Überlegungen zu einer On-Top-Systematik für den Kulturbereich
Kontrollierte Vokabulare dienen dazu die Beschreibung von Kultur- und Wissensobjekten zu vereinheitlichen. Sie ermöglichen den Datennehmern die Metadaten zu den digitalen Sammlungen für verschiedene Anwendungsfälle sinnvoll auszuwerten. Im Kontext von digitalen Sammlungen haben sie vor allem folgende Funktionen:
In den Kultur- und Wissenseinrichtungen werden unterschiedliche Verfahren für die Erschließung von Kultur- und Wissensobjekten angewandt. Die Auswahl der Vokabulare ist abhängig von der Sparte, dem Fachbereich und der Art der Kultur- und Wissensobjekte sowie dem für die Erschließung zu Grunde liegenden Regelwerk und Erfassungssystem.
Aus formalen Gesichtspunkten können kontrollierte Vokabulare wie folgt gruppiert werden:
Darüber hinaus werden kontrollierte Vokabulare für die Vereinheitlichung der Struktur von Metadaten innerhalb eines Austauschformats oder Anwendungsprofils verwendet. Dazu zählen vor allem sogenannte Type-Attribute, die die Art eines Elementinhalts genauer spezifizieren.
Das DINI-Zertifikat gibt ausdrücklich die Empfehlung, Vokabulare zu verwenden, die innerhalb einer Sparte und bestenfalls darüberhinaus anerkannt und verbreitet sind. Jedes verwendete Vokabular muss standardkonform aufgebaut und von einer Institution veröffentlicht und gepflegt werden, die die langfristige Nachnutzbarkeit gewährleistet. Darüber hinaus muss das Vokabular zumindest folgende Qualitätskriterien erfüllen:
Um eine möglichst breite Nachnutzbarkeit der Metadaten zu gewährleisten sollen Vokabulare verwendet werden, die im Sinne von Linked Open Data in maschinenlesbarer Form frei zur Verfügung stehen. Für Vokabulare, die dieses Qualitätskriterium nicht erfüllen, wird ein semantisches Mapping zur GND oder zum AAT unter Berücksichtigung der Standards ISO 25964 und SKOS empfohlen.
Darüber hinaus wird empfohlen einschlägige Regelwerke bei der Verwendung von Begriffen aus Vokabularen zu beachten (z.B. RDA, RSWK, CDWA, CCO). Dies dient im Endeffekt der Wiederauffindbarkeit von Kultur- und Wissensobjekten innerhalb der digitalen Sammlungen.
Nr. | M/E | Kriterium | Quelle/Herkunft | Erläuterung |
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Verwendung von kontrollierten Werten in den Metadaten | ||||
Folgende administrative Angabe zum Metadatensatz erfordert die Verwendung eines kontrollierten Vokabulars: | ||||
M |
| Die Angabe des Strukturtyps kann je nach Kultur- und Wissenseinrichtung und der Spezifikation im Anwendungsprofil unterschiedlich granular erfolgen. Anhand des kontrollierten Werts sollte zumindest erkennbar sein, ob es sich um die Beschreibung eines einzelnen Objekts, einer Gruppe von Objekten oder eines Bestandteils eines Objekts handelt. Für die Beschreibung digitalisierter Drucke ist die Anwendung der Werte aus dem DFG-Viewer Strukturdatenset verpflichtend. | ||
Die Beschreibung der Kultur- und Wissensobjekte erfordert in den folgenden Bereichen die Verwendung kontrollierter Werte: | ||||
M |
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M |
| Der Wert muss einem kontrollierten Vokabular entnommen werden, das den 5-Star Open Data Prinzipien von Timm Berners Lee entspricht:
Welches Vokabular zu Grunde gelegt wird, ist je nach Sparte und Spezifikation im Anwendungsprofil unterschiedlich. Für Objekte aus der Kunst- und Kulturdomäne wird bspw. der AAT empfohlen. | ||
M |
| z. B.: TGN, Geonames, GND | ||
M |
| z. B.: LIDO-Eventtype | ||
M |
| z.B.: ISO 639-2 | ||
Für die Erhöhung der Datenqualität und des Vernetzungsgrades der Kultur- und Wissensobjekte innerhalb von digitalen Sammlungen gelten folgende Empfehlungen für kontrollierte Vokabulare: | ||||
E |
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E |
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E |
| z. B.: GND, Iconclass, CONA | ||
E |
| z. B.: GND, eHRAF | ||
E |
| z. B.: GND, ULAN, ISIL | ||
E |
| z. B.: ISCI | ||
Dokumentation der verwendeten kontrollierten Vokabulare | ||||
M | Die in den Metadaten berücksichtigten kontrollierten Vokabulare und Normdateien werden im Anwendungsprofil genannt | |||
M | Die in den Metadaten berücksichtigten kontrollierten Vokabulare werden in den Metadatendaten identifiziert | |||
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oder | ||||
| z. B. http://d-nb.info/gnd/ | |||
oder | ||||
| z. B. GND | |||
M | Das Vokabular / die Normdatei, aus der Terme verwendet werden, ist in menschenlesbarer Form im Web frei zugänglich | z. B. http://www.getty.edu/research/tools/vocabularies/ | ||
M | Jeder Term in dem kontrollierten Vokabular / der Normdatei wird durch einen eindeutigen Identifier identifiziert | z. B. http://d-nb.info/gnd/131724126, oder 131724126 | ||
E | Das Vokabular / die Normdatei, aus der Terme verwendet werden, ist in maschinenlesbarer Form im Web frei zugänglich | z. B. http://vocab.getty.edu/queries |