Personennamen als Text-String in den MARC-21-Feldern 100 und 700 geben. Das jeweilige MARC-21-Unterfeld $0 wird in diesen Fällen nicht geliefert.
Die Angabe nur als Text-String gilt entsprechend für alle anderen Exportformate.

4. Auswirkungen auf die Datendienste

Bitte die Auswirkungen auf die Exportformate beachten, s. o.

GND-Gesamtabzug

Die Anzahl der Datensätze in den Gesamtabzügen der GND wird sich insgesamt erheblich reduzieren. Die Datei „authorities-name...“ entfällt ab dem Gesamtabzug Juni/Juli2020.

GND-Änderungsdienst

Die Anzahl der wöchentlich ausgelieferten Normdaten im GND-Änderungsdienst wird sich verringern, da keine Tn-Sätze mehr ausgeliefert werden.
Aufgrund der Datenmanipulation voraussichtlich am 17. Juni 2020 (ausgewählte Tn-Sätze werden Tp6-Sätze) wird der Änderungsdienst der KW 26 einen größeren Umfang haben.

Wöchentlicher Lieferdienst der Deutschen Nationalbibliografie

In den Lieferungen der Titeldaten der Deutschen Nationalbibliografie wird es zukünftig vermehrt Personennamen als Text-String in den MARC-21-Feldern 100 und 700 geben. Das jeweilige MARC-21-Unterfeld $0 wird in diesen Fällen nicht geliefert.

Wöchentlicher Lieferdienst der Zeitschriftendatenbank

Die von der Entknüpfung der Tn-Sätze betroffenen Titeldatensätze der ZDB (ca. 5000 Datensätze) werden im Änderungsdienst der KW 25 ausgeliefert.

In den Lieferungen wird es zukünftig Personennamen als Text-String in den MARC-21-Feldern 100 und 700 geben. Das jeweilige MARC-21-Unterfeld $0 wird in diesen Fällen nicht geliefert.

Gesamtabzug Titeldaten

Die Abschaffung der Tn-Sätze hat keine weiteren Auswirkungen auf den Gesamtabzug der Titeldaten. Es werden vermehrt Personennamen als Text-String in den MARC-21-Feldern 100 und 700 geben. Das jeweilige MARC-21-Unterfeld $0 wird in diesen Fällen nicht geliefert.

5. Auswirkungen auf den Datenbezug über Schnittstellen

Bitte die Auswirkungen auf die Exportformate beachten, s. o.

SRU-Schnittstelle (Anpassungen erfolgen voraussichtlich Anfang Juli 2020)

SRU-Bezug über den Katalog "dnb": keine weiteren Auswirkungen

SRU-Bezug über den Katalog "authorities" (GND): 

  • Im Index BBG keine Treffer für die Suche nach „Tn*“
  • Geringere Trefferanzahl bei Suchen nach Personennamen im Vergleich zu früheren Anfragen, da die Ergebnismenge keine Tn-Sätze mehr enthält.

 

OAI-Schnittstelle

OAI-Bezug über den Katalog "dnb" bzw. "dnb-all": keine weiteren Auswirkungen; Entknüpfungen von Norm- und Titeldatensätzen werden nicht über OAI ausgeliefert

OAI-Bezug über den Katalog „zdb“: Entknüpfungen von Tn-Sätzen in Titeldatensätzen werden über OAI ausgeliefert (ca. 5.000 Datensätze)

OAI-Bezug über den Katalog "authorities" (GND):

  • Geringere Datenmengen beim Harvesten des Sets „authorities“
  • Das Set „authorities:name“ ist nicht mehr verfügbar (voraussichtlich zum 23.06.2020).
  • Die Löschungen der Tn-Sätze werden nicht über OAI ausgeliefert
  • Datenmanipulation der ausgewählten Tn-Sätze zu Tp6-Sätzen (voraussichtlich am 17. Juni) sowie die vorher stattfindende Ergänzung von Titelangaben werden über die OAI-Schnittstelle ausgeliefert
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