Richard Wagner: Tannhäuser - Noten, Konzertprogramm, Katalogeintrag, Datensatz. (Lizenz CC0)
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Werknormdaten der Musik – Bibliotheken und Wissenschaft im Gespräch

Wer, wie, was, warum? Wir haben die Rolle von (GND-)Werknormdaten der Musik in digitalen musikwissenschaftlichen Projekten hinterfragt und wollten mit Ihnen ins Gespräch kommen. Bibliothekar*innen, Musikwissenschaftler*innen, Kulturwissenschaftler*innen waren eingeladen zur MiniCon von NFDI4Culture und SLUB Dresden mit dem RISM Digital Center Bern.

Wo, wie und warum werden GND-Werknormdaten in digitalen musikwissenschaftlichen Projekten verwendet? Wie wird das konkret umgesetzt und welche Probleme treten in der Praxis auf? Welche Mehrwerte bietet die Nutzung von Werknormdaten für die Wissenschaft? Was bedeutet in diesem Kontext „Anschlussfähigkeit“ und welche Perspektive bietet letztlich das Semantic Web? Zu diesen Fragen kamen wir mit Ihnen bei der MiniCon von NFDI4Culture am 07.06.2021 von 11:30-13:00 Uhr ins Gespräch. Die Veranstaltung umfasste drei Lightning Talks und gab vor allem Raum zur Diskussion am interaktiven Board. 

• Laurent Pugin (RISM Digital Center Bern) analysierte den Bestand an Werknormdaten der Musik in der GND sowie anderen (nationalen) Normdaten-Hubs und hat die Spezifika und das Potential der Korpora beschrieben. (Vortrag in englischer Sprache)
  
  
• Katrin Bicher (SLUB Dresden) bot ein Praxisbeispiel für den umfassenden Einsatz von GND-Werknormdaten im Rahmen des DFG-Projekts „Geschmacksbildung und Verlagspolitik: Repertoireentwicklung und Kanonisierung im Spiegel der Absatzdaten Leipziger Musikverlage (ca. 1830 bis 1930)“. 
  
  
• Desiree Mayer (NFDI4Culture/SLUB Dresden) stellte die Ergebnisse einer Umfrage zur Nutzung von Werknormdaten der Musik in wissenschaftlichen Projekten vor. 

Da Werknormsätze historisch aus dem bibliothekarischen Arbeitsumfeld stammen, sind ihr Aufbau und die Möglichkeiten ihrer Nachnutzung nicht unmittelbar für einen niedrigschwelligen Einsatz in der Wissenschaft prädestiniert. Ziel der Veranstaltung war es daher, das Gespräch zwischen Bibliothekar*innen, als traditionellen Normdatenproduzent*innen, und Wissenschaftler*innen anzustoßen, um die jeweiligen Anliegen gegenseitig zu verstehen und die Zusammenarbeit zu optimieren. Denn nicht erst seit GND4C ist klar, welche enorme Bedeutung die GND für GLAM-Institutionen und die Wissenschaft entfalten kann. Werknormdaten der Musik haben dabei für die digitale Musikwissenschaft eine besondere Bedeutung. 

NFDI4Culture als Teil der bundesweiten Nationalen Forschungsdateninfrastruktur sieht sich hier als Katalysator und Vermittler hin zu mehr Datenqualität durch Standards, denn durch die Verwendung von Werknormdaten wird ein entscheidender Beitrag zur FAIRness von musikwissenschaftlichen Forschungsdaten geleistet.

Auf die Plätze, fertig, los! Um 11:30 Uhr startete am 07.06.2021 die erste MiniCon der GNDCon 2.0 zum Thema „Werknormdaten der Musik“ mit etwa 170 Teilnehmenden, veranstaltet von NFDI4Culture. Nach drei Impulsvorträgen von Laurent Pugin, Katrin Bicher und Desiree Mayer begann die interaktive Arbeit am Miroboard.

Schon nach kurzer Zeit füllte sich das Miroboard mit bunten Klebezetteln zu den angesprochenen Themenfeldern. Für diesen Input, der die bibliothekarischen und wissenschaftlichen Ansätze in Bezug auf Werknormdaten wunderbar zusammenbringt, möchten wir allen Teilnehmenden herzlich danken. Um auf alle Themen einzugehen, war die Zeit leider zu knapp, daher möchten wir in diesem Blogpost die drei wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen:

Für musikwissenschaftliche Forschungsprojekte ist es ein großes Desiderat, selbst zur GND beitragen zu können. Sei es, um Fehler zu korrigieren, neue Erkenntnisse zu ergänzen oder auch bisher nicht vorhandene Werknormsätze anlegen zu können, die als Verknüpfungs- und Identifikationspunkt in ihrem Forschungsprojekt benötigt werden.