"Die Welt ist klein und man trifft sich immer zweimal..."Im Anschluss sprach Herr Prof. Dr. Harald Sack, Bereichsleiter für Information Service Engineering bei FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur und Professor für Information Service Engineering am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) über Forschungsdateninfrastrukturen und die Renaissance der Normdaten. Anschließend fand eine Diskussion statt AbstractDie fortschreitende Digitalisierung ermöglicht es den Wissenschaften stetig wachsende Datenmengen zu produzieren. Die effiziente Nutzung dieser Daten, also deren dauerhafte Sicherung, Ordnung, Verarbeitung und insbesondere auch ihre Bereitstellung für eine wissenschaftliche Nachnutzung, setzt funktionierende Infrastrukturen wie etwa Archive, Bibliotheken oder Fachinformationszentren voraus. Ziel der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur ist es, diese Datenbestände für das gesamte Wissenschaftssystem systematisch zu erschließen, zu vernetzen und nachhaltig nutzbar zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen kommen Techniken der Künstlichen Intelligenz vermehrt zum Einsatz, mit denen die heterogenen verteilten Datenbestände sowie deren Metadaten miteinander in Bezug gesetzt und gemeinsam nachnutzbar gemacht werden sollen. Die dazu notwendige semantische Erschließung der Daten setzt verstärkt auf subsymbolische maschinelle Lernverfahren (Deep Learning Technologien) in Verbindung mit symbolischen Wissensrepräsentationen (Ontologien und Knowledge Graphen). Eine entscheidende Rolle dabei werden effiziente Standardisierungsprozesse ebenso wie Normdaten und die Möglichkeit deren dynamischer Erweiterung und Anreicherung spielen. Eindrücke aus dem VortragHarald Sack überraschte in seiner Auftaktrede die Gäste der GNDCon mit einer persönlichen Zeitreise. In seinem Vortrag erklärte er, warum er heute, zehn Jahre nach seinen ersten Versuchen, die damals noch getrennt voneinander betriebenen Normdateien für ein verbessertes Retrieval (Auffindbarkeit) im semantischen Netz zu verwenden, eine Renaissance des Interesses an der GND erlebe. Ziel des Aufbaus der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), die jetzt gerade über DFG-Fördermittel in Angriff genommen wird, sei die Überwindung der Forschungsdatensilos nach den FAIR Data Prinzipien. Harald Sack unterstrich: “Dafür brauchen wir eine gemeinsame Sprache … hier werden die Normdaten der GND eine zentrale Rolle spielen.” Die Gäste der GNDCon hatten sowohl in dem Beitrag zum GND.network im Ideenforum als auch in der Runde der Resümees am zweiten Tag Gelegenheit, ihre Vorstellungen, wie die GND diese zentrale Rolle als Knotenknüpferin ausfüllen sollte, zur Sprache zu bringen. Die Regelwerke vereinfachen, mehr Vernetzung mit anderen Daten ermöglichen und mehr technische Unterstützung beim Datenabgleich waren die genannten Kernerwartungen an die Öffnungsarbeit der GND. |