Ein Beitrag zur Klärung der Frage, was das Corona-Virus und die Normdaten der GND verbindet.
Ein Antrieb für die Digitale Transformation
In dem Projekt GND4C untersuchen wir, wie wir solche automatisierten Prozesse bereitstellen können. Unser Projektpartner digiCULT entwickelt hierzu in enger Zusammenarbeit mit Partnern an den sehr diversen Fallbeispielen des Projektes eine GND-Toolbox. Derzeit gibt es nur erste Teilstücke des Prototypen. Aber zum Ende des Projekts, im Januar 2021, können wir Daten verschiedener Formate mit den Normdaten der GND abgleichen und automatisiert eine Liste erhalten, welche der Datensätze aus der Quelldatei mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Treffer in der GND haben. Sie müssen dann nicht mehr händisch jeweils einzeln in der GND nachschlagen, ob beispielsweise die Kunstsammlerin Julia Stoschek, deren Ausstellungsplakate Teil Ihrer Sammlung sind, eine GND-ID hat und vermutlich identisch ist mit der Namensgeberin der Stoschek Collection. Sie können zudem die in der GND vorliegende strukturierte Information zum Vervollständigen Ihrer Daten nutzen. Künftig werden Sie alle Personen in Ihrer Datenbank gegen die GND en bloque matchen können und erhalten eine Liste, die Ihnen klar zeigt, wo der Match sehr sicher ist. Es werden die Kandidaten aussortiert, die Sie mit Ihrer Expertise noch selbst prüfen sollten, bevor Sie die GND-ID übernehmen. Es wird auch Personen, Sachbegriffe, Orte oder Werke geben, die noch nicht zu den acht Millionen Einträgen der GND zählen. Und auch dafür erarbeitet das GND4C-Projektteam Workflows, wie diese, falls erwünscht, in die GND aufgenommen werden können.
Die Öffnung der GND betrifft nicht nur die Daten, sondern auch die Öffnung der GND-Kooperative für neue Institutionen, die an der Edition der GND mitwirken wollen. Im Sommer starten zwei neue GND-Agenturen aus dem Kreis der Projektpartner mit einem Angebot für nicht-bibliothekarische Einrichtungen ihren Pilotbetrieb. In den kommenden Blogposts möchten wir Ihnen die neuen GND-Agenturen mit ihrem Portfolio vorstellen. Hier in Kürze zu den Aufgaben der Pilotagenturen: Sie starten zunächst mit einem Angebot aus Information und Beratung. Es wird um Fragen gehen, wie
- Welche Datenformate eignen sich für die Anwendung der GND-Toolbox?
- Wie finde ich die GND-IDs zu meinen Datensätzen?
- Welche sind die geltenden Relevanzkriterien für einen GND-Normdatensatz?
- Welche Angaben sind erforderlich, damit ein Datensatz so vollständig ist wie nötig, damit er sich eindeutig von einem anderen vielleicht sehr ähnlichen unterscheiden lässt?
- Wo kann ich eine GND-Redaktionsschulung bekommen?
- (...)
Aber zunehmend wird es um die Bereitstellung von Zugängen gehen, über die neue GND-Datensätze nach Ihren Bedarfen von Ihnen angelegt und gepflegt werden können. Auch wenn es um freie Daten geht, ist es nicht frei im Sinne von Freibier. Die Datenanalyse und Datenredaktion bindet Ressourcen, ganz offensichtlich. Hierzu müssen wir Geschäftsmodelle entwickeln. Wir müssen gemeinsam mit Ihnen den kulturpolitischen Entscheidungsträgern klar machen, dass diese neuen Daueraufgaben in den Institutionen einer entsprechenden finanziellen Ausstattung bedürfen. Nur wenn es gelingt, die Datenqualität der Metadaten zu unserem kulturellen Erbe und Kulturgut auch durch den verstärkten Einsatz von Normdaten zu verbessern, werden unsere Bemühungen zur Sichtbarkeit, die wir gerade jetzt überall so kreativ erleben, Substanz haben.